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Zum ‘Tempelwort’ Jesu in Apostelgeschichte 6.14*
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
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Während der letzten zwanzig Jahre – mit Ausnahme von einigen Jahren, in denen ich krankheitshalber meine Forschungsarbeit unterbrechen mußte – habe ich in meinem Fach ständig sozusagen ‘zwei Hasen’ gejagt. Mit dem einen meine ich die Erforschung der gnostischen Schriften, mit dem anderen die Untersuchung der neutestamentlichen, insbesondere lukanischen Schriften. Die Zwischenergebnisse dieser Studien habe ich im letzten Jahr in meinem japanischen Aufsatzband Studies in the New Testament and Gnosticism (Tokyo: Iwanami) veröffentlicht. Freilich gibt es in Japan ein Sprichwort, das lautet: Verfolgt man zwei Hasen, fängt man keinen. Entgegen dieser Lebensweisheit jedoch werde ich auch in den kommenden Jahren den zwei Hasen weiterhin nachjagen. Und ich habe die Hoffnung noch nicht auf-gegeben, sie auch tatsächlich zu erlegen und ihre Beziehung zueinder zu klären, damit ihre Bedeutung in der Geschichte der frühen Christenheit deutlicher dargestellt werden kann.
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- Copyright © Cambridge University Press 1988
References
page 398 note 1 Sabbe, M., ‘The Son of Man Saying in Acts 7, 56’, Les Actes des Apôtres. Traditions, rédaction, théologie (ed. Kremer, J.; Gembloux: Duculot, 1979) 240–79, bes. S. 257.Google Scholar
page 398 note 2 Ausführlicher in: Arai, S., Die Apostelgeschichte 1 (Tokyo: Shinkyo Shuppansha, 1977) 144–6 (japanisch).Google Scholar
page 398 note 3 Zur Tatsache, daß Lukas bei der Beschreibung der Paulus- und Stephanus-Anklage durch die Diaspora-Juden (6. 13–14; 21. 28) die Termini ό ναός und vor allem τò ίερόν bewußt durch ò τόπος ersetzt hat, sowie zum Grund dieses Verfahrens, s.u. (S. 409 in diesem Band).
page 399 note 1 Zum Verhältnis zwischen Apg 6. 14 und Mk 14. 58, vgl. besonders Richard, E., Acts 6:1–8:4. The Author's Method of Composition (Mn Arbor: Scholars Press, 1978) 289–90.Google Scholar Kommentatoren, die dieses Verhältnis bejahen, sind: Holtzmann, H. J. (HCNT 1/2; 3. Aufl.; Tübingen u. Leipzig: Mohr, 1901)Google Scholar, Lake, K – Cadbury, H. J. (The Beginnings of Christianity 4; Grand Rapids: Baker, 1932)Google Scholar, Haenchen, E. (KEK 3; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht; 1. Aufl. = 1956, 7. Aufl. = 1977)Google Scholar, Conzelmann, H. (HNT 7; 2. Aufl.; Tübingen: Mohr, 1972)Google Scholar, Stählin, G. (NTD 5; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1968)Google Scholar, Schneider, G. (HThKNT 5/1; Freiburg i.B./Basel/Wien: Herder, 1980)Google Scholar, Weiser, A. (ÖTK 5/1, Gütersloh: Gütersloher, 1981)Google Scholar, Schmithals, W. (ZBKNT, 3/2; Zürich: Theologischer Verlag Zürich, 1982)Google Scholar, Schille, G. (ThHKNT 5; Berlin: Evangelische Verlagsanstalt, 1983)Google Scholar, Kliesch, K. (SKKNT 5; Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 1986)Google Scholar, Pesch, R. (EKK 5/1; Zürich/Einsiedeln/Köln: Benziger; Neukirchen: Neukirchener, 1986) usw.Google Scholar
page 399 note 2 Roloff, J., Die Apostelgeschichte (NTD 5; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1981) 113.Google Scholar Daß dieses Wort nicht judenchristliche Überlieferung sein kann, erläutert Theißen, G., ‘Die Tempelweissagung Jesu. Prophetie im Spannungsfeld von Stadt und Land’, Studien zur Soziologie des Urchristentums (Tübingen: Mohr, 1983) 142–59, bes. S. 143.Google Scholar
