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Anfänge Der Soteriologischen Deutung Des Todes Jesu (Mk. x. 45 und Lk. XXII. 27)

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Jürgen Roloff
Affiliation:
(Hamburg, Germany)

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Die traditionsgeschichtliche Betrachtungsweise hat entscheidend dazu beigetragen, jenen großen theologischen Verstehensprozeß aufzuhellen, in dessen Verlauf die älteste Christenheit das Sterben Jesu als heilsmächtiges Geschehen zu deuten gelernt hat. Sie vermochte nämlich zu zeigen, daßsich innerhalb der älteren Schichten des Neuen Testamentes verschiedene Ansätze zu einer Interpretation des Kreuzes finden, die ihren Sitz in verschiedenen Traditionskreisen haben und erst relativ spät miteinander verbunden worden sind.

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References

page 38 note 1 Ähnlich formuliert N. A. Dahl (Der gekreuzigte Messias, in Der historische Jesus und der kerygmatische Christus, Hg. H. Ristow u. K. Matthiae, 2. Aufl. Berlin 1962, S. 152) im Blick auf diesen Aussagenkreis: ‘Der Tod Jesu kann als Tat der Menschen mit seiner Auferstehung als Tat Gottes kontrastiert werden.’

page 38 note 2 So Haenchen, E., Die Apostelgeschichte, Meyer K III, 15. Aufl., Göttingen 1968, S. 143, 176Google Scholar; Schweizer, E., ‘Zu den Reden der Apostelgeschichte’, in Neotestamentica, Zürich 1963, S. 423Google Scholar; Goppelt, L., Die apostolische und nachapostolische Zeit, Göttingen 1962, S. 24 ff.Google Scholar; zurückhaltender urteilt Wilckens, U., Die Missionsreden der Apostelgeschichte (W.M.A.N.T. 5), Neukirchen 1961, S. 121 f.Google Scholar Wie es auch um den Iukanischen Formulierungsanteil im einzelnen stehen mag,—daß der Kontrast von Tod und Auferstehung vorlukanisch ist, erweist sein Vorkommen in den alten Formeln I Thess. iv. 14a; Röm. viii. 34 und xiv. 9, wo es sich nicht urn die Aufzählung heilsgeschichtlicher Akte (so Kramer, W., ‘Christos Kyrios Gottessohn’, A.Th.A.N.T., XLIV, Zürich 1963, S. 25)Google Scholar, sondern, nicht anders als in den Acta-Reden, um zwei kontrastierende Stationen des Weges Jesu handelt: das kerygrnatische Gewichtliegt hier jeweils allein auf der Auferstehungsaussage!

page 38 note 3 So auch Goppelt, a.a.O.; S. 24 ff., dessen Versuch, das Kerygma der Actapredigten auf dem Hintergrund von I Kor. xv. 3 b ff. zu deuten, freilich zu harmonistisch ist.

page 39 note 1 Schweizer, E., ‘Erniedrigung und Erhöhung bei Jesus und seinen Nachfolgern’, A.Th.A.N.T. XXVIII, Zürich 1962, S. 59.Google Scholar

page 39 note 2 ‘The Jerusalem Kerygma does not assert that Christ died for our sins’ (Dodd, C. H., The Apostolic Preaching and its Developments, 5. Aufl. London 1967, S. 25).Google Scholar Vgl. auch Goppelt, S. 26.

page 39 note 3 Tödt, Mit H. E. (Der Menschensohn in der synoptischen Überlieferung, 2. Aufl. Gütersloh 1963, S. 167)Google Scholar, Popkes, W. (‘Christus Traditus’, A.Th.A.N.T. 49, Zürich 1967, S. 154–69)Google Scholar und Hahn, F. (Christologische Hoheitstitel, F.R.L.A.N.T. 83, Göttingen 1963, S. 47 ff.)Google Scholar bin ich der Ansicht, daß Mk. viii. 31 und ix. 31 zwei verschiedene Gruppen von Leidensaussagen repräsentieren, wobei mir der Versuch, Mk. viii. 31 aus ix. 31 herzuleiten (so Popkes und Hahn) ebensowenig überzeugend erscheint, wie das entgegengesetzte Verfahren von Strecker, C. (‘Die Leidens- und Auferstehungsvoraussagen im Markusevangelium’, Z.Th.K. LXIV, 1967, S. 1639).Google Scholar Vgl. die sorgfältige Analyse bei Patsch, H. (Abendmahl und historischer Jesus, Diss. München 1969, S. 252 ff.)Google Scholar. Zur ersten Gruppe gehören neben Mk. viii. 31 auch Lk. xvii. 25 (πρω⋯τον δέ δεī αύτόν πολλά παθīν καί άποδοκιμασθη⋯ναι άπό τη⋯ς γενεα⋯ς ταύτης ) und Mk. ix. 12b (τνα πολλά καί ηξουδενηδηῇ). Für sie ist konstitutiv: 1. der Hinweis auf das δεī, dem der Weg des Menschensohnes unterliegt, 2. πολλά παθεīν 3. άποδοκιμασθη⋯ναι bzw. έξονδενηθ⋯ναι. Die zweite Gruppe umfaßt Mk. ix. 31a; Mk. xiv. 41c (παραάίδοται ό υīός του⋯ άνθρώπον είς τάς χεīρας τω⋯ν άμαρτωλω⋯ν) und vermutlich auch die in Lk. xxiv. 7 verarbeitete SLk-Tradition (das hier erscheinende δεī ist luk. Redaktion, vgl. Patsch, S. 263, Anm. 334). Ihre Grundelemente sind i. das aramäische Wortspiel (Jeremias, J., Th.W. v, S. 711)Google Scholar; 2. das ‘kerygmatische Stichwort’ παραδιδόναι (Popkes, a.a.O., S. 267). Die erste Aussagereihe zeigt Jesus in erster Linie als passives Opfer des von seinen Gegnern ausgehenden Handelns und deutet mit dem δεī zugleich an, das das ihm Widerfahrende eine endzeitliche Notwendigkeit sei. Jesus steht also hier gleichsam zwischen zwei Handlungszentren: einerseits sind es die Gegner, die ihn verwerfen und Leiden über ihn bringen, andererseits ist es Gott, der dieses Geschchen seinem Ratschluß dienstbar macht. Ist hier das Menschensohnprädikat vom Inhalt der Aussage her keineswegs gefordert (so m. Colpe, Recht C., Th. W. VIII, S. 441 f.Google Scholar), so ist es für die zweite Aussagenreihe konstitutiv. Sie setzt em bei der rätselhaft-paradoxen Feststellung, daß der Menschensohn in die Hände der Menschen gerät und hat ihre theologische Spitze in der Auflösung dieses ‘Rätsels’ vom Handeln Gottes her: nur weil Gott selbst als der Dahingebende (παραδίδοται = pass. divinum!) hier am Werk ist, kann so etwas geschehen! Hier ist also nur von einer von Gott ausgehenden actio die Rede, die in der Auslieferung des Menschensohnes ihre Spitze hat. Demnach scheint die zweite Aussagengruppe ein größeres Maß an theologischer Reflexion vorauszusetzen als die erste, was—wiederum mit aller Vorsicht—als Indiz für ihre spätere Entstehung gewertet werden könnte.

