(8) Über die grundsätzlichen Probleme, die sich für die neutestamentliche Textkritik aus den neuen Papyri ergeben, wird zum Schiuβ dieser Betrachtungen ausführlich zu reden sein. Welche Bedeutung dabei dem 75 zukommt, ist im einleitenden Abschnitt I. dieser Serie (N. T. S. IX, 1963, 304 f.) bereits hervorgehoben worden. So versteht es sich, daβ der Behandlung von 66 in der letzten Fortsetzung sogleich die von 75, zu folgen hat, während 72 und 74 ebenso wie die Fragmente, mit welchen die dazwischen liegenden Nrrn. besetzt sind, zurückgestellt werden können. Dieses Verfahren wird nicht nur durch die Bedeutung von 75, sondern auch dadurch empfohlen, daβ von 75 bisher keine Gesamtkollation veröffentlicht ist (während sie z. B. für wesentliche Teile von 72 existiert). Lediglich C. Porter hat im Journal of Biblical Literature (81, 1962, 363–73) einen Anlauf dazu unternommen, indem er ‘Papyrus Bodmer XV (75) and the Text of Codex Vaticanus’ miteinander verglichen hat. Aber abgesehen von der Beschränkung auf das Johannesevangelium (die auch für andere Untersuchungen zu 75 gilt), ist eine solche Studie mehr für die Stellung von 75 in der Text-geschichte von Bedeutung als für einen Gebrauch des 75 in der praktischen Arbeit des Neutestamentlers, der für die seiner Arbeit zugrundeliegenden textkritischen Entscheidungen wissen möchte, und zwar ohne Faksimile- und Textausgabe der Papyrus jedes Mal zu Rate ziehen zu müssen, was dieser Papyrus tatsächlich liest und worin er sich von den modernen Textausgaben und den anderen Handschriften oder Handschriftengruppen unterscheidet.