page 399 note 3 Gärtner, B., The Temple and the Community in Qumran and the New Testament (Cambridge: Cambridge University, 1965) 120–1CrossRefGoogle Scholar versteht die zweite Hälfte des Tempelwortes Mk 14. 58 (‘Ich werde nach drei Tagen einen andern Tempel aufbauen, der nicht mit den Händen gemacht ist’) im Sinne von Joh 2. 19 (‘Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn wieder erstehen lassen’) und vor allem von Joh 2. 21 (‘Er sprach vom Tempel seines Leibes’); dies sei der wahre Sinn des Tempelwortes Jesu. Marshall, I. H., Acts of the Apostles (TNTC; Leicester: Inter-Varsity, 1980) 130–1Google Scholar übernimmt diese Ansicht und behauptet, daß in Apg 6. 14 die zweite Hälfte des von Stephanus gesprochenen Jesuswortes, in der der wahre Sinn der Aussage gesteckt hatte, bewußt ausgelassen worden sei, wes-wegen es ‘Falschzeugnis’ laute. Allerdings ist dieses Verfahren methodisch unhaltbar!
page 399 note 4 Schille, , comm, 177.Google Scholar
page 400 note 1 Haenchen, , comm, 266–7;Google ScholarConzelmann, , comm, 45.Google Scholar
page 400 note 2 So fragt Wilson, S. G., The Gentiles and the Gentile Mission in Luke-Acts (Cambridge: Cambridge University, 1973) 131 Anm.CrossRefGoogle Scholar 1 richtig über die oben angeführte Ansicht von Haenchen und Conzelmann.
page 400 note 3 Vgl. Lk 21. 20–24 mit Mk 13. 14–19. Vgl. auch Lk 19. 43–44.
page 400 note 4 Wilson, , Gentiles, 131–2.Google Scholar Zum Teil übernimmt er die Meinung O'Neill, von J. C., The Theology of Acts (London: S.P.C.K, 1961) 73–4.Google Scholar
page 401 note 1 Theology, 73.Google Scholar
page 401 note 2 Gentiles, 131.Google Scholar
page 401 note 3 Wilson, S. G., Luke and the Law (Cambridge: Cambridge University, 1983) 62–3, 111.CrossRefGoogle Scholar
page 402 note 1 In seinem früheren Werk (Gentiles, 134)Google Scholar sagt Wilson, daß die grundsätzliche Tempelkritik des Stephanus in 7. 48–50 dazu führe, daß die Anklage gegen ihn, er habe gegen den ‘heiligen Ort’ gesprochen, doch richtig gewesen sei. Diese Ansicht läßt sich jedoch mit seiner Position im jetzigen Werk (Luke and the Law, 111)Google Scholar, wo er Stephanus und Paulus bezüglich des Gesetzes und des Tempels parallelisiert, nicht vereinbaren, denn Paulus selbst bezeugt, daß die Anklage gegen ihn, er verhalte sich ‘gegen diesen Ort’ (21. 28), keineswegs richtig ist (25. 8). Eine andere These lautet, daß Lukas das Tempelwort in Mk 14. 58 deswegen in Apg 6. 14 versetzt habe, weil er dadurch die Parallelität zwischen Jesus und Stephanus habe herstellen wollen (zu dieser Parallelität vgl. Schneider, , comm, 433–4;Google ScholarKliesch, , comm, 70).Google Scholar Gewiß versucht Lukas, besonders beim Martyrium des Stephanus, ihn in eine parallele Beziehung zu Jesus zu stellen (zu V. 56 vgl. Lk 22. 69, zu V. 59 vgl. Lk 23. 46, zu V. 60 vgl. Lk 22. 34). Bezüglich Apg 6. 14 soll man sich aber daran erinneren, daß Lukas Mk 14. 58 an der entsprechenden Stelle seines Evangeliums gestrichen hat; darum ist jene These wohl unhaltbar, es sei denn, man könnte beweisen, daß die Leser der Apostelgeschichte neben dem Lukasevangelium auch noch das Markusevangelium in der Hand gehabt hätten. Außerdem lassen sich in der Szene der Verhaftung und des Verhörs des Stephanus (6. 8–15) nicht so viele Parallelen zu der Passionsgeschichte Jesu im Lukasevangelium finden wie in der Martyriumsszene des Stephanus vgl. Bihler, J., ‘Der Stephanusbericht (Act 6,8–15 und 7,54–8,2’, BZ 3 [1959] 255 Anm. 7).Google Scholar