page 40 note 1 Für die zweite Aussagengruppe kann die Ursprünglichkeit einer Kurzform in der der Hinweis auf das ‘Auferstehen nach drei Tagen’ noch fehite, aus der sprachlichen Gestalt von Mk. ix. 31 erschlossen werden: Subjektswechsel und Neuanknüpfung mit dem Partizip άποκτανθείς! (vgl. Popkes, S. 163 f.). Aber auth für Mk. viii. 31 legt sich die Vermutung nahe, daß die Auferstehungsaussage erst späterer (wenn auch vormarkinischer) Zusatz ist, denn während in ‘Leiden’, ‘Verworfenwerden’ und ‘Getötetwerden’ der Menschensohn Objekt eines direkt von Menschen ausgehenden, indirekt für Gott in Anspruch genommenen Handelns ist, setzt die Auferstehungsaussage die direkte Urheberschaft Gottes voraus (inwiefern nach Popkes, a.a.O., S. 164 die Auferstehungsaussage ‘besser zu dem von Mk. viii. 31 vertretenen Typ passt’, weil hier das Subjekt-Sein des Menschensohnes stärker betont sei, ist nicht einzuschen). Bedenkt man ferner, daß die Ausgestaltung der Leidensansagen zu vaticinia ex eventu mit Summariencharakter die Hinzufügung der Auferstehungsaussage fast zwangsläufig nach sich ziehen mußte, so wird man die Kurzformen Lk. xvii. 25; Mk. ix. 12b bzw. Mk. xiv. 41c; Lk. xxiv. 7 nicht mehr als sekundäre redaktionelle Verkürzungen, sondern als relativ ursprüngliche Fassungen der beiden Aussagegruppen beurteilen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen, bei im einzelnen unterschiedlicher traditionsgeschichtlicher Wertung der verschiedenen Belege, auch Lohmeyer, E., Das Evangelium des Markus, Meyer K I, 2, Göttingen 1937, S. 165Google Scholar; Michaelis, W., Th.W. V, S.913 f.Google Scholar; Kümmel, W. G., ‘Verheißung und Erfüllung’, A.Th.A.N.T. 6, 3. Aufl. Zürich 1953, S. 64Google Scholar; Schweizer, E., ‘Eine hebraisierende Sonderquelle des Lukas?Th.Z. VI, 1950, S. 174, 183 f.Google Scholar; F. Hahn, a.a.O. S. 52.

page 40 note 2 Ihr erster Ansatzpunkt wird in den Versuchen des jerusalemischen Jüngerkreises, auf Grund der Osterwiderfahrnisse die Schockwirkung des Kreuzes zu bewältigen, zu suchen sein. Vgl. Schrage, W., ‘Das Verständnis des Todes Jesu Christi im NT’, in Das Kreuz Jesu Christi als Grund des Heils, Hg. F. Viering, 2. Aufl. Gutersloh 1968, S. 57Google Scholar; Popkes, S. 272. Die traditionsgeschichtlich junge Emmausgeschichte (Lk. xxiv. 26 f.) dürfte diesen Ansatz sachgemäß wiedergeben.

page 40 note 3 So dürfte in Gal. iii. 13 ein Leitsatz der ältesten jüdischen Christenpolemik enthalten sein: unter Hinweis auf Dtr. xxi. 23 wird hier der Kreuzestod Jesu als Zeichen und Vollstreckung des göttlichen Fluches gedeutet und damit die Schrift als Zeugnis gegen Jesus in Anspruch genommen. Vgl. hierzu Jeremias, G., Der Lehrer der Gerechtigkeit, St.U.N.T. 2, Göttingen 1963, S. 134Google Scholar; Blank, J., Paulus und Jesus, St.A.u.N.T. 18, München 1968, S. 245.Google Scholar

page 41 note 1 Schön formuliert N. A. Dahl (a.a.O., S. 156), der markinische Passionsbericht sei ‘bewegt von der Frage, was geschah und wie es kam’, ‘einerlei, ob er die historisch richtigen Antworten getroifen hat oder nicht…’.

page 41 note 2 An der entscheidenden LXX Stelle Dan ii. 28 hat δεī apokalyptische Färbung. Und zwar handelt es sich bei δεī γενέσθαι um ‘eine Reflexionsformel, die als Ergebnis des Nachdenkens und Denkens ihren Platz in bestimmten Urteilssätzen hat’, die sich auf bestimmte zukünftige Ereignisse beziehen und ihnen Relevanz im Rahmen des Endzeitgeschehens zumessen. (Fascher, E., ‘Theologische Beobachtungen zu δεī im AT’, Z.N.W. XLV, 1954 S. 252.)Google Scholar Vgl. auch den analogen Sprachgebrauch in Mk. xiii. 7. Innerhalb der Passionstradition ist jedoch das δεī durchweg dadurch bestimmt, daß es erstens auf ein vergangenes Geschehen, nämlich auf Jesu Weg und Leiden, bezogen ist und daß es zweitens dieses Geschehen mit der Schrift in Verbindung bringt (Mt. xxvi. 54 SMt; Lk. xxii. 37; xxiv. 25ff.; Joh. xx. 9). Das gilt auch für Mk. viii. 31a (vgl. ix. 12; Lk. xvii. 25), wo Ps. cxviii. 22 aufgenommen ist. Das apokalyptische Moment ist hier nur insofern bewahrt, als es ebenfalls um die endzeitliche Relevanz des als notwendig aufgewiesenen Geschehens geht. Dieser Aufweis erfolgt jedoch nicht in Form einer spekulativen Geschichtsschau, sondern in Form eines auf die vergangene Heilsgeschichte bezogenen und vom AT her erheliten Verstehensprozesses. Vgl. hierzu bes. Tödt, a.a.O., S. 174 ff. Diese Einsicht hat Folgen für die Beurteilung der Entstehungsgeschichte der Passionstradition: das Leiden Jesu ist niemals, Bultmann, wie (Des Evangelium des Johannes, Meyer K II, Göttingen 1941, S. 489)Google Scholar meint, ‘als ein grausig rätselhaftes Geschehen erzählt’ worden, ‘das auf ein zunächst unverständliches göttliches δεī zurückgeführt werden müsste, dessen Verständnis em Problem für die Gemeinde ist’. Vielmehr ist das Muß von Anfang an von der Verheißung her entwickelt worden; die theologische Erkenntnis der Notwendigkeit des Leidens Jesu hat überhaupt erst einerseits zu Formeln wie Mk. viii. 31 a; ix. 31 a, andererseits zu einer ausgeführten Passionserzählung geführt. Daß diese theologische Erkenntnis aus der anfänglichen Aporie des Todes Jesu erwachsen ist, wird man W. Schrage (a.a.O., S. 70, Anm. 59) zugestehen müssen, nicht jedoch, daß diese Aporie innerhalb des weiteren Traditionsbildungsprozesses noch ihren Niederschlag gefunden habe.

