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Zeus und der lebendige Gott: Anmerkungen zu Apostelgeschichte 14.11–171

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Cilliers Breytenbach
Affiliation:
(Teltower Damm 120-122, D–1000 Berlin 37)

Extract

In diesem Beitrag möchte ich einige Beobachtungen zu Apg 14.11–17 ausführen, die sich in drei Thesen zusammenfassen lassen:

Erstens soil anhand der Terminologie dieser Perikope aufgezeigt werden wie der Autor dieses Textabschnittes und somit derjenige der lukanischen Apostelgeschichte auf Vorstellungen zurückgreift, die aus den Überlieferungstraditionen des griechisch-sprechenden Judentums stammen. Diese Einsicht ist nicht neu, liefert aber die Voraussetzung für den zweiten, weitergehenden Diskussionspunkt: Der Text Apg 14.11–13,17 läβt einige religiöse Vorstellungen anklingen, die im südlichen Kleinasien während des ersten nachchristlichen Jahrhunderts verbreitet waren. Daraus läβt sich drittens die These entwickeln, daβ der Autor der Apostelgeschichte solche lokalen religiösen Vorstellungen im Lichte der Tradition des griechisch-sprechenden Judentums einbezieht.

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Articles
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Copyright © Cambridge University Press 1993

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References

2 Vgl. Plümacher, Eckhardt, Lukas als hellenistischer Schriftsteller. Studien zur Apostelgeschichte (StUNT 9; Göttingen, 1972)Google Scholar.

3 Für Einzelheiten, vgl. Cilliers Breytenbach, Mit Paulus und Barnabas in Galatien (Erscheint voraussichtlich 1994).

4 In Apg 14.15 und Jak 5.17. Vgl. Josephus Ap 2.34–5, 249, 251; 4 Makk 12.13; Sap 7.1–5.

5 LXX Jes 52.7 (vgl. Apg 10.36) und 61.1 (vgl. Luk 4.18; 4.43; 7.22). Vgl. LXX Joel 2.32; LXX Nahum 1.15 und LXX Jes 40.9; 60.6.

6 Vgl. Dtn 4.30; 1 Kön 8.33–5; Tob 14.6; Ps 22(21).28; Sir 17.29; JosAs 11.11 u.ö.

7 Vgl. TestAbr A 1.7; TestDan 4.11; EpArist 134.4; 137.1; 139.6; 205.3; 321.5; OrSib 3.29, 545–55; 4.4; 5.83.

8 Im NT sonst nur Apg 2.28.

9 Vgl. Koh 2.10; 5.19 LXX Ps 4.8; 96.11; Hld 3.11; Sir 30.16, 22; 50.23. Oft mit χαρά zusammen: Esther 9.17; 10.3; Weish 8.16; vgl. auch PsSal 15.3!

10 Vgl. Jes 19.29; LXX Ps 4.8.

11 Vgl. Dan 6.27; Bel 5; 1 Sam 17.26, 36; 2 Kön 19.15–19: Est 6.13; 8.12q; Jud 13.16; Tob 13.2; grHen 5.1; JosAs 8.5; 11.10; 19.8.

12 2 Kön 19.15–16; Bel 5; grHen 5.1.

13 Vgl. Ex 20.11.

14 Im Rückgriff auf die Elia-Erzählung (1 Kön 17.1–7; vgl. die Bezugnahme in ViElija 4) wird im Frühjudentum das Ausbleiben des Regens als Zeichen des Gerichts Gottes gedeutet. Z.B. PsSal 17.18; grBar 2.29. Positiv wird der Regen grundsätzlich als Gabe Gottes verstanden (vgl. Jub 12.4). So auch hier. Durch den Regen gibt Gott die Nahrung.

15 Immerhin einer der Gesetzestexte auf den Tefillin und Mezuzot aus der 4. Qumranhöhle: Tefillin: 4 Q 128; 134–8; 4Q phyl 1–4; Mezuzot: 4 Q 151.

