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Der Epheserbrief Im Lichte Der Qumrantexte
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
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Um unserem Thema gerecht zu werden, müssen wir die Auswahl der zu erörternden Probleme streng begrenzen. So beschränken wir uns allein auf den Epheserbrief und lassen den Kolosserbrief und das Problem des Verhaltnisses der beiden Briefe zueinander ganz beiseite. Auch die Frage paulinischer oder nichtpaulinischer Verfasserschaft des Briefes und das Problem der Briefadresse sind hier nicht zu berühren. Es geht allein urn die Frage, in weichem Umfange und in welchem Sinne der Epheserbrief in Sprache, Begriffen, Gedanken und Vorstellungen eine besondere Verwandtschaft zeigt mit den Qumrantexten, oh also em Traditionszusammenhang von der Sonderform des palästinischen Spätjudentums, die uns die Qumrantexte zeigen, zum Epheserbrief wahrscheinlich ist. Dabei braucht der Vergleich sich nicht allein auf die Qumrantexte zu beschränken, er muss vielmehr weitere Schriften des palästinischen Spätjudentums, besonders die Jubiläen, die Testamente der XII Patriarchen und die Henoch-Literatur, mit einbeziehen. Denn diese Schriften waren nicht nur in der Bibliothek von Qumran vorhanden, sondern sind höchstwahrscheinlich in dieser essenischen Gerneinde, die uns in Qumran entgegentritt, entstanden.
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References
page 335 note 1 Besonders, S.Percy, E., Die Probleme der Kol.– und Eph.briefe (1946), S. 18ff.Google Scholar
page 335 note 2 Den im folgenden besprochenen sprachlichen Parallelen wird eine in einiger Zeit erscheinende Arbeit meines Schülers Reinhard Deichgräber speziell gewidmet sein. Ich verdanke ihm eine Reihe von Hinweisen und Belegen, die das von mir gammelte Material erweitern, unddie hier–z.–T.–mit—verwertet sind.
page 338 note 1 Die, Ausdrucksweise Eph. iv. 19 µίς έργεσίεν άκεθερσίες φάσης hat ihre Parallele in IQS iv. 10, wo es in der Aufzählung der Auswirkungen des ‘Geistes des Frevels’ bei den Menschen des Frevels (oder: der Finsternis) heißt: ‘Wege der Finsternis in der Ausübung (oder: im Tun) der Unreinheit’ (הℵמם ח∁וℶצℶ).Google Scholar
page 339 note 1 Dazu, ist Eph. iv. 25 zu stellen.Google Scholar
page 339 note 2 Dazu, ist Eph. iv. 29 zu stellen.Google Scholar
page 340 note 1 Das Gottesbild der Gnosis ist demgegenüber ganz anders. Dort ist Gott das unerreichbare, unfaßbare höchste Lichtwesen.
page 340 note 2 Den Ausdruck ‘Frucht’ in dieser Verwendung und damit die Differenzierung, die Eph. v. 9–11 (und Gal., v. 19–23) zwischen ‘Frucht’ und ‘Werke’ macht, kennen die Qumrantexte mcht. Von ‘Werken des Lichts’ sprîcht Test. Naft. ii. 10.Google Scholar
page 340 note 3 Wenn Johannes der Täufer nach Mark vi. 18 vor Herodes tritt und ihm sagt: ‘Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben’, so entspricht das dieser essenischen Praxis der ‘Zurechtweisung’.
page 341 note 1 Im–Wortlaut noch näher steht diesem Zitat Ko1. iv.5 έν σοφίε φεριφετµίτµ.
page 342 note 1 Belege siehe in den neueren Kommentaren z. St. und in der dort genannten Literatur.
page 343 note 1 Schlier, H., Christus und die Kirche im Eph. (1930), S. 74 Anm.Google Scholar I, muß — weil er davon ausgeht, ‘daß der Verf. des Eph. die Sprache bestimmter gnostischer Kreise spricht’ —in Eph.— ii. i—τοις φεραφ;ιώμεσιν κει τεις άμερτιεις ύμν als ‘Erläuterung’ des Verf zu κμãς ōντες νµκρούς und έφί έργοις άγεφοíς Eph. ii. 10 als ‘Ergänzung’ des Verf. zu κφσφέντµς έν Ξριστωῷ 'ίησον verstehen. Darin zeige sich das Bemühen des Verfassers, die Vorstellungen seiner mythologischen Sprache mit Begriffen wiederzugeben. Der Sachverhalt ist aber gerade umgekehrt: κφσφέντµς έργοις άγεφοίς ist der traditionelle jüdische Gedanke, und άν Ξριοτωῷ ‘λησού ist seine neue christliche Füllung.Google Scholar
page 344 note 1 Deut. xxxiii. 2; Ps. 1. 2; lxxx. 2; xciv. 1. Daß LXX an keiner dieser Stellen mit έφιφενεκµιν übersetzt, ist für unseren Zusanunenhang belanglos. Denn hier geht es ja nicht urn eine übersetzungstechnik, sondern urn die sashliche Entsprechung der Aussage.
page 345 note 1 Als solche hat sich ja die essenische Gemeinde der Qumrantexte verstanden. Genauer gesagt: Sic vcrsteht ihre Gegenwart als die letzte Zeitperiode vor dem Ende und weiß sich berufen — gemäß Jes. xl. 3 — den Weg des Herrn zu bereiten.
page 345 note 2 ‘Zum Lichte’ ist die versuchsweise übersetzung des schwierigen Wortes םיחℶוℵל oder םוח∁וℵל.
page 345 note 3 Auch 1QH ix. 31 ist hier zu nennen: ‘Von meiner Jugend an bist du mir strahiend aufgegangen durch die Einsicht in dein Rechtshandeln’. Erwähnt sei noch, daß עיפוה in den Qumrantexten auch noch in anderem Sinne begegnet, so vom Aufgehen von Sonne und Mond (oder von Sternen) iQS x. 2; für das Auftreten von Feinden IQH v. 32; vii. 3; in IQpH xi.7 vom Auftre ten des Freveipriesters gegen den Lehrer der Gerechtigkeit.
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- Cited by