page 402 note 2 Vgl. Bihler, J., Der Stephanusgeschichte im Zusammenhang der Apostelgeschichte (München: Huber, 1963)15–16.Google Scholar
page 403 note 1 Lohfink, G., Die Sammlung Israels. Eine Untersuchung zur lukanischen Ekklesiologie (München: Käser, 1975) 48.Google Scholar
page 403 note 2 So jetzt auch Pesch, , comm, 238.Google Scholar
page 403 note 3 Zu dieser Frage vgl. Miyoshi, M., Jesus auf dem Reiseweg – Lukasevangelium (Tokyo: Kodansha, 1984) 107–8 (japanisch).Google Scholar
page 404 note 1 Wilson, , Luke and the Law, 111;Google ScholarBachmann, M., Jerusalem und der Tempel. Die geographisch-theologischen Elemente in der lukanischen Sicht des jüdischen Kultzentrums (Stuttgart: Kohlhammer, 1980) 370–3;Google ScholarStegemann, W., Zwischen Synagoge und Obrigkeit. Ein Beitrag zur historischen Situation der lukanischen Christen (Habilitationsschrift, Heidelberg, 1982) 133–50.Google Scholar
page 404 note 2 Gewiß könnte man V. 48 als ein Stück aus dem traditionellen Teil der Stephanus-Rede betrachten und die direkte Beziehung zu 6. 13–14 verneinen. Nach Wilckens, U., Die Missionsreden der Apostelgeschichte (3. Aufl.; Neukirchen Vluyn: Neukirchener, 1974) 213–4Google Scholar, widerspricht eine radikale Tempelkritik wie in 7. 44–49 der lukanischen Würdigung des Tempels. Jedoch: Selbst wenn 7. 44–49 traditionell wäre, hätte Lukas eine solch lange Tempelkritik, im klaren Bewußtsein ihres Widerspruches zu seiner eigenen Tempelauffassung, überhaupt in den Kontext der Stephanus-Rede einfügen können? Andererseits protestiert Bachmann, , Jerusalem, 245Google Scholar (vor allem Anm. 207) gegen Dibelius, Haenchen, Conzelmann, Wilckens usw., welche die Stephanus-Rede und deren Rahmen auseinander nehmen. Freilich ist es ungerecht, daß er, obwohl er über die Entsprechung zwischen Apg 6. 13–14 und 7. 7 ausführlich diskutiert, kaum ein Wort über die Beziehung zu 7. 48 verliert. Stegemann, , Synagoge, 134–9Google Scholar interpretiert hingegen ό τόπος in 7. 7 nicht als Tempel, sondern als Land Kanaan und behauptet, daß sich in 7. 48 der Universalismus des Lukas nach der Tempelzerstörung widerspiegle, und daß die Stephanus-Rede als ganze die tempelkritische Position des Lukas zum Ausdruck bringe. Mir bleibt jedoch die Beziehung zwischen der inhaltlich so qualifizierten Stephanus-Rede und dem Grund der Anklage gegen Stephanus (6. 13–14) unverständlich, zumal der Grund der Anklage als ‘Falschzeugnis’ etikettiert wird. Freilich erkennt Stegemann an, daß die göttliche Verheißung an Abraham, daß dessen Nachkommen das Land Kanaan erben und dort Gott ‘dienen’ (7. 4–7) würden, die Funktion einer indirekten Apologie des Stephanus gegenüber der Anklage der Juden – Stephanus verhalte sich ‘gegen den heiligen Ort’! – einnimmt (308 Anm. 12); ferner denkt Stegemann, daß die Anklage aus dem folgenden Grund ein ‘Falschzeugnis’ war: Stephanus ‘hat nicht davon gesprochen, daß Jesus den Tempel zerstören werde, sondern daß der Höchste nicht in einem mit Händen gemachten Gebäude wohnt’ (39).