16 Die LXX schreibt in Dtn 10.17 οτος θεός τν θεν καί ό κύριος τν κυρίων.

17 LXX Dtn 11.16–17.

18 Traditionsgeschichtlich ist diese Aussage sonst schwer einzuordnen. Der Gedanke, daβ Gott den Heiden für eine gewisse Zeit erlaubt hätte, ihrer Wege zu gehen, ist m.W. weder in der LXX noch in den griechischen Pseudepigraphen des AT zu belegen -zumindest nicht in Verbindung mit έ⋯ν und ἔθνη. Vgl. die Apg 15.16 entgegengesetzte Aussage in 2 Makk 6.13. Die nächsten Parallelen sind Jub 15.31–2, Apg 17.30 und Römer 1.20–1. Paulus' Aussage aber setzt schuldhaftes Verhalten seitens der Heiden voraus. Darüber schweigt Apg 14.16. Im Lichte der breit rezipierten LXX-Auslegung von Ex 22.27 (vgl. die Wirkungsgeschichte bei Josephus Ap 2.33 [237]; Ant 4.10 [207]; Philo, VitMos 2.26 [205]; SpecLeg 1.7 [53]) war das Diasporajudentum sehr zurückhaltend mit seiner Kritik an den Göttern seiner heidnischen Nachbarn. Angesichts von Apg 17.23, 30 könnte man sogar meinen, der Verfasser der Apg sehe den heidnischen Götzendienst als eine Epoche der ἄγνοια.

19 Vgl. Weiteres bei Breytenbach, Galatien.

20 Vgl. Günter Neumann, ‘Kleinasien’, Günter Neumann und Untermann, Jürgen (Hg.), Die Sprachen im römischen Reich der Kaiserzeit (Bonn, 1980) 167–85Google Scholar, dort 179; Schmitt, Rüdiger, ‘Die Sprachverhältnisse in den östlichen Provinzen des Römischen Reiches’, ANRW II 29.2 (1983) 554–86, dort 569–70Google Scholar. Die Bemerkung dient einerseits dazu, die Spannung zu steigern: Paulus und Barnabas, die kein Lykaonisch verstehen, sollen nach dem Willen des Erzählers zunächst nicht merken, was die Menge vorhat. Im folgenden stellt sich andererseits heraus, daβ die Erzählung dennoch Bekanntschaft mit den lokalen Verhältnissen voraussetzt.

21 Vgl. Ph[ilo] Houwink ten Cate, H. J., The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera during the Hellenistic Period (Leiden, 1961) 190–2, 194, 210–13.Google Scholar

22 Vgl. Schwabl, Hans, ‘Zeus (II)’, PRE2 Suppl. 15 (1978) 9931411,Google Scholar dort 1013–14.

23 Vgl. das reiche Belegmaterial bei Schwabl, ‘Zeus II’, 1014–16.

24 Vgl. ebd., 1045–6, für das Belegmaterial. Vgl. auch Arthur Cook, Bernard, Zeus. A Study in Ancient Religion 13 (Oxford, 1914–1940)Google Scholar, dort 1.124–48.

25 Vgl. Cook, Zeus 3/1, 943–7.

26 Vgl. Schwabl, ‘Zeus II’, 1048–9.

27 Vgl. Houwink ten Cate, Population, 190–2; vgl. die Karte, Fig. 1. Dem Kartenausschnitt liegt das Werk von Calder, W. M. und Bean, G. E., A Classical Map of Asia Minor (hrsg. vom British Institute of Archaeology at Ankara; London, 1958)Google Scholar zugrunde.

