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Feuerbach Statt Marx

Zur Verfasserschaft des Aufsatzes „Luther als Schiedsrichter zwischen Strauss und Feuerbach”

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Der Aufsatz „Luther als Schiedsrichter zwischen Strauss und Feuerbach” erschien im zweiten Band der von Arnold Ruge 1843 in der Schweiz herausgegebenen „Anekdota zur neuesten deutschen Philosophie und Publizistik”, Seite 206–208, und war gezeichnet mit „Kein Berliner”. Rjazanov druckt ihn in der MEGA, I,1,1, S. 174–175, ab mit der Bemerkung, die Autorschaft von Marx sei „als sicher anzunehmen”. Von der MEGA übernehmen den Aufsatz unter anderen die im Dietz-Verlag erscheinende Ausgabe „Marx-Engels-Werke” und die von H. J. Lieber veranstaltete „Karl-Marx-Ausgabe” in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Die von Hermann Becker 1851 herausgegebenen „Gesammelten Aufsätze von Karl Marx” und die von Franz Mehring veranstaltete Ausgabe „Aus dem literarischen Nachlass von K. Marx, Fr. Engels und F. Lassalle” enthalten den Aufsatz nicht.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1967

References

page 108 note 1 MEGA I, 1, 1, S. XL.

page 108 note 2 Bd. I, 1957, S. 26–27.

page 108 note 3 Bd. I, 1962, S. 107–109.

page 108 note 4 4 Bde, 1902.

page 108 note 5 Vgl. z.B. jüngst Lieber, H. J. und Furth, P. in der Lieberschen Ausgabe, Band I, S. 994Google Scholar; Gollwitzer, H., Marxistische Religionskritik und christlicher Glaube (Marxismusstudien, IV, 1962, S. 56)Google Scholar; Cornu, A., Karl Marx und Friedrich EngelsGoogle Scholar. Leben und Werk. Eine Biographie, Berlin, 1954, I, S. 259Google Scholar, und Schuffenhauer, Letztlich W., Feuerbach und der junge Marx, Berlin 1965, vor allem S. 2427 u.öGoogle Scholar. – Schuffenhauer, der das Verhältnis des jungen Marx zu Feuerbach in den Jahren 1841–44 am intensivsten untersucht, bemerkt mit Recht, dass der Verfasser der Schiedsrichterzeilen das gleiche von Feuerbach geübte Verfahren der Zitation “historischer Zeugnisse” und “objektiver Tatsachen” in der empirischen Analyse anwende, übersieht jedoch, dass Feuerbach diese Häufung von Lutherzitaten erst in der. Auflage des “Wesens des Christentums” an der er im Jahre 1842 arbeitete, zum ersten Male bringt (a.a.O., S. 24). Schuffenhauers Skizzierung des “gesamten Prozesses” der Marxschen Entwicklung 1841–44 basiert gravierend auf der unüberprüften Voraussetzung der Marxschen Autorschaft an den Schiedsrichterzeilen für den Anfang des Jahres 1842 (a.a.O., S. 26, 153, 190u.ö.).

page 109 note 1 MEGA I, 1, 2, S. 266f.

page 109 note 2 MEGA I, 1, 2, S. 272.

page 109 note 3 Vgl. Bauer an Marx am 6.12.1841, MEGA I, 1, 2, S. 263f.

page 109 note 4 Marx am 20.3.1842 an Ruge, MEGA I, 1, 2, S. 272.

page 109 note 5 Erschienen in der Rheinischen Zeitung am 9.8.1842.

page 109 note 6 MEGA I, 1, 2, S. 274.

page 109 note 7 Ebenda.

page 109 note 8 MEGA I, 1, 2, S. 275; 322f.

page 109 note 9 MEGA I, 1, 2, S. 281. – Falls Marx dann doch noch etwas an Ruge geschickt haben sollte, ist es nicht mehr in die “Anekdota” aufgenommen worden; vgl. M. Fleischer an G. Jung am 16.12.1842 (Rheinische Briefe und Akten zur Geschichte der politischen Bewegung 1830–1850, ges.u.hg. Hansen, J., Bd. I, [1830–1845], Essen 1919, S. 386).Google Scholar

page 110 note 1 Zu den Vorstudien vgl. die Exzerpthefte, MEGA 1,1, 2, S. 114–118, und Rubel, M., Les Cahiers d'Etudes de Karl Marx (International Review of Social History, ü, 1957, S. 395f.).Google Scholar

page 110 note 2 MEGA I, 1, 2, S. 286; vgl. manche Gedankengänge– in MEGA I, 1, 1, S 232–250

page 110 note 3 MEGA I, 1, 2, S. 261.

