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Das Bekenntnis des Paulus zur Hoffnung Israels nach der Apostelgeschichte des Lukas*
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
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An vier Stellen der Apostelgeschichte des Lukas (Apg 23. 6; 24. 15 f.; 26. 6 f.; 28. 20) beteuert der angeklagte Apostel Paulus, daß er nur ‘wegen der Hoffnung Israels’ vor Gericht stehe. Wie ist diese Beteuerung zu verstehen? Was besagt sie im Kontext der erzählten Handlung? Und was bedeutet sie für den Erzähler Lukas und für die Leser seines Werkes? – Eine Klärung dieser Fragen ist exegetisch geboten; denn die auffällige Wieder-holung ist ja als schriftstellerischer Hinweis auf die Wichtigkeit der Sache zu werten.
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- Copyright © Cambridge University Press 1985
References
Anmerkungen
[1] Zur Diskussion der letzten zehn Jahre vgl. unter anderem Barrett, C. K., ‘Acts and the Pauline Corpus’, in ET 88 (1976) 2–5Google Scholar; Bruce, F. F., ‘Is the Paul of Acts the Real Paul?’ inBJRL 58 (1976) 282–305Google Scholar; Burchard, Chr., ‘Paulus in der Apostelgeschichte’, ThLZ 100 (1975) 881–895Google Scholar; Jervell, J., ‘Der unbekannte Paulus’, Die Paulinische Literatur und Theologie/The Pauline Literature and Theology ed. Sigfred Pedersen (1980) 29–49Google Scholar; Jeske, R. L., ‘Luke and Paul on the Apostle Paul’, CThMi 4 (1977) 28–38Google Scholar; Lindemann, A., Paulus im ältesten Christentum. Das Bild des Apostels und die Rezeption der paulinischen Theologie in der frühchristlichen Literature bis Marcion (1979)Google Scholar; Löning, K., ‘Paulinismus in der Apostelgeschichte’, Paulus in den neutestamentlichen Spätschriften (QD 89, 1981) 202–32Google Scholar; Mattill, A. J., ‘The Value of Acts as a Source for the Study of Paul’, Perspectives on Luke-Acts, ed. Talbert, C. H. (1978) 76–98Google Scholar; Müller, P. G., ‘Der Paulinismus in der Apostelgeschichte. Ein forschungsgeschichtlicher Überblick’, Paulus in den neutestamentlichen Spätschriften (QD 89, 1981) 157–201Google Scholar; Roloff, J., ‘Die Paulus-Darstellung des Lukas. Ihre geschichtlichen Voraus-setzungen und ihr theologisches Ziel’, in EvTh 39 (1979) 510–531Google Scholar; Schille, G., Das älteste Paulusbild. Beobachtungen zur lukanischen und zur deuteropaulinischen Paulus-Darstellung (1979)Google Scholar; Wilson, S. G., ‘The Portrait of Paul in Acts and the Pastorals’, SBL Seminar Papers (1976) 397–411.Google Scholar
[2] Vgl. Haacker, K., ‘Die neutestamentliche Wissenschaft und die Erneuerung des Verhältnisses zwischen Christen und Juden’, ThBeitr 14 (1983) 188–201Google Scholar; ders., ‘Der Glaube im Hebräerbrief und die hermeneutische Bedeutung des Holocaust’, ThZ 39 (1983) 152–65Google Scholar; Stegemann, E., ‘Der Jude Paulus und seine antijüdische Auslegung’, Auschwitz - Krise der christlichen Theologie. Eine Vor-tragsreiheGoogle Scholar, hrsg. v. Rendtorff, R. und Stegemann, E. (1980) 117–39Google Scholar; Thyen, H., ‘Exegese des Neuen Testaments nach dem Holocaust’, ebd. 140–58.Google Scholar
