Intensives Nachdenken über religiöse und soziale Probleme versetzte Hess im Herbst 1835 in eine Art prophetischen Trancezustandes, in dem er sich als einen göttlichen Verkünder einer neuen Lehre betrachtete. Mitte November beginnt er ein Buch auszuarbeiten und bezeichnet es als „ein Werk des heiligen Geistes der Wahrheit” (Tagebuch, fo. 101). Der Sohn Gottes habe die Menschen von ihrer eigenen Knechtschaft erlöst, er, Hess, werde sie aber auch von der politischen Knechtschaft befreien (19. November 1835). Er sei berufen, „das Werk des heiligen Geistes zu verkünden” (4. Dezember 1835). Die Zeit sei gekommen für die Erfüllung des Gebetes der Christen. Das Reich Gottes nahe mit mächtigen Schritten. Er, Hess, obwohl ein Laie, sei berufen, es zu verkünden, während Deutschlands Männer den Beruf hätten, dasselbe zu erkennen und in der ganzen Welt zu verbreiten. Man werde aber, wie immer, nach Zeichen und Wundern fragen, damit man glauben könne, dass er von Gott berufen und nicht von einem Teufel des Wahnsinns besessen sei. „So sage ich Euch, das Zeichen wird sein, dass ich, ein Laie, das Werk des h[eiligen] G[eistes] der Wahrheit gegen alle Gelehrten, Doktoren und Professoren der Erde verteidigen kann; das Wunder aber wird sein, dass dieses Werk Eingang wird finden bei allen Völkern im Osten und im Westen, im Süden und im Norden.” (13. Dezember 1835). Als Grundlage aller Forschungen müsse „das letzte Buch der Bücher– Spinozas „Ethik” – dienen. (Ebenda).