28 Ebd., 194.

29 Vgl. ebd., 201–2.

30 Vgl. ebd., 201–2, 211–12.

31 Der alte anatolische Gott ist unter dem Namen Zeus verehrt worden und der Sohn-Gott als Hermes (vgl. Calder, William M., ‘Zeus and Hermes at Lystra’, Expositor 7th Series 10 (1910) 16, dort 4Google Scholar; ders., ‘A Cult of the Homonades’, Classical Review 24 (1910) 76–81, dort 77; Heinrich Swoboda, Josef Keil und Fritz Knoll, Denkmäler aus Lykaonien, Pamphylien und Isaurien (Wien, 1935) 72, Nr. 146; Malten, Ludolf, ‘Motivgeschichtliche Untersuchungen zur Sagengeschichte. II. Noch einmal Philemon und Baucis’, Hermes 75 (1940) 168–76Google Scholar, dort 171; Bömer, Franz, P. Ovidius Naso. Metamorphosen. Buch VIII–IX (Heidelberg, 1977) 191Google Scholar; MAMA VIII, Nr. 1). Daβ es sich hier um die gräzisierte Form einer einheimischen Religion handelt, belegen zusätzlich die Namen. Die Stifter, die in den Inschriften genannt werden, haben sämtlich einheimische Namen.

32 Vgl. Fig. 1.

33 Ovid Metamorphosen 8.614–29 – vgl. den Teiltext bei: Berger, Klaus und Colpe, Carsten, Religionsgeschichtliches Textbuch zum Neuen Testament (Texte zum Neuen Testament. NTD Textreihe 1; Göttingen, 1987) Nr. 345a.Google Scholar

34 So Flückiger-Guggenheim, Daniela, Göttliche Gäste. Die Einkehr von Göttern und Heroen in der griechischen Mythologie (EHS 3/237; Frankfurt a.M., 1984) 52Google Scholar. Anders Malten, ‘Sagengeschichte’, 173.

35 Vgl. Levick, Barbara, ‘Unpublished Inscriptions from Pisidian Antioch’, Anatolian Studies 17 (1967) 101–21CrossRefGoogle Scholar, dort 117 Nr. 45 (auch: REG 81 [1968] 529 Nr. 540).

36 Vgl. Hall, A. S., ‘Notes and Inscriptions from Eastern Pisidia’, Anatolian Studies 18 (1968) 5792CrossRefGoogle Scholar, dort 82 Nr. 46.

37 Vgl. Swoboda-Keil-Knoll, Denkmäler, 30, Nr. 68. Zu dieser weitverbreiteten (von Thessalien bis Palmyra) Epiklese: Schwabl, Hans, ‘Zeus (I)’, PRE2 19 (1972) 253376Google Scholar, dort 322–3; Ada Adler, ‘Keraunios’, PRE 11/1 [21. Halbband] 267; Cook, Zeus 2/1, 11–13, 807–17.

38 Vgl. Hereward, Daphne, ‘Inscriptions from Pamphylia and Isauria’, JHS 78 (1958) 5577CrossRefGoogle Scholar, dort 73–4. (Zeichnung des Abklatsches saint Textrekonstruktion [= SEG 17 Nr. 672]); George Ewart Bean-Terence Bruce Mitford, Journeys in Rough Cilicia 1964–1968 (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 102. Band [= Ergänzungsbände zu den Tituli Asiae Minoris, Nr. 3]; Wien, 1970), 129–36, Nr. 124,126–8.

39 Ebd. Nr. 132,133, auch W. Ruge, ‘Astra (I)’, PRE 2, 1797.

40 Vgl. Bean-Mitford, Journeys, 141–2, Nr. 139.

41 Vgl. Swoboda-Keil-Knoll, Denkmäler, 98, Nr. 282. Dazu: REG 49 (1936) 386.

42 Hier verehrte ein Freigelassener Veteran des Marcus Antonius Zeus als Retter, indem er ihm einen Tisch, eine Säulenhalle und eine Küche errichtete. Vgl. REG 63 (1950) 201 Nr. 200. Vgl. auch SEG 6 Nr. 398.

43 Vgl. Calder, ‘Cult’, 77, und ders., ‘Zeus’, 2. Vgl. darüber hinaus: Cook, Zeus 3/2, 1071.

44 Vgl. Calder, ‘Cult’, 77; ders, ‘Zeus’, 2–3.

45 Die Apg benutzt hier zur Bezeichnung der Girlanden nicht das übliche στέφανος (vgl. 1 Kor 9.25), sondern das sinnverwandte Wort στέμμα (vgl. LN, 76, 6.192 und 193), das ebenfalls – wie στέφανος – eine Girlande bezeichnen kann, vgl. LSJM, 1638.