page 41 note 3 Schwcizer, E., Erniedrigung und Erhöhung bei Jesus und seinen Nachfolgern, A.Th.A.N.T. 28, 2. Aufl. Zürich 1962, S. 59.Google Scholar

page 41 note 4 In ihrer ursprünglichen Form sprach die zweite Aussagengruppe von der Dahingabe Jesu an die ‘Menschen’ (Mk. ix. 31). Wenn in Mk. xiv. 41; Lk. xxiv. 7 stattdessen von den ‘Sündern’ die Rede ist, so ist das eine sekundäre theoiogische Generalisierung, die sich nahelegt, sobald man das ursprüngliche Wortspiel ‘Menschensohn-Menschen’ nicht mehr verstand (vgl. Patsch, S. 265), schwerlich jedoch Ansatz zu einer soteriologischen Deutung. Der interessante Versuch von Popkes (S. 263 ff.), Röm. iv. 25 als Brücke zwischen den synoptischen Passionsaussagen und den ύπέρ-Formeln zu reklamieren und damit die letzteren als theologisierte Weiterbildung der ersteren zu erklären, vermag keineswegs zu überzeugen. Popkes muß selbst zugestehen, daß traditionsgeschichtliche Indizien, die zu soichem Urteil berechtigen würden, nicht vorliegen (S. 263). So behilft er sich mit der Annahme eines theologiegeschichtlichen Entwickiungsprozesses, in dessen Verlauf ‘die implizite Soteriologie von Mk. ix dann in Röm. iv eine Explikation erfahren’ habe (S. 264). Röm. iv. 25 treibe nur die Frage, die auch in Mk. ix mitschwinge, weiter: ‘In welchem Sinne sind die Sünder für den Tod Christi verantwortlich?’ Aber man wird einerseits bei Mk. ix. 31 schwerlich von ‘impliziter Soteriologie’ sprechen können: Hier wird gerade nicht nach der Heilsbedeutung, sondern einzig nach dem heilsgeschichtlichen Bezug des Todes Jesu gefragt. Der Satz hat seine Spitze ausschließlich in der Qualifizierung des Weges Jesu vom Handeln Gottes her, weder direkt noch indirekt jedoch in der Begründung des letzteren. Andererseits soil das διά in Röm. iv. 25a, sofern es überhaupt kausale Bedeutung haben sollte (so Michel, O., Der Brief an die Römer, Meyer K IV, 52. Aufl. Göttingen 1963, S. 127)Google Scholar, nicht die menschliche Mitverantwortung am Sterben Jesu begründen, sondern erläutern, warurn der Gemeinde (vgl. das zweimalige ημω⋯ν!) durch dieses Sterben Heil zuteil wird: ‘Gott gibt Christus ais Sühne für unsere Sünden in den Tod’ (Michel, S. 127). Überdies legt der synthetische Parallelismus von Röm. iv. 25 für das διά des ersten Gliedes eine überwiegend finale Bedeutung nahe: d. h. der Tod ‘um der Übertretung willen’ bedeutet die Schaffung der δικαίωσις (Kuss, O., Der Römerbrief, I. Lfrg., 2. Aufl. München 1963, S. 194 f.)Google Scholar. Popkes hat demnach nicht erkannt, daß es sich in Mk. ix. 31 a und den verwandten Passionsaussagen um heilsgeschichtlich-kausale Deutungen, in Röm. iv. 25 jedoch eindeutig um eine soteriologisch-finale Interpretation mit völlig anderem Sitz im Leben handelt.

page 42 note 1 Schweizer, E., Erniedrigung und Erhöhung, S. 50, 56 f.Google Scholar

page 42 note 2 Dibelius, M. (Die Formgeschichte des Evangeliums, 4. Aufl. Tübingen 1961, S. 185)Google Scholar meinte zwar, Jes. liii habe zu den Texten gehört, die man ‘wieder und wieder als Passionsevangelium’ gelesen habe und deren Motive so in den Text der Passion eingeströmt seien, konnte jedoch keinen konkreten Beleg dafür liefern. Weshalb denn auch H. W. Wolff seine These von der umfassenden Präsenz von Jes. liii in den christologischen Aussagen des Urchristentums im Blick auf die synoptischen Passionsberichte nur sehr verhalten zu vertreten wagte: hier wirke der ‘reiche Umgang Jesu mit Deuterojesaja’ in ‘einer Reihe von Bildern und Motiven’ nach, die sich im Unterbewußtsein der Jünger festgesetzt hätten (Jesaja 53 im Urchristentum, Berlin 1950, S. 78 f.)Google Scholar. Aber solche tiefenpsychologischen Vermutungen können die Lücke der exegetischen Evidenz nicht schließen. Jeremias, J. (Th. W. V, 703 f.Google Scholar), der sich weitgehend Wolff anschließt, vermag als wesentliche Belege neben den nicht hieher gehörenden eucharistischen Stellen (Mk. xiv. 24; x. 45) nur die ‘paradidonai-Formeln’ im Umkreis von Mk. ix. 31 zu nennen (ebd. S. 708 Anm. 487). Doch hat Popkes (S. 219 ff.) überzeugend nachgewiesen, daß eine ‘paradidonai-Formel’ als exakt faßbare traditionsgeschichtliche Größe nicht existiert, weil die verschiedenen Aussagenkreise, in denen das Vb. erscheint, keine gemeinsame Wurzel haben, sowie vor allem, daß die Dahingabe-Aussagen im Umkreis von Mk. ix. 31a in keinem originalen Bezug zu Jes. liii stehen.

page 43 note 1 Dies gilt vor allern für Maurer, Chr., ‘Knecht Gottes und Sohn Gottes im Passionsbericht des Markusevangeliums’, Z.Th.K. L, 1953, S. 138.Google Scholars Vgl. dagegen Suhl, A., Die Funktion der alttestamentlichen Zitate und Anspielungen im Markusevangelium, Gütersloh 1965, S. 30–3.Google Scholar

page 43 note 2 Die Bezeichnungen stammen von Jeremias, J., Th.W.V. S. 704, 707.Google Scholar

page 43 note 3 Es ist eine Verschleierung dieser Frage, wenn, B. Klappert (Diskussion um Kreuz und Auferstehung, Wuppertal 1967, S. 171)Google Scholar pauschal feststellt: ‘Im ganzen NT und in allen seinen Schichten findet sich, wenn auch in immer neuen Bildern, so doch sachlich gleichbleibend, die eine Aussage: Das Sterben Jesu am Kreuz ist Gottes Handeln “für uns”, die Stellvertretung des Sündlosen für die Sünder.’ Die Breitenrepräsentation dieser Aussage sei unbestritten; sie findet sich bei Pls, im Deutero-Paulinismus, Hebr. und Apk. sowie auch im johanneischen Schrifttum, aber gerade darum ist ihre schmale Repräsentanz in den älteren Schichten der Tradition um so auffälliger. Vgl. W. Schrage, a.a.O., S. 61, Anm. 35, sowie, H. Kessler, Die theologische Bedeutung des Todes Jesu, Düsseldorf 1970, S. 295 f.Google Scholar

page 43 note 4 Als Exponent solcher Versuche mag Popkes gelten, der sich mit eindrucksvoller Akribie um den Nachweis bemüht, daß ‘ein Spruch wie Mk. ix. 31a der Ausgangspunkt aller theologischen Sätze’ über den Tod Jesu sei (s. dazu oben S. 41, Anm. 4), zuletzt aber doch angesichts der fehlenden traditionsgeschichtlichen Evidenz die Möglichkeit offenlassen muß, daß Röm. iv. 25; Mk. x. 45; Gal. ii. 20 eine ‘eigenständige Linie’ repräsentieren (a.a.O., S. 269 f.). Die allgemeine Ratlosigkeit an diesem Punkt spricht auch aus der Vermutung von F. Hahn (a.a.O., S. 201), ‘daß nach und nach das Motiv des Sühnetodes…mit dern Schriftbeweis verbunden’ worden sei. Welche Belege gibt es für einsolches ‘nach und nach’?