[3] Welchen Stellenwert undwelche konkreten Ziele die apologetische Zielsetzung des lukanischen Werkes hatte, ist umstritten. Das lukanische Werk hat auf keinen Fall den Charakter einer direkten und argumentativen Denkschrift oder Eingabe bei einer Behörde. Es sollte aber nicht bestritten werden, daß es Lukas um eine für die Öffentlichkeit attraktive und gesellschaftlich akzeptable Selbstdarstellung des Christentums geht. Den apologetischen Zweck des lukanischen Werkes - oder wenigstens wichtiger Teile - betonten Sahlin, H., Der Messias und das Gottesvolk (1945)Google Scholar; Easton, B. S., ‘The Purpose of Acts’, in Early Christianity. The Purpose of Acts and Other Papers, ed. by Grant, F. C. (1955)Google Scholar; Cadbury, H. J., The Making of Luke-Acts (1958) 299 ff.Google Scholar; Trites, A. A., ‘The Importance of Legal Scenes and Language in the Book of Acts’, NovTest 16 (1974) 278–84Google Scholar. Beson-ders skeptisch ist in dieser Hinsicht, Maddox, R., The Purposes of Luke-Acts (1982) 91 ff.Google Scholar
[4] ZNW 54 (1963) 155–87Google Scholar; zitiert nach Haenchen, E., Die Bibel und wir. Gesammelte Aufsätze 2 Band (1968) 338–74, hier die abschließenden Sätze 373 f.Google Scholar
[5] Vgl. ebd. 374 Anm.
[6] Dibelius, Ähnlich M., ‘Paulus in der Apostelgeschichte’, Aufsätze zur Apostelgeschichte, ed. Greeven, H. (4 Aufl. 1961) 175–80Google Scholar, hier 179 f.; Stählin, G., Die Apostelgeschichte Übersetzt und erklärt (1962) 296Google Scholar; Roloff, J., Die Apostelgeschichte Übersetzt und erklärt (1981) 337.Google Scholar
[7] In der ersten Auflage seiner Acta-Auslegung von 1956 (S. 625) gibt Haenchen noch eine Art EhrenerKlärung für Lukas ab: ‘Wir täten Lukas schweres Unrecht an, wenn wir vermuteten, er habe gegen sein besseres Wissen das Christentum auf das Judentum zurückgeführt, well nur die Einordung in die religio licita des Judentums die Verfolgung der neuen Religion abwenden könne. Es ist vielmehr sein eigenes Verständnis des christlichen Glaubens, das ihm jene rettende Zuordnung aufzu-weisen erlaubt.’ Diese ErKlärung fehlt in neueren Auflagen des Kommentars.
[8] EvTh 10 (1950/1951) 1–15Google Scholar, hier S. 8. Der Aufsatz ist nachgedruckt in: Ph. Vielhauer, , Aufsätze zum Neuen Testament (1965) 9–27.Google Scholar
[9] Bemerkenswert ist der Widerspruch von Conzelmann, H., Die Apostelgeschichte (2. Aufl. 1972) 12.Google Scholar
[10] Vgl. Jervell, J., ‘Paulus - der Lehrer Israels. Zu den apologetischen Paulusreden in der Apostelgeschichte’, NovTest 10 (1968) 164–90Google Scholar; Englisch: ‘Paul - The Teacher of Israel’, in Jervell, J., Luke and the People of God. A New Look at Luke-Acts (1972) 153–83.Google Scholar
[11] Der Begriff der στάσις bedarf noch einer genaueren juristischen AbKlärung. Haenchen (zu Apg 24. 5) setzt ihn im Anschluß an Preuschen mit seditio gleich. Das entspräche Mk 15. 7; Lk 23. 19, 25. In Apg 15. 2; 19. 40; 23. 7 ist dagegen eindeutig ‘Zwietracht’, ‘heftige Diskussion’, ‘Tumult’ gemeint. Das liegt auf der Linie des Claudius-Ediktes nach Sueton, Claud 25: ‘Judaeos impulsore Chresto assidue tumultuantes Roma expulit’. Für Apg 24. 5 scheint mir diese Bedeutung näher zu liegen.