page 405 note 1 Bihler, , Stephanusgeschichte, 170;Google ScholarKöster, H., τόπος, TWNT 7 (1966) 205;Google ScholarSchneider, S., comm, 438;Google ScholarStählin, , comm, 102;Google ScholarSchille, , comm, 177;Google ScholarMußner, , comm, 43.Google Scholar
page 405 note 2 Vgl. vor allem Schille, , comm, 177.Google ScholarBihler, , BZ 3 (1959) 265Google Scholar paraphrasiert das Tempelwort in Apg 6. 14 wie folgt: ‘Mit der Tötung Jesu ist das Judentum als Gottesvolk grundsätzlich abgelehnt’. Übrigens: Nach Mußner, F., ‘Wohnung Gottes und Menschensohn nach Stephanus-perikope (Act 6,8–8,2)’, Jesus und der Menschensohn (Festschrift für A. Vögtle; Freiburg i.B.: Herder, 1975) 283–99, bes. S. 285Google Scholar, entspricht 7. 48–49 genau 6. 13–14; nach der lukanischen Sicht werde durch 7. 55 f. erwiesen, daß der Tempel sich im ‘Himmel’ als ‘Thron Gottes’ befinde. Diese These wird jedoch auch aufgrund von Apg 17. 24 nicht halt-bar sein; auch 7. 49 (Jes 66. 1–2) besagt, daß ‘Gott, der Herr des Himmels’ (17. 24) nicht in den Bauwerken seiner Geschöpfe, einschließlich des Himmels und der Erde, wohnt.
page 405 note 3 Bihler, , Stephanusgeschichte, 161–78;Google ScholarSchneider, , comm, 438–9.Google Scholar
page 406 note 1 Mußner, , in: Jesus, 290–7Google Scholar bemerkt ähnlich gegenüber Pesch, R., Die Vision des Stephanus (Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 1966) 13–24.Google Scholar
page 406 note 2 Bachmann, , Jerusalem, 156–7, bes. Anm. 79.Google Scholar
page 406 note 3 Nach Conzelmann, H., Die Mitte der Zeit. Studien zur Theologie des Lukas (4. Aufl.; Tübingen: Mohr, 1964) 154Google Scholar, treffen sich das Motiv von ‘Gott wohnt nicht in Bauwerken von Menschenhänden’ (Apg 7. 48; 17. 24) und dasjenige von ‘die Urgemeinde bleibt ständig im Tempel’ (6. 13–14 ist doch ‘Falschzeugnis’!) darin, daß beide ‘typisch Lukanisch’ sind und daß beide ‘den tempellosen Gottesdienst der Christen rechtfertigen. Eine Unausgeglichenheit bleibt insofern, als Stephanus die späteren Verhältnisse voraussetzt, obwohl er sein Argument zu einem Zeitpunkt vorträgt, zu dem nach dem Schema des Lc die Christen noch in den Tempel gehen. D.h. hier zeigen sich Spannungen zwischen Überlieferung, Stilisierung auf “Urgemeinde“ und dem Bedürfnis, die tatsächlichen Verhältnisse der Gegenwart zu begründen.’ M.E. gibt es solche ‘Unausgeglichenheit’ oder ‘Spannungen’, wie noch zu zeigen sein wird, zumindest im Bewußtsein des Lukas selbst nicht.