page 44 note 1 So, neben den oben (Anm. 2, auf S. 39) Genannten, O. Cullmann, Christologie des NT, Tübingen 1957, S. 5081Google Scholar; Hegermann, H., Jesaja 53 in Hexapla, Targum und Peschitta, B.F.Chr.Th. II/56, Gütersloh 1954.Google Scholar

page 44 note 2 Rese, M., ‘Überprüfung einiger Thesen von Joachim Jeremias zum Thema des Gottesknechtes im Judentum’, Z.Th.K. LX, 1963, S. 2141Google Scholar; F. Hahn, a.a.O., S. 7; Lohse, E., Märtyrer und Gottesknecht, F.R.L.A.N.T. 64, 2. Aufl. Göttingen 1963, S. 220–5;Google ScholarSchweizer, E., Erniedrigung und Erhöhung, S. 71 ff.Google Scholar

page 44 note 3 Das wurde bestritten von Barrett, C. K., ‘The Background of Mark 10, 45’ in New Testament Essays and Studies in Memory of T. W. Manson, London 1959, S. 118;Google Scholar doch dagegen mit Recht Hahn, S. 58, der im Buck auf Mk. x. 45a zu dem Ergebnis kommt: ‘So muß daran festgehalten werden, daß trotz der nicht kiar erweisbaren Verbindung im Wortgebrauch dennoch vom Inhalt her gesehen nur der Gedanke von Jes 53, 10 zugrunde liegen kann.’

page 45 note 1 Hahn, S. 201 f.; Schweizer, , Erniedrigung und Erhöhung, S. 72.Google Scholar

page 45 note 2 I Petr. ii. 21–4 ist, wie sprachliche Indizien nahelegen, erst relativ spät in einer heidenchristlich-hellenistischen Gemeinde entstanden, vgl. hierzu Deichgräber, R., Gotteshymnen end Christushymnen in der frühen Christenheit, St.U.N.T. 5, Göttingen, 1967, S. 143.Google Scholar Strenggenommen handelt es sich jedoch auch hier nicht um einen Schriftbeweis, sondern um einen liturgischen Hymnus mit Anspielungen auf Jes. liii., 9, II.

page 45 note 3 ‘Überblickt man die relativ fest geprägten Kurzformeln, deren Inhalt Jesu Tod ist, so zeigt sich eine fest regelmäßige Verbindung mit dem Sühnemotiv und eine immerhin sehr häuflge Verbindung mit dem Christostitel; es fehlt dagegen eine ausdrückliche Bezugnahme auf die Schrift oder wenigstens den Gedanken der Notwendigkeit des Todes Jesu’ (Hahn, S. 202). Vgl. auch Wiencke, G., Paulus über Jesu Tod, B.F.Chr.Th. 2/42, Gütersloh 1939, S. 78.Google Scholar

page 45 note 4 Ich schließe mich hier weitgehend der Analyse von Hahn (S. 197–211), an, deren Argumentation mir durch die Einwände von E. Lohse (S. 221 ff.) keineswegs widerlegt zu sein scheint. Denn Lohse hat die zentrale Intention von Hahn mißverstanden, wenn er ihm die Annahme unterstellt, der Satz vom Sterben für unsere Sünden in I. Kor. xv. 3b habe nichts mit Jes. liii zu tun und sei direkt auf ‘die jüdische Vorstellung vom Sühneleiden’ zurückzuführen. Hahn ging es ja lediglich darum, zu zeigen, daß dieser Satz traditionsgeschichtlich unabhängig sei von der Passionsüberlieferung und ihrer Schriftbeweis-Theologie. Ähnlich auch H. Patsch, S. 226.

page 45 note 5 Verfehlt ist allerdings Suhls Behauptung (S. 39), in I. Kor. xv. 3b–5 werde lediglich die Schriftgemäßheit als ein nur ‘im Osterglauben wurzelndes Postulat’ behauptet, denn sie verfehlt den Charakter der Formel vgl. Hahn, S. 203.

page 46 note 1 Wie z. B. Lohse (S. 113 ff.), der die Formel ohne traditionsgeschichtliche Begründung als Ausgangszelle des in den Evangelien entfalteten Kerygmas charakterisiert (S. 116), Jeremias, J., Th.W.V. S. 706 f.Google Scholar, aber auch Suhi (s.o. S. 45, Anm. 5).

page 46 note 2 So Jeremias, J. (Die Abendmahlsworte Jesu, 3. Aufl. Göttingen 1960, S.9599Google Scholar; Lohse, S. 113; Hahn, S. 199 f. Das wurde zuletzt bestritten durch Conzelmann, H., ‘Zur Analyse der Bekenntnisformel I. Kor. xv. 3–5’, Ev. Th. xxv, 1965, S. 1–11;Google Scholar doch dagegen Klappert, B., ‘Zur Frage des semitischen oder griechischen Urtextes von 1. Kor. xv. 3–5’, N.T.S. XIII, 1966, S. 168–73.Google Scholar

page 47 note 1 Bousset, W., Kyrios Christos, 3. Aufl. Göttingen 1926, S. 73;Google Scholar ähnlich R. Bultmann, Theologie des NT, S. 48: ‘Daß Jesu Tod als Sühnopfer für die Sünden gedeutet wurde, liegt an sich dem jüdischen Denken nicht fern. Denn in diesem ist der Gedanke von der sühnenden Kraft des Leidens des Gerechten, zumal des Märtyrers, entwickelt worden’; ferner Lohse, S. 107; Hahn, S. 56.

page 47 note 2 E. K. Wengst (Christologische Formeln und Lieder des Urchristentums, Diss. Bonn 1967) hat auf diese Gefahr nachdrücklich aufmerksam gemacht und gezeigt, daß die von Lohse herangezogenen Belege für den Nachweis einer im Judentum zur Zeit Jesu allgemein verbreiteten Sühntodvorstellung nicht in Anspruch genommen werden können, sondern in ihrer überwiegenden Mehrzahl die spezifische Gedankenwelt des hellenistischen Judentums reflektieren, in der sich die aus dem Griechentum stammende Sinngebung des gewaltsamen Todes vorbildlicher Menschen mit der atl.-jüdischen Vorstellung der Sühnebedürftigkeit des sündigen Menschen vor Gott verband: ‘Diese Verbindung brachte etwas Neues hervor, das weder der atl. Tradition geläufig noch in der griechischen Tradition da war: die Vorstellung vom stellvertretenden Sühnetod einzelner für andere’ (a.a.O., S. 63). Vgl. auch Patsch S. 210 ff.