[12] Bultmann, , Art. έλπίς κτλ. in ThWNT II (1935) 518 AnmGoogle Scholar. 28 nennt als Ausnahme Jes 28. 19. Zum N.T. vgl. Hoffmann, E., Art. έλπίς in ThBLNT 1 (1967) 722–6.Google Scholar
[13] Vgl. Westermann, C., ‘Das Hoffen im Alten Testament’, in ders. Forschung am Alien Testament (1964) 219–65Google Scholar; ders. Art. qwh hoffen, in THAT II (1976) 619–29.Google Scholar
[14] Sogar scheinbare Tatsachenbehauptungen können in Grenzfällen die subjektive (und objektiv falsche) Wahrnehmung einer Person der Handlung schildern; vgl. meine Studie ‘Einige Fälle von “erlebter Rede” im Neuen Testament', NovTest 12 (1970) 70–77, v.a. 74–77 zu Apg 19. 1–7.Google Scholar
[15] Vgl. a.a.O. 374 Anm.
[16] Vgl. 2 Kor 11. 24; Gal 4. 29; 5. 11; 1 Thess 2. 15 f. sowie die Befüchtungen des Paulus nach Röm 15. 31, deren Berechtigung die Apostelgeschichte zeigt.
[17] Die Pfingstpredigt des Petrus, die zweimal ihre Hörer der Schuld am Tode Jesu bezichtigt (vgl. Apg 2. 23, 36), spricht primär die in Jerusalem wohnhaften Juden an (vgl. V.5.14). Die Petrus-Rede im Tempel (Apg 3. 12–26) spricht in V. 13 f. gezielt die Burger an, die sich vor Pilatus für Barabbas eingesetzt und die Hinrichtung Jesu gefordert hatten. In Apg 4. 10; 5. 30; 7. 52 ist der Hohe Rat auf seine Verantwortung für den Tod Jesu hin angesprochen. Gegenüber den Diaspora-juden im pisidischen Antiochia spricht Paulus - wiederum unter Anspielung auf die Szene vor Pilatus - von den ‘Einwohnern von Jerusalem und ihren Führern’ (Apg 13. 27; das καί erklärt sich hier und in Apg 2. 14 als präzisierende Konjunktion; vgl. , Bauer, Wörterbuch 774Google Scholar: ‘z. Ganzen den [bes. wichtigen] Teil hinzufügend’). In Apg 28. 17–19 wird in auffälliger Weise unterschieden zwischen ‘dem Volk’ des Paulus auf der einen Seite und ‘den Juden’ auf der anderen. Es scheint sich hier um denselben Sprachgebrauch von οί Ιονδαίοι zu handeln, der auch im Johannesevange-lium vorliegt; vgl. Lowe, M., ‘Who were the ΙΟϒΔΑΙΟΙ?’ NovTest 18 (1976) 101–30Google Scholar und bereits Lütgert, W., ‘Die Juden im Johannesevangelium’, in Neutestamentliche Studien (FS Georg Heinrici, 1914) 147–54.Google Scholar
[18] Vgl. Lk. 1.27, 32, 35 vor dem Hintergrund von 2 Sam 7. 14; vgl. Hengel, M., Der Sohn Gottes. Die Entstehung der Christologie und die jüdisch-hellenistische Religionsgeschichte (1975) 100 f.Google Scholar
[19] Vgl. Lk 1.46–55, 68–79.
[20] Vgl. Lk 2. 10. Luthers - vielleicht bewußt - unscharfe Übersetzung der Stelle ist auch in der neuesten Revision (1984) nicht verbessert worden.
[21] Vgl. O'Toole, R., Acts 26 The Christological Climax of Paul's Defense (Ac 22. 1–26. 32) (AnBib 78, 1978) 92Google Scholar: ‘In no way does Luke want to say that the hope of these men was false … The error of the two disciples is that they no longer believe their hope was justified or has been realized.’ Das ‘has been realized’ und die Fortsetzung ‘But Jesus has redeemed Israel!’ verkennt freilich den Inhalt dieser auf Jesus gerichteten Hoffnung.
[22] Vgl. V. 5 Ende.