46 MAMA 5 Nr. 176 (mit ‘plate’ 43).

47 Vgl. das Foto des Felswandreliefs bei Ekrem Akurgal, Die Kunst der Hethiter (München, 1961) Tafel 140.

48 Vgl. Cook, Zeus 1, 593–8.

49 Vgl. Volkert Haas, Hethitische Berggötter und hurritische Steindämonen. Riten, Kulte und Mythen (Mainz, 1982) 14–15, 72–5.

50 Vgl. – in Nachfolge der Verehrung des hethitischen Wettergottes Teššub – den Zeuskult auf dem Berg Hazzi, südlich der Orontesmündung. Dazu Haas, Bergötter, 117. Zur lokalen Zeus-Verehrung in Nachfolge hethitischer Wettergötter, vgl. Beare, F. W., ‘Zeus in the Hellenistic Age’ in McCullough, W. S., The Seed of Wisdom. Essays in Honour of J. T. Meek (Toronto, 1964) 92113Google Scholar, dort 109–12.

51 Vgl. Cook, Zeus, 633–5, 642; Haas, Berggötter, 15. Zeus Bronton, der in der Umgebung von Dorylaion und Nakoleia und in Isaura palaia verehrt wurde, war der Schutzgott des für die antike Agrarwirtschaft unverzichtbaren Rindes; vgl. MAMA 5 Nr. 126, 152–3, 170. Auf mehreren Zeus gewidmeten Denkmälern sind drei verschiedene ikonographische Gestaltungen zu sehen: mehrere Rinderköpfe, ein Rinderkopf, manchmal ein Rindergespann. In den nicht seltenen Fällen, wo βουκράνια mit Girlanden, Trauben und κρατ⋯ρες kombiniert wurden (vgl. C[hristopher] W. M. Cox und Archibald] Cameron, ‘Introduction’, MAMA 5 xlii–xliii), handelt es sich um die für Ostphrygien, Pisidien, Isaurien und Lykaonien typische Verehrung des Zeus als Patron der Landwirtschaft. So z.B. in Pisidien (bei Burdur): Es handelt sich hier um eine Weihung an Zeus mit βουκράνια und Trauben (vgl. SirRamsay, William M., The Cities and Bishoprics of Phrygia 1 [Oxford, 1895 = reprint New York, 1975] 337–8Google Scholar Nr. 178). Eine auf etwa 210 n.Chr. zu datierende Inschrift aus Ahmetler im phrygisch-bithynischen Grenzgebiet zeigt die Verbindung zwischen der Zeusverehrung, der Girlande und dem Opfer auf. Die Inschrift dient der Verehrung des Zeus Bennios (vgl. Sencer Sahin, ‘Zeus Bennios’, ders., Schwertheim, E. und Wagner, J. [Hg.], Studien zur Religion und Kultur Kleinasiens 2 [Leiden, 1978] 771–90Google Scholar [mit Tafeln 184–5, Abb. l-2a-d], dort 774–8: Bild, Text, Übersetzung und Kommentar). Ihr zufolge weihte ein gewisser Chrestus ‘für das Wohlbehaltensein der Imperatoren und für das Heil und die Ernte des Dorfes’ dem Zeus Bennios einen Altar mit einem Standbild des Gottes darauf. Zuvor hatte Chrestos ‘dem Dorf ein Ochsenopfer (βουθυσίαν) und die dazugehörigen Dinge und Duftöl und Kränze (στεφάνους)’ gestiftet. Auch die Motive rings um einen dem Zeus Bennios gewidmeten cippus aus Karaağaç Ören sind bemerkenswert: Zwei groβe üppige Fruchtgirlanden sind oben um den cippus drapiert. Die beiden Enden der Girlanden sind jeweils über einem βουκράνιον zusammengebunden. Auf der Windung der einen Girlande ist Zeus’ Adler abgebildet, über der anderen Trauben und das Haupt des Sonnengottes (vgl. ebd., 782 [mit Tafel 185 a-d]; Ramsay, W[illiam] M., ‘Sepulchral Customs in Ancient Phrygia’, JHS [1884] 241–62CrossRefGoogle Scholar, dort. 259–60 Nr. 11, datiert den Altar ins 2. Jh. n.Chr.). Bei dem cippus handelt es sich um einen Grabstein. Die den Toten dargebrachten Opfer galten gleichzeitig dem Zeus. Vgl. auch MAMA 5 no. 176 (= Ramsay, JHS 5, 258 Nr. 10).

