In einer Rede auf Gerhart Hauptmann, in deren Mittelpunkt, wieder einmal, das Thomas Mann so tief anrührende Problem der Krankheit steht, kommt der Dichter auf das Thema der Wende zu sprechen, jenen Augenblick der Umkehr, wo die geistige Neigung zur Krankheit sich als Beginn höherer Gesundheit erweist. Thomas Mann führt das aus an drei Erkenntnissen seines Helden aus dem “Zauberberg. ”An einem bestimmten Punkte des Romans, sagt Thomas Mann, äußere der junge Mann die Einsicht: “Und wenn man sich für das Leben interessiert, so interessiert man sich namentlich für den Tod. Tut man das nicht? “ Aber eine Zeit vergeht, fährt Thomas Mann fort, und zu dem selben Gedankenpunkt zurückgekehrt, wendet der Lernende das Aperçu; er sagt: “Denn alles Interesse für Tod und Krankheit ist nichts als eine Art von Ausdruck für das am Leben. ”Und hier nun entdeckt der junge Mann den Weg, von dem im dritten Erkenntnissatz die Rede ist, jenem vielzitierten Satze, der in der Tat einer der Kernsätze des Thomas Mannschen Lebensgefühls ist: “Zum Leben gibt es zwei Wege, der eine ist der gewöhnliche, direkte und brave. Der andere ist schlimm, er führt über den Tod, und das ist der geniale Weg!”