page 47 note 3 έν έμοι δέ καί τοīς άδελφοīς μου στη⋯σαι τη⋯ του⋯ παντοκράτορος οργήν τήν ήπί τό σύμπαν ήμω⋯ν γένος δικαίως έπηγμήνην. Sonst ist in 2. Makk. nur von einem Sterben ύπέρ bzw. περί das Gesetz (iv. 28; vii. 9, 37; viii. 21) und das Vaterland (viii. 21) die Rede. Vgl. Lohse, S. 68 f.

page 47 note 4 Vgl. Lohse, S. 70 ff.; Surkau, H. W., Martyrien in jüdischer und frühthristlicher Zeit, Göttingen 1938, S. 60 f.; Wengst, S. 63 f.; Patsch, S. 12.Google Scholar

page 47 note 5 4. Makk. i. 11; iii. 17 f.; vi. 9; vii. 9; ix. 8; xv. 32; xvi. 1; xvii. 1, 10, 17, 23.

page 47 note 6 4 Makk. ii. 8; vi. 30 ff.; viii. 28 u. ö.

page 48 note 1 Es handelt sich um den in pSanh. xi. 30c, 28 tradierten Satz des Simon, R.Jochai, b.Jener Tropfen (Blut), der aus jenem Gerechten kam, hat für ganz Israel gesühnt’ (Billerbeck, II S. 279Google Scholar; Lohse, S. 79).

page 48 note 2 So m. Recht Wengst, S. 56ff.; Patsch, S. 210.

page 48 note 3 ‘So geht die Sühnwirkung des Todes der Märtyrer und Gerechten dahin, daß die Strafe und das Gericht von Israel abgewendet werden und das Volk versöhnt wird’ (Lohse, S. 104).

page 48 note 4 Diesen korporativen Bezug der kultischen Sühne im AT hat Koch, K. (‘Sühne und Sündenvergebung um die Wende von der exilischen zur nachexilischen Zeit’, Ev. Th. xxvi, 1966, S. 217–39)Google Scholar sehr klar herausgearbeitet. Zugleich hat Koch auf die Sonderstellung, die Jes. liii in diesem Zusammenhang einnimmt, verwiesen: ‘Die Aussage von Jes. liii bleibt…wie ein erratischer Block unverstanden liegen bis hinein in die Tage des Neuen Testamentes’ (S. 237). Denn sie ‘blickt über die Sünden Israels hinaus auf die Sünden der Völker’ (S. 233). Der Umstand, daß sowohl in 4. Makk., als auch in den späteren rabbinischen Sühntodaussagen Jes. liii völlig unberücksichtigt bleibt, wird eben hieraus zu erklären sein, daß innerhalb des streng auf die Volksgemeinschaft Israels bezogenen Rahmen, in dern sich diese Martyriumstheologie bewegte, der universalistische Skopus des Gottesknechtsliedes keinen Raum haben konnte. Vgl. Patsch, S. 213.

page 48 note 5 Lohse, S. 94 ff.

page 48 note 6 Midr. Prov. 9, 2 (31b).

page 48 note 7 pJoma 38b, 13; s. hierzu Lohse, S. 80 f.

page 48 note 8 So die Mehrzahl der neueren Interpreten, Jeremias, z. B. J., Abendmahlsworte, S. 165;Google ScholarTh.W. vi, S. 544; Riesenfeld, H., Th.W. VIII, S. 513 f.; Patsch, S. 225.Google Scholar

page 49 note 1 So Hahn, F., Hoheitstitel, S. 56 f.Google Scholar; mit der Begründung, daß die ‘sorgsam formulierte Bekenntnisformel’ I. Kor. xv. 3b ‘unter allen Umständen die genaue Fassung des Gedankens enthalten dürfte…’. Hahn hat diese Ansicht etwas modifiziert in seinem Aufsatz: ‘Die alttestamentlichen Motive in der urchristiichen Abendmahlsüberlieferung’, Ev. Th. XXVII, 1967, S. 361 f.Google Scholar Man wird demgegenüber gerade in der Bekenntnisaussage von I. Kor. xv eine Tendenz zur Applikation voraussetzen dürfen. Umgekehrt wiegt es schwer, daß in Mk. xiv. 24 die objektivierende Form ύπέρ πολλω⋯ν steht, obwohl gerade im Rahmen des Herrenmahles die Neigung zu liturgischer Applikation besonders groß sein mußte (Vgl. I. Kor. xi. 24). Aber wie dem auch sei,—wenn Hahn eine Urform der ύπέρ-Aussagen annimmt, der der universalistische Sinn noch mangelte (Hoheitslitel, S. 57), und das mit dem Partikularismus ‘der ältesten judenchristlichen Gemeinde’ begründet, so ist das eine petitio principii.

page 49 note 2 Vgl. hierzu Käsemann, E., ‘Zum Verständnis von Röm. iii. 24–6’, in Exegetische Versuche und Besinnungen, I, Göttingen 1960, S. 96111.Google Scholar Käsemann meinte freilich, die Formel als theologische Äußerung eines partikularistischen Judenchristentums deuten zu müssen, das sozusagen noch bundesimmanent gedacht und das Sterben Jesu als Erneuerung des alten Bundes verstanden habe. Doch man wird hier den Bundesgedanken nicht eintragen dürfen, zumal es im ganzen NT keinen Hinweis auf eine vorpaulinische Bundestheologie gibt, die den neuen Bund in Kontinuität zum alten Gottesvolk gesehen hätte. Im übrigen steht hinter vv. 25b, 26a (διά τέν πάρεσιν τω⋯ν προγεγονότων άμαρτμάτων έν τη άνοχηῇ του⋯ θεου⋯) ein topos der ältesten Heidenmissionspredigt (Röm. i. 20; Apg. xiv. 16; xvii. 30 f.): bisher hat Gott sich allen Menschen, trotz ihres Ungehorsams gegenüber seinem Willen in seiner Güte bezeugt. Diese Periode der Unkenntnis und des Übersehens Gottes ist aber jetzt beendet. Nun hängt alles daran, daß Jesus die Bekehrten ‘vor dem kommenden Zorn rettet’ (I. Thess. i. 10). Vgl.hierzu Wilckens, , Die Missionsreden der Apg., S. 86Google Scholar ff. Das Traditionsstück Röm. iii. 24 ff. gibt vom Sühntod Jesu her eine Explikation der den Heiden bei ihrer Bekehrung zuteilwerdenden Gerechtsprechung. Es dürfte sich hier demnach um ein Stück einer heidenchristlichen Abendmahlskatechese handeln.

page 49 note 3 Zur keineswegs abgeschlossenen Diskussion um Herkunft und ursprüngliche Gestalt von Test. Benj. iii. 18 Vgl. zuletzt Lohse, S. 85 ff.; Popkes, S. 47–55; Rese, a.a.O. (S. 44, Anm. 2), S. 24 ff.

page 50 note 1 ‘Man wird Test. Benj. iii. 8 in die Reihe der Aussagen über den Tod des Gerechten stellen müssen’ (Rese, S. 28).