page 110 note 4 MEGA I, 1, 2, S. 272.

page 110 note 5 MEGA I, 1, 2, S. 253.

page 110 note 6 Anekdota, II, S. 62–86.

page 111 note 1 MEGA I, 1, 2, S. 308.

page 111 note 2 24 Bde, Halle 1740–1753.

page 111 note 3 Erschienen 1826–1857 u. 1829–1886.

page 111 note 4 Vgl. die Liebersche Ausgabe, Bd. I, S. 77106Google Scholar; dazu MEGA I, 1, 114–118.

page 111 note 5 Schuffenhauer, , a.a.O., S. 194218.Google Scholar

page 111 note 6 Vgl. auch den Brief vom 11.8.1844, ebenda S. 207–214.

page 111 note 7 Vgl. Ludwig Feuerbach, Sämtliche Werke, Bd. XIII, hg. Sass, H. M., 1964, S. 390Google Scholar. Der Wortlaut des ersten Absatzes lautet: “Teurer Freund! Sie haben mich durch Ihre ausserordentliche Güte wahrhaft gerührt. Empfangen Sie dafür einstweilen meinen herzlichen Dank. Ich werde die Bücher Ihnen natürlich in derselben eleganten Beschaffenheit wieder zustellen. Ich kann zunächst nur flüchtige Blicke hineinwerfen. Ich habe Folianten aus den Erlanger und Nürnberger Bibliotheken, und die ersteren muss ich in einigen Wochen wieder zurückschicken. Soviel habe ich aber gesehen, dass der Strauss nur die hölzernen Schulbegriffe imputiert. Es lohnt sich gar nicht der Mühe, daruber zu streiten. Die flüchtigen Zeilen über Strauss und mich überlasse ich ganz Ihrem eigenen Ermessen, ob Sie sie wollen drucken lassen oder nicht, oder nur in ihrer eigenen Rezension über mich davon irgendeinen Gebrauch machen wollen, wenn noch Zeit dazu”. S. dazu auch unten S. 119.

page 112 note 1 Ebenda.

page 112 note 2 Die Rugesche Rezension erschien, weil von der Zensur nicht zum Erscheinen in den Deutschen Jahrbüchern zugelassen, in den Anekdota, II, S. 3–61. Ruge nimmt in ihr den gleichen Standpunkt ein, wie der Verfasser, der Luther als Schiedsrichter zwischen Strauss und Feuerbach anruft; Strauss habe nur theoretisches Interesse an der Religion, Feuerbach praktisches, Strauss kritisiere metaphysisch, Feuerbach aber psychologisch, anthropologisch; vgl. a.a.O., S. 16f. – Feuerbachs Zeilen konnten in Ruges Rezension nicht mehr eingebaut werden, weil diese bereits fertig war und, wie Ruge am 24.2.1842 an Feuerbach schrieb, auch schon von der Zensur gestrichen war – ebenso wie Feuerbachs “Vorläufige Thesen zur Reformation der Philosophic” –; vgl. Feuerbach, , S.W., a.a.O., S. 93f., und unten S. 119.Google Scholar

