Über den Beitrag des Marxismus zur Erforschung der Geschichte ist bereits so viel geschrieben, daß die Literatur zu diesem Thema kaurn noch überschaubar ist; auf den Beitrag der Geschichtswissenschaft zur Erforschung des Marxismus, d.h. primär der Ansichten von Marx, wird kaum je eingegangen — was nicht so erstaunlich scheint. Daß der Marxismus nicht nur eine Theorie der Geschichte, sondern ebenso selbst ein historisches Phänomen ist; daß die Geschichtswissenschaft den Sinn der Marxschen Ansichten durch die Erforschung der Genese zu erhellen sucht; daß sie sich dabei nicht nur, aber in erster Linie auf Marx' eigene — sei es von ihm publizierte, sei es hinterlassene — Texte stützt; daß sie, soweit möglich, von den originalen Texten, d.h. dem von Marx selbst beschriebenen Papier — um diesen handfest-stofflichen Aspekt der originalen Texte einmal zu betonen — auszugehen hat: all das bedarf kaum der Erwähnung. Erwahnung. Dasselbe gilt wohl hinsichtlich der Regeln, gemäß denen bei der Auswertung der Texte vorzugehen ist. Die Geschichtswissenschaft hat die betreffenden Verfahren vor Marx, unabhängig von ihm ausgebildet; sie bedient sich ihrer generell. Daß es jedoch, was die Erforschung des Marxismus angeht, dennoch — hundert Jahre nach dem Tod von Marx — nicht überflüssig ist, besonders auf sie hinzuweisen, zeigt der Fall der Manuskripte aus dem Jahre 1844 (fortan: Manuskripte), die bekanntlich in der Diskussion der letzten fünfzig Jahre eine nicht geringe Rolle gespielt haben.