52 Stengel, Nach Paul, Opferbräuche der Griechen (Leipzig, 1910) 194Google Scholar, wurden – nach fast alien ihm bekannten Belegen – Zeus männliche Tiere geopfert. Auf einer Marmorstele aus der Umgebung von Kyzikos (zwischen Tchakyrdja und Hadji Paon) sind vier Figuren abgebildet, die Διί βρονταίωι einen Stier opfern; vgl. Hasluck, F. W., ‘Inscriptions from the Cyzicus District. 1906’, JHS 27 (1907) 61–7CrossRefGoogle Scholar, dort 66 Nr. 12. Daβ auβerhalb des anatolischen Raumes dem Zeus Stiere geopfert wurden, wird auch durch ein Stieropfer für den Stadtherrn Ζεύς πολιεύς in Athen belegt; vgl. Cook, Zeus 3/1, 570–7.

53 Vgl. Cook, Zeus 1, 717–18.

54 Isauria: Head, HN 2 722. Lykaonien: Head, HN 2 713 (Barata); 713 (Dalisandos); 713 (Ikonion); 714 (Ilistra); 714 (Savatra). SNG 12 (1964) 5384 und 5385 (Ikonion).

55 Vgl. den Titel κεραύνιος in MAMA 1 no. 7a (aus Laodikeia Katakekaumene) und RECAM 2 Nr. 147, einer Gebetstafel, die der dankbare Isochrysos dem Zeus widmete, weil er unversehrt dessen bedrohlichem Donnern und Blitzen entkommen war.

56 Vgl. Henri Seyrig, ‘Antiquités Syriennes (Pl. IX-XII)’, Syria 27 (1950) 229–52, dort 250 Nr. 13 (Sidon in Phönizien. 247–8 n.Chr.).

57 Vgl. Ramsay, William M., The Historical Geography of Asia Minor (London, 1890 = reprint Amsterdam 1962) 235Google Scholar; aus Bayat in Südostphrygien. Ramsay datiert die Inschrift ins 4. Jh. n.Chr. Hier wurde Zeus auch als Milchgott verehrt. ‘The religion in the two inscriptions is that of a pastoral and agricultural community’ – Ramsay, Geography, 235.

58 Werner Peek, ‘Griechische Inschriften (Beilage IV und V)’, Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Institutes. Athenische Abteilung 59 (1934) 35–80, dort 67–8 Nr. 22 (= IG 12 suppl. Nr. 265; aus Andros, 2. Jh. v.Chr.).

59 Vgl. MAMA 7 no. 476 (Kötü Uṣak in Ostphrygien); IGRR 3 Nr. 860 (Im Zeus-Tempel in der Nähe der korykischen Höhle im rauhen Zilizien). Auch Hermes wurde als ‘Fruchtbringer’ verehrt: vgl. den Verweis auf IG 12 Nr. 7.202 – bei LSJM, 636. Vgl. Eitrem, S., ‘Hermes’, PRE 15 (1912) 722–92, dort 776.Google Scholar

60 Vgl. W[illiam] M. Calder, ‘A Journey round the Proseilemmne’, Klio 10 (1910) 232–42, dort 238 Nr. 8 (= MAMA 7 Nr. 453). Aus Bulduk in Ostphrygien. Vgl. auch IGRR Nr. 108.

61 Καλακαγάθιος = τν κάγαθν; vgl. LSJM suppl., 77; SEG 6 Nr. 550 (Sağirköy in Pisidien).