page 112 note 3 Luther entscheidet sich ebenso eindeutig und radikal “für Gott wider den Menschen”, wie Feuerbach sich gegen Gott für den Menschen entscheidet (Das Wesen des Glaubens im Sinne Luthers, 1844, in: Sämtliche Werke, hg. L.F., Bd. I, 1846, S. 267Google Scholar). – Wilh. Bolin, Feuerbachs Biograph, stellt ausdrücklich Feuerbachs Vorliebe für Luther, dem er sich verwandt fühlte, fest; vgl. Über Ludwig Feuerbachs Briefwechsel und Nachlass. Zur Verteilung an die Freunde des Verstorbenen als Privatmitteilung des Verfassers gedruckt, Helsingfors 1877, 47 SGoogle Scholar.: “Ich bin Luther II', pflegte Feuerbach scherzend zu sagen”, a.a.O., S. 43Google Scholar. – Alle gesperrten Stellen der Lutherzitate im “Wesen des Christentums” sind von Feuerbach hervorgehoben; die Zedlersche Ausgabe kennt keine Sperrungen – auch die Sperrungen in “Luther als Schiedsrichter zwischen Strauss und Feuerbach” sind von dem Verfasser dieses Aufsatzes vorgenommen worden! – Im Feuerbachnachlass, der in der Münchener Universitätsbibliothek aufbewahrt wird, findet sich in den Exzerptheften Feuerbachs aus der Lutherausgabe Zedlers folgende Stelle: “An G[ott] soil man keck s[ein] u[nd] nicht verzagen. Denn was ich u[nd] andere M[enschen] nicht können u[nd] vermögen, das kann u[nd] vermag er. Kann ich u[nd] andere Leute mehr nicht helfen, so kann er mir helfen u[nd] mich auch v[om] Tode erretten, wie Psalm 68 s[iehe] p[agina] 443 I Pred[igt] a[m] 16. S[onntag] n[ach] d[em] S[onntag] Trinitatis Luc. 7. In G[ott] u[nd] s[ein] Sohn sollen wir keck s[ein] denn was wir nicht können, das kann er, was wir nicht haben, das hat er. Können wir nicht helfen, so kann er helfen u[nd] will es sehr gern u[nd] willig thun ibid. 445”. Am Rande zu diesem Exzerpt bemerkt Feuerbach “Trost der Allmacht im Unglück”. Im “Wesen des Christentums” und in den Lutherstudien finden sich zwar die anderen von Feuerbach exzerpierten Stellen aus Luther, nicht jedoch die in den Schiedsrichterzeilen verwandten.

page 113 note 1 Mitte Januar 1842 schrieb Feuerbach an seinen Verleger Wigand, er habe das “Wesen des Christentums” für die zweite Auflage bereits so weit umgestaltet, dass es “den Rang einer unumstösslichen evidenten Wahrheit, einer wissenschaftlichen, sogar mehr als wissenschaftlichen – einer welthistorischen Tatsache bekommen muss. Auch habe ich die köstlichsten Belegstellen – zumal aus Luther und Augustin den beiden Matadoren des Christentums – bereits gesammelt”; S.W., Bd. XII, 1964, S. 83.Google Scholar

page 113 note 2 Während die erste Auflage keine Zitate aus der Zedlerschen Lutherausgabe, 1729–1740, bringt, enthält allein der Anhang, der in der ersten Auflage unter dem Titel “Anmerkungen und Beweisstellen”, dort S. 381–450, nur ein Lutherzitat aus dem grossen Katechismus bringt, in der zweiten Auflage unter dem Titel “Erläuterungen, Bemerkungen, Belegstellen”, dort S. 414–522, etwa 100 Zitate aus der Zedlerschen Ausgabe, davon fast jedes fünfte aus dem XVI. Band. Die Bedeutung, die das Studium Luthers für die zweite und die weiteren Auflagen des “Wesens des Christentums” und Feuerbachs tiefere Durchdringung des gesamten religionsgeschichtlichen Materials hat, ist bisher nicht beachtet worden. Vgl. z.B. Rawidowicz, S., Ludwig Feuerbachs Philosophie, 1931 (Neudruck 1964), S. 82fCrossRefGoogle Scholar; auch S. 160–163. Die “kritische Ausgabe” von K. Quenzel, 1904 bei Reclam (Bibl. Nr. 4571–75), legt die dritte Auflage von 1849 seiner Ausgabe zu Grunde, nimmt aber, “da sie als Volksausgabe gedacht ist”, von einer Mitteilung der Lesarten Abstand” (a.a.O., Vorwort, S. 17Google Scholar). Der von W. Schuffenhauer in seiner zweibändigen Ausgabe des “Wesens des Christentums”, 1956 im Aka-demie-Verlag, angestellte und an anderen Stellen zuverlässige Textvergleich der auch von ihm zu Grunde gelegten dritten Auflage mit den beiden vorhergehenden lässt bedauerlicherweise die Änderungen in den Anmerkungen unberücksichtigt und bringt von den Änderungen in dem Anhang “Erläuterungen, Bemerkungen, Belegstellen” nichts als die Mitteilung von vier lapidaren Druckfehlern in der dritten Auflage. S. auch unten S. 119.