page 407 note 1 Ausführlich vgl. Stegemann, , Synagoge.Google Scholar
page 407 note 2 Vgl. Stegemann, , Synagoge, bes. S. 144–5, 248–9.Google Scholar
page 407 note 3 Neuerdings charakterisiert Larsson, E., ‘Die Hellenisten und die Urgemeinde’, NTS 33 (1987) 220CrossRefGoogle Scholar, die Stephanus-Rede durchaus treffend als ‘lukanische Missionsapologetik’.
page 407 note 4 Vgl. Stegemann, , Synagoge, 147–8.Google Scholar Freilich habe ich die Möglichkeit, daß Lukas die besondere Rolle, die die Juden aus der Diaspora in der Apostelgeschichte spielen, bewußt hervorgehoben hat, schon – unabhängig von Stegemann – in Early Christianity and Gnosticism (Tokyo: Iwanami, 1971) 64–5 postuliert.Google Scholar In diesem Zusammenhang vgl. auch Apg 2. 13; 9. 29.
page 407 note 5 Stegemann, Nach, Synagoge, 144Google Scholar ist diese Formulierung ‘vielmehr Repräsentant der religiös-politischen Konnotationen, die an Jerusalem bzw. dem dortigen Heiligtum haften’.
page 407 note 6 Ich verstehe nicht nur 6. 13, sondern auch 6. 14 (Tempelwort) als ‘Falschzeugnis’. Sollte das Tempelwort an sich richtig, und bloß dessen Interpretation in 6. 13 falsch sein, dann müßten der Satz ‘Er wird diesen Ort zerstören’ die Zerstörung des Tempels im Jahre 70 und das Wort ‘Gebräuche’ (ἕθη) das Ritualgesetz wie die Beschneidung (bes. 15. 1) andeuten (vgl. Bihler, , BZ 3 [1959] 258–9;Google ScholarSchneider, , comm, 439).Google Scholar Lukas kann freilich, besonders im Zusammenhang mit Paulus, ‘die Gebräuche der Juden’ (21. 21) bzw. ‘die Gebräuche der Väter’ (28. 17) durch ‘das Gesetz’ (ναός) bzw. ‘das Gesetz der Juden’ (25. 8) ersetzen (vgl. auch 15. 1, 5). In diesem Sinne verwendet Lukas ἕθη und νόμος synonym; dies ist ein für die Heiden, zu denen Lukas selber gehört, charakteristischer Zug. Außerdem bleiben die Christen nach Lukas durchweg treu gegenüber dem Gestz bzw. den Gebräuchen (7. 38, 53: Stephanus; 25. 8; 28. 17: Paulus). Also sind die ‘Gebräuche’ in 6. 14 deutlich ein Synonym für das ‘Gesetz’; daß Stephanus dies ‘verändern wird’, ist offensichtlich ein ‘Falschzeugnis’. Vgl. Wilson, , Luke and the Law, 4–11;Google ScholarStegemann, , Synagoge, 173–83.Google Scholar
page 408 note 1 Dazu, daß auch das Judentum in der Diaspora nach der Tempelzerstörung im Jahre 70 den Wiederaufbau des vernichteten Tempels erwartet hat, vgl. Schrenk, G., τò ίερόν, TWNT 3 (1938) 240;Google ScholarMichel, O., ναός, TWNT 4 (1943) 894.Google Scholar