[23] Alttestamentliche Weissagungen wie Joel 3. 1–5 (zitiert in Apg 2. 17 ff.!); Jes 44. 3;Ez 11. 19; 36. 27; 39. 29; Sach 12. 10 sprachen von einer Geistausgießung in Verbindung mit der erwarteten Erlösung Israels, besonders der Heimholung der Deportierten. Die Antwort Jesu in Apg. 1. 7 f. stellt die Geistesgabe in einen anderen heilsgeschichtlichen Kontext und korrigiert damit den Gedankensprung von V. 5 zu V. 6 als zu direkt; das Thema von V. 6 wild damit jedoch nicht als solches abgelehnt. Zum Zusammenhang zwischen der Königsherrschaft Gottes und dem Königtum Israels vgl. vor allem Mi 4. 7 f. und 1 Chr 17. 14; zur Formulierung der Frage Dan 4. 36 LXX.
[24] Vgl. Stählin, Apg. 5.
[25] Das gilt umso mehr, je später man die Abfassung der Apostelgeschichte ansetzt, sofern man innerhalb der Regierungszeit des Domitian (81–96 n.Chr.) bleibt. Vgl. Smallwood, E. Mary, The Jews under Roman Rule: From Pompey to Diocletian (SJLA 20, 1976) Kap. 14 (356–88).Google Scholar
[26] Das Verhalten des Gallio wird zu Unrecht meistens primär als Stellungnahme gegenüber dem Christentum gewertet (vgl. u.a. Judge, E. A., Christliche Gruppen in nichtchristlicher Gesellschaft, 1964, 67 f.)Google Scholar, während es dem Textbefund nach in erster Linie eine Politik gegenüber dem Judentum zum Ausdruck bringt und die jüdische Gemeinde in ihre Grenzen weist. άπελαύνω (V. 16) bezeichnet ein ziemlich grobes Verhalten (vgl. Jos. Bell. 1.245!) und erinnert sehr an das expulit von Sueton Claud 25. Die angenommene Toleranz des Gallio gegenüber den Christen ist, wie V. 17 zeigt, die Kehrseite seiner ‘Toleranz’ gegenüber dem Antijudaismus, der sich auf seine Entscheidung bih spontan entlädt. (Auch Gallios Bruder Seneca hat sich über das Judentum abfällig geäußert; vgl. De Superstitione bei Augustinus, De Civitate Dei VI.11, in Greek and Latin Authors on Jews and Judaism, edited with Introductions, Translations and Commentary by Stern, M., Vol. 1 1976, 431).Google Scholar
[27] Schon die Lage der Gebetsstätte nach Apg 16.12, archäologisch identifiziert ca. 2 km außerhalb des Wohngebietes, juristisch außerhalb des Pomeriums, deutet auf eine judenfeindliche Einstellung der örtlichen Behörden; vgl. Elliger, W., Paulus in Griechenland. Philippi, Thessaloniki, Athen, Korinth (SBS 92/93, 1978) 50. Denkbar ist, daß Philippi als römische colonia die im Juden-edikt des Claudius vollzogene Ausweisung der Juden in kultischer Hinsicht nachahmte; das religiöse Spektrum der Stadt war ja im ganzen recht farbig und offenbar nur gegenüber dem Judentum verschlossen (vgl. ebd. 62 ff.).Google Scholar
Die Abwehr gegen jüdische Proselytenwerbung steht wohl auch hinter der Judenvertreibung unter Tiberius im Jahre 19 n.Chr.; vgl. Smallwood, a.a.O., 201 ff.Google Scholar
[28] Nach Josephus, Ap 2.218, lebt jeder Jude mit der Gewißheit, daß denen, die die Gesetze treu beachtet haben und, wenn es denn sein mußte, willig für sie gestorben sind, eine neue und bessere Existenz bevorsteht. Damit verallgemeinert zwar Josephus den pharisäischen Standpunkt, den er selbst teilt, während in Wirklichkeit zu seiner Zeit die innerjüdische Diskussion über den Aufer-stehungsglauben noch nicht abgeschlossen war; vgl. Cavallin, H. C. C., Life after Death. Paul's Argument for the Resurrection of the Dead in I Cor 15, Part I An Enquiry into the Jewish Background (1974) 194 f. Aber gerade mit dieser Verallgemeinerung belegt die Stelle den Trend der Diskussion zur Abfassungszeit der Apostelgeschichte.Google Scholar
[29] Übersetzung nach Wolff, H. W., Dodekapropheton I Hosea (3. Aufl. 1976) 132.Google Scholar
[30] Vgl. Dtn 32. 39: ‘Ich bin es, der tötet und lebendig macht. Ich habe verwundet; nur ich werde heilen.’ Zur Tradition vgl. Hempel, J., Heilung als Symbol und Wirklichkeit im biblischen Schrifttum (2. Aufl. 1965).Google Scholar
[31] Übersetzung nach Zimmerli, W., Ezechiel (2. Aufl. 1979) 886.Google Scholar
[32] Jedenfalls verglichen mit den grandiosen Visionen Deuterojesajas vom neuen Exodus oder der Schau Ezechiels von einer sakral geordneten neuen Heilszeit.