page 114 note 1 Vgl. Feuerbachs Briefe an Chr. Kapp vom 13.5.1844 und an Fr. Kapp vom 15.10.1844, S.W., Bd. XIII, 1964, S. 135f. 137f.Google Scholar

page 114 note 2 In dem Begleitbrief, mit dem er das Manuskript an den Verleger übersendet, heisst es: “Die Schrift enthält – was ich sagen kann, ohne mich einer lächerlichen Arroganz schuldig zu machen – das Tiefste, was je gesagt worden über das Wesen Luthers als eines Mannes, dessen die heutigen Deutschen nicht mehr wert sind.”; S.W., Bd. XII, 1964, S. 108.Google Scholar

page 114 note 3 Es heisst dort: “Luther – eine sehr gute Autorität, eine Autorität, die alle protestantischen Dogmatiken samt und sonders unendlich überwiegt, weil die Religion bei ihm eine unmittelbare Wahrheit, sozusagen Natur war – Luther entscheide”; Anekdota, , II, S. 206.Google Scholar

page 114 note 4 Feuerbach meint das Gleiche, wenn er im Vorwort zur zweiten Auflage des “Wesens des Christentums” erkennt: “wer einen Glaubensartikel umstösst, der stösst, wie schon Luther sagte (Leipziger Ausg., 1731, T. XI, p. 426) alle um”; 2. Aufl., 1843, S.V.

page 115 note 1 (Ruge bemerkt bereits im Jahre 1842 an Fleischer 14.5.1842), Feuerbach schrei– be “selten und nur in einem Genre”; A. Ruges Briefwechsel und Tagebuchblätter, hg. Nerrlich, P., Bd. I, 1886, S. 275.Google Scholar

page 115 note 2 Im Feuerbachnachlass der Universität München (Cod. ms. 935b, 10) findet sich im Brief eines Dr. Chronik aus Chikago, Illinois, vom 11.11.1869 die Stelle: “Mögen Sie noch lange lange rüstig ein Feuerbach sein, der den Flammen unseres Geistes Revolutionsahnung zuführt, nachdem er einer der Ersten war, der sie angefacht!”

page 116 note 1 FüR den Gegensatz zwischen Strauss und Feuerbach kommt allerdings nur die letzte der obengenannten Kritiken, die mit “Ein Philosoph” gezeichnet ist, in Frage; vgl. Dt.Jbb. vom 11. u. 12.1.1842, S. 30–35.

page 116 note 2 MEGA I, 1, 1, S. XLI.

page 116 note 3 Sämtliche Werke, hg. Feuerbach, L., Bd. II, 1846, S. 345.Google Scholar

page 117 note 1 MEGA I, 1, 2, S. 306.

page 117 note 2 MEGA I, 1, 2, S. 267.

page 117 note 3 Nach seinem Brief vom Juni 1842 an Marx, , MEGA 1,1, 2, S. 275fGoogle Scholar. Die Autorschaft Ruges ergibt sich aber auch aus dem Inhalt.

page 117 note 4 Dt. Jbb., 1841, S. 313414.Google Scholar

page 117 note 5 Anekdota, , I, S. 9192.Google Scholar

page 117 note 6 Rheinische Zeitung vom 12.5.1842, Beiblatt; vgl. in der Lieberschen Ausgabe, Bd. I, S. 139 und 147fGoogle Scholar. ÜBer die Vorgeschichte dieses kurzen Hinweises vgl. Ruge, an Marx, im Juni 1842, MEGA I, 1, 2, S. 276.Google Scholar

page 118 note 1 Anekdota, , I, S. 91.Google Scholar

page 118 note 2 Vgl. den Briefwechsel zwischen Ruge, und Marx, , MEGA I, 1, 2, S. 295321.Google Scholar

page 118 note 3 Insgesamt 12 Seiten, darunter auch die Seiten 89–90, die zwischen dem Marxschen Aufsatz über die Zensurinstruktion und dem Rugeschen Hinweis auf Marx' Ausführungen in der Rheinischen Zeitung zur Frage der Pressefreiheit stehen.