page 50 note 2 Bultmann, Z. B., Theologie, S. 84:Google Scholar ‘…wie denn das ύπέρ ja auch seinen festen Sitz in der Abendmahlsliturgie hat’; Lohse, S. 136.

page 51 note 1 Klostermann, E., Das Markusevangelium, H.N.T. 3, 4. Aufl., Tübingen 1950, S. 109.Google Scholar

page 51 note 2 Bultmann, R., Die Geschichte der synoptischen Tradition, 4. Aufl., Göttingen 1958, S. 154.Google Scholar

page 51 note 3 Jeremias, J., ‘Das Lösegeld für Viele (Mk. x. 45)’, in Abba. Studien zur ntl. Theologie und Zeitgeschichte, Göttingen 1966, S. 216–29Google Scholar; E. Lohse, S. 117 ff.

page 51 note 4 So fehlen markinische Sprcheigentümlichkeiten ebenso wie die für die Nahtstellen der markinischen Redaktion (z. B. ii. 27; iv. II, 35; vi. 4; x. 35; xi. 25) typische Anreihungsformel.

page 51 note 5 Daß eine Überlieferungsform der Sprüche vom Dienen existierte, in der v. 45b noch fehlte, geht aus der lukanischen Variante Lk. xxii. 24–7 hervor, die keineswegs lukanische Markusredaktion ist, sondern S-Lk. entstammt, vgl. Schürmann, H., Jesu Abschiedsrede, Lk. xxii. 21–38, III. Teil (N.T.A. xx, 5) Münster 1957, S. 6492;Google Scholar E. Lohse, S. 118 ff.

page 51 note 6 Erst Matthäus hat den Vers durch das vorgeschaltete ωσπερ (xx. 28) in die Paränese einzubeziehen versucht; vgl. E. Lohse, S. 122.

page 51 note 7 Jeremias, J., Abba, S. 227 ff.Google Scholar

page 52 note 1 Diese Grundbedeutung erscheint z. B. bei Aristophanes (Ach. 1015 ff.), Diodorus Siculus (v. 28, 4); Plutarch (Virtutem doceri posse, 3, II. 440c), Pseudo-Lucianus (Asin. 53) Plato (Leges, VII. 805e). Daneben hat das Vb. vor allem in der älteren griechischen Literatur die weitere Bedeutung der Übernahme von Dienstleistungen und Hilfsfunktionen gegenüber dem Gemeinwesen und der Polis., z. B. Demosthenes (9.43; 50.2). Platon, (Leges, XII. 955 c, d).Google Scholar In der Stoa gewinnt es auch religiöse Bedeutung und kennzeichnet das Untertanenverhältnis des Weisen gegen Gott: Epiktet, Diss. III. 22, 69; III. 24, 95. In diesem Sinne ist das Vb. weithin synonym mit λατρεύειν und ύπηρετει⋯ν, nicht jedoch mit δουλεύειν, dessen negativen, entehrenden Klang es nicht teilt. —Demgegenüber ist in der LXX δουλεύειν unterschiedslos für alle Dienstbeziehungen eingetreten, wobei das Moment der Unterordnung und der knechtischen Abhängigkeit auch überall da mitschwingt, wo es um zwischenmenschliche Dienstleistungen geht: ‘Die Belastung des Wortes mit der Erinnerung an das Sklaventum hindert in der orientalisch beeinflußten Welt nicht, das Wort zu erweitern auf Dienstleistungen, die Menschen einander erweisen…Es betont nicht die Hilfeleistung sondern die Unterordnung!’ (Brandt, W., Dienst und Dienen in NT, N.T.F. 5, Gütersloh 1931, S. 42 ff.)Google Scholar. Διακονει⋯ν fehlt in der LXX völlig. Vgl. zum Ganzen W. Brandt, a.a.O., S. 19–61; Beyer, H. W., Th.W. II, S. 81 ff.Google Scholar

page 52 note 2 Δου⋯ναι τήν ψυχήν αύτον⋯ λύτρον entspricht (Jes. liii. 10 MT); in dem inklusivischen άντί πολλω⋯ν ist (Jes. liii. 12 MT [LXX: πολλων) aufgenommen. Vgl. E. Lohse, S. 118 f.; J. Jeremias, Abba, S. 216 ff.

page 52 note 3 Man wird mit Dalman, G. (Jesus-Jeschua, Leipzig 1922, S. 109 f.Google Scholar) hinter διακονει⋯ν das hebr.-aram. Vb. vermuten müssen, das im wesentlichen den gleichen Bedeutungsradius hat und term. techn. für Dienstleistungen im Alltag ist (vgl. Levy, J., Neuhebräisches und Chaldäisches Wörterbuch, III, Leipzig 1883, S. 581;Google ScholarJastrow, M., Dictionary, II, New York 1950, S. 1601 f.)Google Scholar. Vgl. im übrigen Qid. 32b: R. Gamaliel schenkt beim Hochzeitsmahl seines Sohnes dem R. Eliezer einen Becher ein, was R. Jehosua mit den Worten kommentierte: ‘Wir finden einen, der größer war, als er, und andere bediente (). Abraham war größer als er, und er bediente () andere’.

page 52 note 4 Tödt a.a.O., S. 191; ähnlich Popkes, S. 171; Kessler, , Die theologische Bedeutung des Todes Jesu, S. 283.Google Scholar

page 53 note 1 Sieht man von I. Tim. vi. 13–14, wo ein Nebenzug der Passionsgeschichte paränetisch ausgewertet wird, so bleibt im wesentlichen nur der I. Petrusbrief als Beleg für eine am Sterben Jesu orientierte Vorbildethik (I. Petr. ii. 20 f.; iv. 1 ff., 13). In den echten Paulinen hat zwar das Kreuz Jesu die Bedeutung des den neuen Gehorsam ermöglichenden vorlaufenden Heilsgeschehens (z. B. I. Thess. v. 10; I. Kor. v. 7; viii. II; Röm. xiv. 9, 15 vgl. auch Phil. ii. 5 ff.) niemals jedoch die eines direkten Paränetischen Motives.

page 53 note 2 Brandt, S. 65 ff.; Beyer, , Th. W. II, S. 85.Google Scholar

page 53 note 3 S.o. S. 52, Anm. 3.

page 53 note 4 Josephus, Z. B., Ant. 6. 52; II. 163, 166, 188.Google Scholar

page 53 note 5 An einigen wenigen Stellen (Esth. i. 10; ii. 2; vi. 3, 5; 1. Makk. xi. 58; Prov. x. 4) findet sich διάκονοί bzw. διακονλα in einem sehr engen funktionalen Sinn; ‘Aufwartung’ —‘die Aufwarten-den’.

page 53 note 6 Beyers, H. W.Interpretation der synoptischen Belege (Th. W. II, S. 83 ff.Google Scholar) bleibt unbefriedigend, weil sie ohne den Unterbau traditionsgeschichtlicher Analysen zu einer theologischen Interpretation zu kommen sucht.

page 54 note 1 Schweizer, E., Das Evangelium nach Markus, N.T.D. 1, Göttingen 1967, S. 109;Google ScholarBlack, anders M., An Aramaic Approach to the Gospels and Acts, 3. Aufl. Oxford 1967, S. 218 ff.Google Scholar, der v. 35 von v. 37 her verstehen möchte.

