Der erste Organisator grossen Stils in der sich neu konstituierenden deutschen Arbeiterbewegung der Jahre 1862–63 war ein aus Mecklen-burg-Strelitz stammender Lackierer Casimir Eichler, der seit einigen Jahren in Berlin wohnte und bei der v. Unruhschen Fabrik zur Herstellung von Eisenbahnwagen angestellt war. Dieser Eichler stand schon im Herbst 1862 in stetiger Verbindung mit Regierungsstellen und empfing noch vor Weihnachten desselben Jahres geldliche Unterstiitzung von Bismarck, wie sich aus dem Nachlass Zitelmann nach-weisen lässt. Man darf ihn daher als “Agent Bismarcks in der Arbeiterbewegung” bezeichnen, wie es im Personenverzeichnis der von Koch, Schleifstein und Höhle besorgten Neuausgabe von Mehrings Geschichte der deutschen Sozialdemokratie heisst. Im Index der vom Institut für Marxismus-Leninismus herausgegebenen Minutes der Londoner Kon-ferenz der “Internationale” heisst es, Eichler habe als “agent-provo-cateur” in der Arbeiterbewegung gewirkt und sei als solcher später “entlarvt” worden. Beide Angaben harmonisieren, wenn wir an-nehmen, dass die Charakterisierung Eichlers als “Agent” sich auf den Beleg des Zitelmann-Nachlasses stützt, während die der Minutes auf Bismarcks Geständnis im Reichstag zurückgeht, Eichler habe allerdings längere Zeit der Polizei Informationen gehefert, wenn auch nicht über die Arbeiterbewegung, so jedenfalls über den Nationalverein. Bismarck ist zu seinem Geständnis durch Aussagen Bebels iiber die Beziehungen Bismarcks zu Lassalle gezwungen worden, uber die ihm die Grafin Hatzfeldt Einzelheiten mitgeteilt hatte.