page 118 note 4 Die Möglichkeit jedoch, dass Ruge in seinem Brief vom 8.3.1843 ein Irrtum unterlaufen ist, der auf seinen ausschliesslich schriftlichen Verkehr mit dem in der Schweiz befindlichen Froebel oder auf seine eigene ruhelose Existenz gerade wieder in dieser Zeit oder einfach auf einen Zufall zurückgeführt werden könnte, ist, wenn nicht sonderlich wahrscheinlich, so doch nicht grundsätzlich auszuschliessen. Während der Drucklegung dieses Aufsatzes habe ich drei weitere Sachverhalte notiert, die die vorgetragene These stützen.

page 119 note 1. Feuerbach hatte am 9.10.1842 (Sämtliche Werke, 13, S. 78ff.) in einem Brief an Christian Kapp diesem ebenso Zitatenmunition geliefert wie jetzt Ruge. An Kapp schickte er eine ganze Serie von Böhme-Zitaten, die zeigen sollten, dass Schelling nichts als ein Böhmeplagiator sei. Er schreibt nach der Aufzählung der Zitate aus Böhme: “Mögen diese Stellen genügen! Es ist diese Stellensucherei eine Mühseligkeit, Geistlosigkeit, dass man aus der Haut fahren, vor Ungeduld verzappeln möchte. Nur Dir zuliebe konnte ich sie übernehmen. Die exzerpierten Stellen und Seitenangaben führen nur als Beispiele an, zur Rechtfertigung der Behauptung, dass der wesentliche Inhalt dieser Schellingschen Schrift Jakob Böhme angehört. Und zu diesem Zweck hast Du genug in Händen. Mehr wäre geistlos.”

page 119 note 2. Enrico Rambaldi, Mailand hat entdeckt, dass Ruge bereits schon einmal aus einem Brief von Feuerbach eine kleine Miszelle gemacht hat, hier allerdings in ausdrücklicher Berufung auf einen Brief und eine Zitation des Briefes, der aus gerade diesem Grunde nicht im Rugeschen Nachlass vorliegt, weil er mit Ruges Bemerkungen zum Setzer wanderte. Im Wastebook der Halleschen Jahrbücher von 1840, Sp. 93 und 94 berichtet Ruge unter dem Titel “Das Pathos der Kritik und die Kritik der unreinen Vernunft” von der Ankündigung des Briefschreibers, ein neues Opus betreffend (gemeint ist “Das Wesen des Christentums”): “Ein junger Gelehrter, dessen Bedeutung in den ernsten Konflikten der heuchlerischen Theologie mit der gesunden Wissenschaft in kurzem noch energischer, als bisher, hervortreten wird, schreibt an einem Werke, welches er scherzhaft eine Kritik der unreinen Vernunft nennt, die ihm eben so sehr am Herzen liegt, als ihre Inhaber den herzlichen Anteil bloss vorgeben. Er spricht sich darüber brieflich folgendermassen aus: [Es folgt die Briefstelle, dann schliesst Ruge] Wir brauchen den geistreichen und tapferen Verfasser nicht zu nennen. Er ist seinen Feinden und Freunden gleich kenntlich. Seinem Buche aber sehen wir mit Verlangen entgegen; er wird sein Publikum nach beiden Seiten hin betrachtlich vermehren und die grosse Aufgabe der Wiederherstellung eines Gewissens in der Wissen schaft, d.h. eine neue Reformation wesentlich befördern!”

page 119 note 3. Carlo Ascheri, Heidelberg, weist mich auf den Brief Feuerbachs an seinen Bruder Friedrich vom 10.12.1843 hin (Feuerbachnachlass der Münchener Universitätsbibliothek: 4° Cod. ms. 935a, 12 (16)), in dem Feuerbach schreibt, dass er 21 Bände der Leipziger Lutherausgabe selbst besitze “der Gelehrten Pedante willen”, jedoch den von de Wette herausgegebenen Briefwechsel und die neueren Lutherausgaben aus Erlanger und Nurnberger Bibliotheken noch einsehen wolle.