62 Cook, Zeus 1, 598, Anm. 1–2. SEG 6 Nr. 550 (s.o.) auch bei Ṣahin, ‘Zeus’, 781, 784–5.

63 Vgl. MAMA 5 Nr. 125–6 (bei Avadan), 218, 220 (Nakoleia), auch Ramsay, Geography, 235; SEG 6 Nr. 550.

64 Vgl. Ṣahin, ‘Zeus’. Nach einer in Sağirköy nordöstlich von Antiochia an der pisidischen Grenze gefundenen Inschrift (S. SEG 6 Nr. 550) wurde Δεί καλακαγαθίῳ ein βέννος (Erntedankfest – So Ṣahin, ‘Zeus’, 780–1, 785–6. Vgl. MAMA 5 Nr. 176, aus Kuyucak, und Ramsay, Geography, 144–5, aus Soa [Altintaṣ]) ύπέρ καρπν dargebracht. Abgesehen von den bislang erwähnten Inschriften aus dem pisidisch-phrygischen Grenzland beweisen Inschriften aus Abeikta (Yalniz Saray – vgl. W[illiam] M. Ramsay, ‘The Cities and Bishoprics of Phrygia II’, JHS 8 [1887] 461–519, dort 513–14 Nr. 95 [= IGRR 4 Nr. 535]. Auch bei Ṣahin, ‘Zeus’, 783) und aus Soa (Altintaṣ) – vgl. W. H. Buckler, W[illiam] M. Calder and C[hristopher] Cox, W. M., ‘Monuments from the Upper Tembris Valley, JRS 18 [1928] 2140Google Scholar, dort 27 Nr. 241. Mit Bild = IGRR 4 Nr. 603. Dazu: Ramsay, Geography, 144–5) – beides Orte im oberen Tembristal – daβ Zeus Bennios auch im phrygischen Gebiet verehrt wurde.

65 Karaağaç Ören: ca. 82 km südlich von Dorylaion und 100 km nordwestlich von Antiochia an der pisidischen Grenze.

66 Vgl. Anm. 51 und Bildanhang, Tafel 1, Bild 1. Dem Verlag E. J. Brill, Leiden, sei für die Reproduktionserlaubnis der Abbildung herzlich gedankt.

67 Dazu C[hristopher] W. M. Cox und A[rchibald] Cameron, ‘Introduction’, MAMA 5, xxxviii-xliv.

68 Vgl. die Inschrift auf einer Stele aus Kuyucak, ca. 15 km südlich von Dorylaion (MAMA 5 no. 176, Tafel 43; s. Anm. 46): Μρκος | Μάρκου | Διί Βροντν | τι καί Βέννει | Σερεαν στ | έφανον, nach Ramsay, JHS 5, Nr. 10, werden Zeus Bronton und Zeus Bennios hier identifiziert.

69 Vgl. Swoboda-Keil-Knoll, Denkmäler, 72 Nr. 146.

70 Vgl. CIG Nr. 5931; IG 14 Nr. 983. In solchen Fällen wird Zeus als … θει βροντντι έπηκόωι … gedacht (SEG 2 Nr. 481 – Koiteia). Vgl. IGRR 1 Nr. 60 mit Addendum Nr. 1382 (Rom). Dieses Epitheton des Zeus ist uns schon in Kavak und Antiochia begegnet, vgl. REG 91 (1968) 529 Nr. 540.

71 In Laodikeia Katakekaumene weihte ein Priester dem Ζεύς βρονν καί Άστράπτων eine Gabe. Vgl. Schwabl, ‘Zeus’ (II), 1168.

72 Vgl. Nollé, Johannes u.a., ‘Katalog der Inschriften im Museum von Anlanya’, Epigraphica Anatolica 5 (1985) 125–46Google Scholar, dort 125–6 Nr. 2.