[33] Vgl. Vögtle, A., Das Neue Testament und die Zukunft des Kosmos (1970) 165.Google Scholar
[34] Übersetzung nach Wildberger, H., Jesaja (13–27) (1978) 959.Google Scholar
[35] Übersetzung ebd. 982.
[36] Ebd. 996. Stemberger, G., Art. ‘Auferstehung I. Auferstehung der Toten 1/2. Judentum’, TRE 4 (1979) 443–50Google Scholar, hier 444 versteht Jes 26. 19 im Sinne ‘einer konkreten Auferstehung zu einem neuen Leben auf dieser Erde’, aber nur für Mitglieder des Volkes, so daß gleichzeitig vom ‘Erstarken des Volkes’ die Rede ist.
[37] Welten, P., ‘Die Vernichtung des Todes und die Königsherrschaft Gottes. Eine traditionsge-schichtliche Studie zu Jes 25. 6–8Google Scholar; 24. 21–23 und Ex 24. 9–11’, ThZ 38 (1982) 129–46.Google Scholar - Auch Lk 7. 22 spielt wohl auf Jes 26.19 an.
[38] Übersetzung nach Becker, J., ‘Die Testamente der zwölf Patriarchen’, Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit 3/I (1980) 77 und 136.Google Scholar
[39] Übersetzung nach Schäfer, P., ‘Der synagogale Gottesdienst’, Maier, J. und Schreiner, J. (Hrsg.), Literatur und Religion des Frühiudentums (1973) 391–413Google Scholar, hier 404.
[40] Vgl. Hofius, O., ‘Eine altjüdische Parallele zu Röm iv 17b’, NTS 18 (1971/1972) 93 f.CrossRefGoogle Scholar; Stuhl-macher, P., ‘Das Bekenntnis zur Auferweckung Jesu von den Toten und die Biblische Theologie’, ZThK 70 (1973) 365–403Google Scholar, auch in: deis., Schriftauslegung auf dem Wege zur biblischen Theologie (1975) 128–66, S. 387 bzw. 150.Google Scholar
[41] So Preuschen, H., Die Apostelgeschichte (1912) 146.Google Scholar
[42] Marshall, I. H., The Acts of the Apostles. An Introduction and Commentary (1980) 392Google Scholar ver-weist zu Recht auf Lk 2. 37; vgl. ferner Jdt 11. 17: θεραπεύονσα νυκτός καί ήμέρας und die 15. Benediktion des 18-Gebets (bab. Rezension): ‘… auf deine Hilfe hoffen wir jeden Tag’.
[43] άποβολή und πρόσλημψις sind korrespondierende Begriffe der Geschäftssprache wie ‘Soil und Haben’; vgl. Liddell-Scott s.v. gegen Bauer, Wörterbuch s.v., der zu άποβολή = ‘Verwerfung’ (nämlich ‘der Juden durch Gott’)zu Unrecht auf Jos Ant 4.314 verweist. Röm 11. 15 handelt also weder, wie traditionell angenommen, von der Verwerfung und Wiederannahme Israels durch Gott (was in Spannung zu Röm 11. 1 stünde) noch, wie neuerdings vorgeschlagen, von Israels Ablehnung und späterer Annahme des Evangeliums, sondern variiert nur die Gegenüberstellung von ήττημα und πλήρωμα in V. 12.