page 54 note 2 ‘So wird man urteilen müssen, daß in dem Bilderkreis des Gastmahls, der durch die Situation nahegelegt ist, Jesus seine Gesamttätigkeit inmitten der Jünger ganz allgemein als ein διακονειν bezeichnet’ (W. Brandt, S. 69).

page 55 note 1 ήνούμενολ als Gemeindeleiter: Hebr. xiii. 7, 17, 24. — νεώτερολ ist Bezeichnung für den Stand der jungen Männer der Gemeinde: Apg. v. 6; I. Tim. v. 1; Tit. ii. 6; I. Petr. v. 5, vgl. Jeremias, Abba, S. 226.

page 55 note 2 Einzelnachweise bei J. Jeremias a.a.O., S. 226 f.; Schürmann, S. 65–92 passim. Wichtig ist allerdings der ergänzende Hinweis von Patsch (S. 236), daß sich diese hellenistische Überarbeitung gerade in v. 27 nicht aufweisen läßt.

page 55 note 3 Lukanische Markusredaktion für Lk. xxii. 24–7 behauptet neuerdings wieder Rese, M., Alttestamentliche Motive in der Christologie des Lukas, Gütersloh 1969, S. 98 ff.Google Scholar; 160–4. Er will in v. 27 dielukanische Tendenz der Vermeidung von Sühntodaussagen am Werk sehen. Wenn er dafür mit Lk. xxii. 37 und Apg. viii. 32 argumentiert, so ist das nach dem oben (S. 44) über die urchristliche Jes. liii.-Exegese Gesagten nicht überzeugend. Vgl. im übrigen Schürmann, S. 91 f. (‘würde man Mk. x. 45 bedenkenlos für charakteristisch lukanisch erklären können, wenn der Vers nur in Lk. stände…’).

page 55 note 4 Schürmann, S. 92 ff. Vgl. auch seine Gesamtbeurteilung des Abschnittes im Titel seiner programmatischen Schrift Der Abendmahlsbericht Lucas xxii. 7–38 als Gottesdienstordnung, Gemeinde-ordnung, Lebensordnung, 2. Aufl., Paderborn 1963.

page 56 note 1 Vgl. oben S. 55, Anm. 2. —Schürmann (S. 80 Anm. 268) bemerkt mit Recht, daß es sich bei v. 27 nicht um eine ‘Variante’ vonMk. x. 45, sondern um eine ganzheitliche ‘Mutation’ auf Grund einer andersartigen ‘Konzeption’ handle, bleibt jedoch den Versuch einer Rekonstruktion dieser Konzeption schulding.

page 56 note 2 Z. B. Mk. i. 17; ii. 17, 19, 21 f.; iii. 35; iv. 21; ix. 47; Mt. x. 24, 25; xv. 24; vgl. Jeremias, J., Die Gleichnisse Jesu, 7. Aufl. Göttingen 1965, S. 121.Google Scholar

page 56 note 3 Zu diesem Ergebnis kommt Schürmann (S. 83) auf Grund der zuttreffe nden Beobachtung der relativen Eigenständigkeit von v. 27 gegenüber vv. 24–6.

page 57 note 1 Schürmann S. 85 f.; Colpe, , Th.W. VIII, S. 451.Google Scholar

page 57 note 2 J. Jeremias, Abba, S. 224.

page 57 note 3 Diese Qualifizierung kann durch lokale Gegebenheiten erfolgen, z. B. Mk. vi. 47; Mt. xiv. 6; Lk. xxi. 21; xxii. 55; Apk. v. 6; xxii. 2; sie kann aber auch stärker im Sinne einer personalen Relation konzipiert sein: so I. Thess. ii. 7 (άλλά έγενήθημεν πλολ ήν μήσωῳ ύμω⋯ν = wir haben uns liebevoll im Umgang mit euch erwiesen); Hebr. ii. 12 (Ps. xxii. 23 LXX) έν μέσῳ έκκλησιας ύμνήσω σε = angesichts der Gemeinde will ich dich preisen); Mt. xviii. 20 (έκει ειμι έν μέσωῳ αύτω⋯ν = da erweise ich mich ihnen als gegenwärtig). Vgl. W. Bauer, Wörterbuch, s. v. μέσον.

page 57 note 4 Klostermann, E. (Das Lukasevangelium, H.N.T. 5, 2. Aufl. Tübingen 1929, S. 211)Google Scholar verfehlt die Pointe, wenn er paraphrasiert: ‘Jesu ganzes Lebenswerk (ελμλ) ist Dienst’. Sinngemäß wäre vielmehr zu übersetzen: ‘Darin, wie ich jetzt (beim Mahl) mit euch verfahre, erweise ich mich als der Dienende’. —Natürlich sind die hier angestellten Überlegungen für die anzunehmende aramäische Urgestalt des Logions nur von indirekter Relevanz. Sie sind aber insofern wichtig, als sie ein weiteres Indiz dafür liefern, daß bei seiner Übertragung ins Griechische der Mahlbezug bewußt festgehalten worden ist. Daß έν μέσωῳ ύμω⋯ν ελμι kein Lukanismus its, hat im übrigen Schürmann (S. 87 f.) gezeigt.

page 57 note 5 Auch wenn man nach Schürmann (Der Paschamahlbericht, Lk. xxii. (7–14) 15–18, Teil, I., N.T.A. 19, 5, Münster 1953)Google Scholar damit rechnen muß, daß die luk. Mk.-Redaktion Lk. xxii. 7–14 die ursprüngliche Einleitung des vorluk. Mahlberichtes verdrängt hat, bleibt die Annahme unwahrscheinlich, daß die letztere von einem Tischdienst Jesu erzählt hätte. Lk. hätte sich schwerlich diese Motivierung des folgenden Tischgespräches entgehen lassen!

page 58 note 1 Billerbeck iv, S. 621.

page 58 note 2 Rengstorf, K. H. (Das Evangelium nach Lukas, N.T.D. 3, 10. Aufl., Göttingen 1965, S. 247)Google Scholar meint zwar, Jesus habe ‘für Lukas entgegen der Sitte bei seinem letzten Mahle mit seinen Jüngern selbst die Pflichten des Aufwärters erfüllt, der beim Passamable als unentbehrlich galt’. Doch dem widersprechen xxii. 8 und xxii. 14.

page 58 note 3 So meint J. Jeremias (Abba, S. 225), in Lk. xxii. 27 werde das Dienen Jesu ‘an Hand der Fußwaschung geschildert’. Zahn, Ähnlich Th., Das Evangelium des Lucas, K.N.T. 3, Leipzig 1913, S. 680.Google Scholar

page 58 note 4 So J. Jeremias (Abba, S. 225), der damit das Argument weiterschleppt, das weithin in der Forschung zu der von ihm widerlegten Auffassung vom sekundären Charakter von Mk. x. 45 geführt hatte (so z. B. Bousset, Kyrios Christos, S. 8; Bultmann, Tradition, S. 154).

page 58 note 5 Wellhausen, J. (Das Evangelium Marci, 2. Aufl., Berlin 1909)Google Scholar denkt bei Mk. x. 45 und Lk. xxii. 27 an die ‘Diakonie des Abendmahls, wo Jesus mit Brot und Wein sein Fleisch und Blut spendet’.