page 408 note 2 Conzelmann, , comm, 52;Google ScholarStählin, , comm, 106;Google ScholarSchneider, , comm, 451;Google ScholarWeiser, , comm, 183–4;Google ScholarPesch, , comm, 249;Google ScholarBihler, , Stephanusgeschichte, 43;Google ScholarKöster, , TWNT, 205 Anm. 134;Google ScholarHoltz, T., Untersuchungen über die alttestamentliche Zitate bei Lukas (Berlin: Akademie, 1968) 69–100.Google ScholarRichard, , Acts 6:11–8:4, 326Google Scholar besonders Bachmann, , Jerusalem, 240–8Google Scholar und jetzt auch Larsson, , NTS 33 (1987) 218–9CrossRefGoogle Scholar verstehen das Wort τόπος als Tempel. Hingegen interpretiert Stegemann, , Synagoge, 134–9Google Scholar, wie schon erwähnt, – nach Haenchen, , comm, 270Google Scholar – den Terminus τόπος als ‘Kanaan’, als ‘das verheißene Land’. Als Gründe führt er an: Erstens bedeutet das Wort τόπος in 7. 7, aufgrund der Parallelität zwischen 7. 5 und 7. 7, das ‘Land’ als ‘Erbteil’ in 7. 5; zweitens ist das Wort bei Lukas kein besonderer Terminus für den ‘Tempel’; drittens ist das Wort λατρεύειν in 7. 7 in den lukanischen Schriften nicht mit dem Tempel verbunden. Der zweite Grund ist richtig. Gegen den dritten Grund läßt sich – wie Stegemann selbst (Synagoge, 310 Anm. 18)Google Scholar anerkennt – zumindest die Stelle Lk 2. 37 anführen: Hanna ‘wich nicht vom Tempel und diente Gott …’ (ούκ άφίστατο το ίερο…λατρεύουσα). Zum ersten Grund vgl. unseren Text.
page 408 note 3 Ich halte das einleitende ‘aber’ (δέ) in der Aussage über Salomo (7. 47) mit Larsson, , NTS 33 (1987) 219CrossRefGoogle Scholar für ‘nicht adversativ’. V. 47–48a äußern sich über den salomonischen Tempel zwar kritisch und schränken dessen Geltung ein, doch diese einschränkende Aussage lehnt den Tempel nicht prinzipiell ab (so richtig Schneider, , comm, 469;Google ScholarLarsson, , NTS 33 [1987] 219).CrossRefGoogle Scholar
page 409 note 1 Ich zögere aber, mit Larsson so weit zu gehen und festzuhalten: ‘Die Verheißung (sc. Apg 7. 7) weist also auf den Gottesdienst der Kirche, des wahren Gottesvolkes, hin’ (NTS 33 [1987] 219).Google Scholar
page 410 note 1 Nachdem ich nach der SNTS-Tagung von Göttingen nach Tokyo zurückgekommen war, habe ich Esler, P. F., Community and Gospel in Luke-Acts. The Sociological Motivation of Lucan Theology (Cambridge: Cambridge University, 1987) gelesen.CrossRefGoogle Scholar Der Autor stellt, wie ich, die ambivalente Haltung des Lukas dem Tempel gegenüber fest (133–5), doch sucht er den Grund hierfür in seinem Postulat, daß Lukas und seine Kirche die tempelambivalente Haltung der von den Hellenisten christlich bekehrten ‘God-fearers’ geteilt hätten (135–63, bes. 161–3). Ich erkenne zwar an, daß Lukas und seine Leser in einer besonderen Beziehung zu diesen ‘God-fearers’ gestanden haben, und sehe gerne die allgemeine Möglichkeit, daß diese aufgrund ihrer sozial-religiösen Position eine ambivalente Gesinnung dem Tempel gegenüber gehabt haben. Jedoch führt Esler für seine Annahme keine Belege an; zudem ist es nichts als eine bloße Vermutung, hinter der Auseinandersetzung zwischen Hebraisten und Hellenisten eine aktive Missionstätigkeit seitens der letzteren gegenüber den ‘God-fearers’ zu postulieren.
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- Cited by