73 Von (φατνεύειν – ‘to feed at the manger’, LSJM, 1919. ‘… le Zeus de la mangeoire et de l'étable’; Robert, Louis, Hellenica 10 (Paris, 1955) 108–9.Google Scholar

74 Vgl. W[illiam] M. Ramsay, ‘The Utilisation of Old Epigraphic Copies’, JHS 38 (1918) 124–92, dort 135 Text und Zeichnung (s. Bildanhang, Tafel 1 Bild 2 [= MAMA 1 Nr. 7]. Dem Verlag Manchester University Press sei herzlich für die Reproduktionserlaubnis der Abbildungen aus MAMA gedankt). Vgl. Robert, Hellenica 10, 108–9, zur Deutung eines verwandten, aber unbeschrifteten Altars, auf dem der bärtige Zeus mit einer groβen Ähre über der linken Schulter und einer groβen Traube abgebildet wurde; ebd., mit ‘planche’ 44 (S. Bildanhang, Tafel 2, Bild 1 – Dem Verlag Maisonneuve, Paris, sei für die Reproduktionserlaubnis dieser Abbildung herzlich gedankt).

75 MAMA 7 Nr. 1 (mit Tafel 1 – s. Bildanhang, Tafel 2, Bild 2).

76 MAMA 1 Nr. 5 (mit Bild – s. Bildanhang, Tafel 3, Bild 1).

77 Abgebildet mit Pflug in der Rechten (vgl. MAMA 7 Nr. 130 [mit ‘plate’ 8 – aus der Nähe von Hadrianopolis]), mit Weizen über der linken Schulter (vgl. MAMA 7 Nr. 135 mit Zeichnung auf 129 [ebenfalls aus der Nähe von Hadrianopolis]).

78 Öfters wurden auf Zeus geweihten Stelen Trauben abgebildet; vgl. MAMA 7 Nr. 105 (aus Tyriaion).

79 Vgl. Cox-Cameron, ‘Introduction’, MAMA 5, xlii-xliii; Calder, ‘Introduction’, MAMA 7, xxxii.

80 Vgl. Akurgal, Kunst, Tafel 140 (s. Bildanhang, Tafel 3, Bild 2 – Reproduktion mit Erlaubnis des Hirmer-Verlages, München).

81 Das Wort άγαθοποιεῖν wird in der LXX (vgl. LXX Num 10.32; Ri 17.13; Zeph 1.12; 1 Makk 11.33; 2 Makk 1.2; und Sir 42.14, wo das Wort sich auf menschliche Handlung bezieht) und in TestBenj (vgl. TestBenj 4.3; 5.2, wo die Güte Gottes Beispiel für das menschliche άγαθοποιεῖν wird) verwendet (s. auch 3 Joh 11!). Mit άγαθοποιεῖν wird in bezug auf Gott ausgesagt, daβ er der Wohltäter ist, der dem Menschen Gutes tut. Von ihm kann z.B. erbeten werden, dem Nächsten alles Gute zu tun (vgl. EpArist 242). Wahrscheinlich ist das noch seltenere Wort άγαθοποιεῖν, das in der LXX und in TestBenj fehlt (Im NT sonst nur 1 Tim 6.18; vgl. die Substantivierung in Rom 13.3 v.l.) hier in Apg 14.17 in diesem Sinn zu verstehen.

82 Das Wort kommt im NT nur hier vor. Die LXX kennt es auch. Vgl. LXX Ps 106.34; 148.9; Jer 2.21. Vgl. auch JosAs 2.11; 16.23.

83 Vgl. 1 Thess 1.9–10 und Hebr 6.1–2 und dazu Alfred Seeberg, Der Katechismus der Urchristenheit. Mit einer Einführung von Ferdinand Hahn (ThB 26; München, 1966) 248–61, und Ulrich Wilckens, Die Missionsreden der Apostelgeschichte. Form- und traditionsgeschichtliche Untersuchungen (WMANT 5; Neukirchen, 1961, 3. Aufl. 1974) dort 81–6.

84 ‘The impression that Lystra creates is of an active and prosperous community, not one to care much for its status as a Roman colony, a thriving, rather rustic market town.’ Levick, Barbara, Roman Colonies in Southern Asia Minor (Oxford, 1967) 154Google Scholar (Hervorhe-bung von mir).

85 Vgl. dazu Breytenbach, Galatien.

86 Für mancherlei Hilfe, auch für über das Technische hinausgehende, habe ich meinem Mitarbeiter, Herrn Sönke von Stemm, zu danken.