page 58 note 6 ‘Diente er (Jesus) mit seiner Berufsleistung allenthalben seinen Brüdern, die für das Gottesreich geschickt gemacht werden sollten, so wird nunmehr auch die in der Treue gegen den Berufübernommene Todesleistung in dieselbe große Dienstleistung eingerechnet. Dies ist der einfache Sinn der Erklärung Mc. x. 42–5…und in der davon unabhängigen Parallele Lc. xxii. 25–7, welcher…die größere Ursprünglichkeit zuerkannt werden muß’. (Holtzmann, H. J., Lehrbuch der Neutestamentlichen Theologie, 1, 2. Aufl., Tübingen 1911, S. 360.)Google Scholar

page 59 note 1 S. Oben S. 56.

page 59 note 2 Nach unseren Überlegungen läßt sich die Traditionsgeschichte des ‘Dienstlogions’ folgendermaßen schematisch darstellen:

page 59 note 1 Phase: Dienstlogion (etwa Lk. xxii. 27c oder a-c?) als Teil des Mahlberichtes (etwa Lk. xxii. 15–20).

page 59 note 2 Phase: Anreicherung durch Jüngerlogien (Mk. ii. 42–4).

page 59 note 3 Phase: Entstehung von 2 Traditionsmutationen: (a) vormarkinische Tradition: Abspaltung vom Mahlbericht unter Aufnahme von Mk. x. 45b; (b) S-Lk. Tradition: Paränetisierung innerhalb des Mahlberichtes durch Gestaltung als Gemeindeordnung.

page 59 note 4 (Redaktions)Phase: (a) Eingliederung von Mk. x. 42–5 in die Jüngerregeln x. 35–45; (b) Eingliederung in die lk. Abschiedsrede. Demgegenüber ergäbe sich nach Schürmanns Analyse von Phase 1–3 folgendes Bild:

page 59 note 1 Phase: Dienstlogion als isoliertes Bildlwort (ca. Lk. xxii. 27).

page 59 note 2 Phase: Anreicherung durch Jüngerlogien.

page 59 note 3 Phase: Entstehung von 2 Traditionsmutationen: (a) vormarkinische Tradition: Anfügung des freien Logions Mk. x. 45b; (b) S-Lk. Tradition: Eingliederung in den Mahlbericht im Zuge seiner Gestaltung als Gemeindeordnung.

Könnte Schürmanns Erklärung von 3b einleuchtend erscheinen, so liegt in der von 3a die entscheidende Schwäche seiner Konstruktion (S. 82, 90): er kann nämlich erstens die Anfügung von Mk. 45b an 45a nicht wirklich begründen: wie konnte es dazu kommen, daß Jesu Lebenshingabe als διακονειν gedeutet wurde? Zweitens läßt er die Tatsache außer Betracht, daß beide Fassungen des Dienstlogions in einem eucharistischen Kontext stehen, was keineswegs Zufall sein kann. Hier zeigt sich die Grenze einer rein literarkritischen Betrachtungsweise.

page 60 note 1 Brandt S. 69; Jeremias, J., Gleichnisse, S. 94;Google ScholarGrundmann, W., Das Evangelium nach Lukas, Th.H.K. 3, Berlin 1963, S. 265.Google Scholar Dagegen (ohne Begründung) Schürmann S. 83, Anm. 281.

page 60 note 2 Bultmann, Auch R. (Tradition, S. 49)Google Scholar und Haenchen, E. (Der Weg Jesu, Berlin 1966, S. 486Google Scholar) führen Joh. xiii. auf Lk. xxii. 27 zurück.

page 61 note 1 Ich verweise auf die Analyse bei R. Bultmann, Das Evangelium des Johannes, S. 351 ff.

page 61 note 2 Bultmann (Joh. S. 351) beurteilt vv. 6–10 als die Deutung des Evangelisten, v. II also apologetische Anmerkung zum Problem des Verrats. Mit Recht sieht er die ursprünglich in der Quelle gegebene Interpretation der Fußwaschung in vv. 12 ff. Wenn er sie bis v. 17 reichen läßt (S. 363), so ist das freilich eine unbegründete Inkonsequenz gegenüber den von ihm selbst eingeführten formgeschichtlichen Kriterien: ist nämlich das Traditionsstück ein Apophthegma, in dem ‘Jesu eigene Aktion’ die ‘Veranlassung zu seinem Worte gibt’ (S. 352), dann bildet bereits das an die Jünger gerichtete Deutewort v. 15 den Abschluß, während vv. 16–20, wie schon die Amen-Formel in v. 16 nahelegt, eine sekundäre Anreihung weiterer Logien ist.

page 61 note 3 Vgl. die anschauliche Erzählung in S-Dt. xxxiii. 24, § 355 (Billerbeck 1, S. 427): Der von den Einwohnern Laodiceas ausgesandte Verwalter kehrt bei einem Mann in Gischala ein. Er ‘rief seine Sklavin und sprach zu ihr: Komm und wasche unsre Füße! Sie füllte eine Schüssel voll Öl und wusch ihnen ihre Füße…Er setzte ihm Brot vor, und er aß und trank’.

page 61 note 4 Bultmann (Joh. S. 353) erschließt als ursprünglich die Zeitbestimmung πρό δέ τη⋯ς έορτη⋯ς του⋯ πάσχα (v. 1a) sowie die Situationsbestimmung καλ δελπνου ρινομένου (v. 2a).

page 62 note 1 Vgl. hierzu Roloff, J., ‘Heil als Gemeinschart’, in Gottesdienst und Öffentlichkeit,Google Scholar Hg. Cornehl–H, P.. Bahr, E., Hamburg 1970, S. 88117.Google Scholar

page 63 note 1 Jeremias, J., Abendmahlsworte, S. 199209;Google Scholar Patsch, S. 188 ff.; Fuller, R. H., The Mission and Achievement of Jesus, Chicago 1954, S. 75 ff.Google Scholar

page 63 note 2 Schweizer, E., ‘Das Herrenmahl im Neuen Testament’, in Neotestamentica, S. 356 ff.Google Scholar; J. Jeremias, a.a.O., S. 199 ff.; Hahn, F., Ev.Th. xxvii, 1967, S. 340 f.Google Scholar (‘…dürfte aber diese Aussage zum Urgestein des Traditionsstückes gehören…’).

page 64 note 1 Bultmann, a.a.O., S. 357 f. Wobei die Frage hier offen bleiben kann, worin für Joh. konkret der durch die Fußwaschung dargestellte Dienst Jesu besteht. Daß an Eucharistie oder Taufe (Cullmann, O., Urchristentum und Gotlesdienst, A.Th.A.N.T. 3, 4. Aufl. Zürich 1962, S. 100 ff.Google Scholar) gedacht sei, ist ebenso unwahrscheinlich, wie Bultmanns Meinung (S. 358), es handle sich um eine Reinigung durch das Wort. Wahrscheinlich denkt Joh. doch an das geschichtliche Sterben Jesu am Kreuz (vgl. Barrett, C. K., The Gospel according to St John, London 1955, S. 364).Google Scholar