[44] Die Anspielung auf Jes 26. 19 ist Teil einer Q-Tradition, für deren Zurückführung auf Jesus keine gravierenden Hindernisse bestehen; vgl. Kümmel, W. G., ‘Jesu Antwort an Johannes den Täufer. Ein Beispiel zum Methodenproblem in der Jesusforschung’, SbWGF 9, 4 (1974) 129–59Google Scholar, sowie in: ders., Heilsgeschehen und Geschichte Bd. 2, Gesammelte Aufsätze 1965–1977 (1978) 177–200. Kümmel bezieht dieses positive historische Urteil ausdrücklich auch auf die Erwähnung von Toten-auferweckungen in Lk 7. 22 Par (vgl. a.a.O. 200). - Zur Sache ist vielleicht auch Mt 27. 52 f. heran-zuziehen.Google Scholar
[45] Zur exegetischen Logik dieser Anbindung des Osterkerygmas an die Davidverheißung (auf der Basis von 2 Sam 7. 12) vgl. Betz, O., Was wissen wir von Jesus? (2. Aufl. 1967) 64–8Google Scholar; Hengel, M., Der Sohn Gottes (1975) 100 f. Für unsere Fragestellung beachtlich ist die Formulierung έξ άναστάσεως νεκρών in Röm 1.4: Die Auferstehung Jesu ist Teil und Anfang der allgemeinen Auferweckung der Toten durch Gott; vgl. 1 Kor 15. 13, 20 und Apg 26. 23.Google Scholar
[46] Vor einer kurzschlüssigen Gleichsetzung des Paulus der Briefe mit dem historischen Paulus warnt mit Recht Jervell, J., ‘Der unbekannte Paulus’, Die Paulinische Literatur und Theologie/The Pauline Literature and Theology, hrsg. Pedersen, S. (1980) 29–49.Google Scholar
[47] Daran erinnert M. Barth, ‘Das Volk Gottes. Juden und Christen in der Botschaft des Paulus’, in Barth, M. et al. , Paulus - Apostat oder Apostel? Jüdische und christliche Antworten (1977) 45–134Google Scholar, hier 96, bei gleichzeitigem Hinweis auf die hier verhandelten Acta-Stellen sowie Eph 1.12; 4. 14 als Belege für die ‘Einheit der Hoffnung der Juden und Christen’.
[48] Die Schwierigkeiten, in der Israel-Frage zu einem ökumenischen Konsensus zu kommen, bestehen offenbar unvermindert weiter; vgl. das Schlußdokument ‘Eine gemeinsame Rechenschaft der Hoffnung’ der Sitzung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung in Bangalore 1978: ‘Wer in der Hoffnung lebt, riskiert den Dialog … Der Dialog mit den Juden ist besonders verheißungsvoll und schwierig; verheißungsvoll, weil nur mit diesem Volk unsere gemeinsamen Wurzeln so tief sind; schwierig, weil die theologischen und politischen Fragen, die sich stellen, uns voneinander und von den Juden zu trennen drohen.’ (Bangalore 1978. Sitzung der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung. Berichte, Reden, Dokumente, hrsg. v. Müller-Fahrenholz, G., 1979, 59Google Scholar).
Die gemeinsame Hoffnung auf ‘einen neuen Himmel und eine neue Erde’ (nach 2 Petr 3. 13) betont sowohl der Beschluß der Rheinischen Landessynode zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden vom Januar 1980 als auch die katholische Erklärung der deutschen Bischöfe über das Verhältnis der Kirche zum Judentum vom April 1980. Die hier untersuchten Paulustexte der Apostelgeschichte sprechen demgegenüber von einer christlichen Bekräftigung der besonderen Hoffnung des Volkes Israel auf eine Segenszeit als Vollendung seiner Geschichte.
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