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Published online by Cambridge University Press: 18 December 2008
Nachdem bereits früher aus den Archiven des IISG. einige Briefe Rosa Luxemburgs und andere die Tätigkeit der Verfasserin in der deutschen Sozialdemokratie betreffende Dokumente veröffentlicht werden konnten, stellen die hier mitgeteilten Briefe eine kleine Nachlese an Luxemburg-Dokumenten dar. Es handelt sich um einen Brief an Minna Kautsky, drei Briefe an Luise Kautsky, ein Schreiben an Hans Kautsky und vier Briefe an Fanny Jezierska. Einer der letzteren enthält die Abschrift eines Schreibens Karl Liebknechts an Fanny Jezierska. Es wurde ferner ein Brief Leo Jogiches' hinzugefügt, weil er für Rosa Luxemburg bestimmte Mitteilungen enthält, die der damals im Berliner “Weibergefängnis” Inhaftierten überbracht wurden.
page 94 note 1 „Einige Briefe Rosa Luxemburgs und andere Dokumente” in: Bulletin of the IISH., Leiden 1952, S. 9–39.Google Scholar
page 95 note 1 Luxemburg, Rosa, Briefe an Karl und Luise Kautsky (1896–1918), Berlin 1923.Google Scholar – Luxemburg, Rosa, Briefe an Freunde, nach dem von Luise Kautsky fertiggestellten Manuskript hrsg. v. Benedikt Kautsky, Hamburg 1950.Google Scholar
page 96 note 1 In einem Schreiben der Rechtsanwälte Diefenbach & DrSchill, , Stuttgart, 22. Mai 1918Google Scholar, an Luise Kautsky hiess es: „In der Nachlassache Diefenbach habe ich vom Inhalt Ihrer gefl. Zuschrift vom 16. d. Mts. meiner Kusine, Frau Margarete Müller, hier, als Alleinerbin Kenntnis gegeben und übersende Ihnen in der Anlage in deren Einverständnis und in Entsprechung Ihres Wunsches eine Gesamtabschrift des Testaments, bei welcher lediglich die Sie ja weiter nicht interessierenden Beträge weggelassen sind. Ich bemerke noch, dass der von Hans Diefenbach für die Erbschaftssteuer vorgesehene Betrag bei weitem nicht ausgereicht hat, so dass tatsächlich für eine Verwendung zur Bekämpfung des Antisemitismus nichts übrig ist. Da jedoch Frau Müller in jeder Richtung peinlichst die Wunsche ihres verstorbenen Bruders berücksichtigen will, so hat sie sich entschlossen, trotzdem einen Betrag hierfür zur Verfügung zu stellen, worüber Ihnen noch nähere Mitteilung zugehen wird…”
page 96 note 2 an Kautsky, Karl vom 3. Oktober 1901Google Scholar, s. „Briefe an Karl und Luise Kautsky” S. 56ff.
page 97 note 1 Karl Kautskys Mutter, Verfasserin damais vielgelesener sozialer Romane.
page 97 note 2 Mehring hatte Karl Vorländers Schrift „Kant und der Sozialismus, unter besonderer Berücksichtigung der neuesten theoretischen Bewegung innerhalb des Marxismus”, Berlin 1900, in zwei Aufsätzen der Neuen Zeit sehr wohlwollend besprochen, Jahrg XVIII Bd. 2 S. 1ff., 33ff. Bald änderte sich seine Stellung zu Kant und den Kantianern; über diese Wandlung s. Vorlünder, K., „Kant und Marx”, Tübingen 1911, S. 227ff.Google Scholar Rosa Luxemburg beurteilte Vorländers zu dieser Zeit wie Mehring; er sagte in seinem ersten Aufsatz, was ihn veranlasse, die Schrift Vorländers so ausführlich zu behandeln, sei „in erster Reihe die persönlich loyale und sachlich anregende Weise, womit er sein Thema behandelt. Es lohnt sich in jeder Beziehung, mit ihm zu diskutieren…”
page 98 note 1 R. L. arbeitete in dieser Zeit an der „Einführung in die Nationalükonomie”, die sie auch in der Berliner Parteischule vortrug; die bereits vor dem Kriege geschriebenen und im Nachlass vorgefundenen Kapitel des unvollendet gebliebenen Werkes gab Paul Levi, Berlin 1925, heraus.
page 98 note 2 DrLuxemburg, Joseph; er war mit den Freunden seiner Schwester befreundet und hatte bereits 1906Google Scholar die Familie Kautsky in Berlin besucht.
page 99 note 1 Karl Kautskys Brader, der auch nach dem Bruch mit Karl Kautsky zu R.L.'s engerem Freundeskreis gehörte.
page 99 note 2 Hans Kautskys Tochter.
page 99 note 3 Fanny Jezierska hatte in jener Zeit Verbindung mit Russen, Polen und vielen Mitgliedern der Spartakus-Gruppe wie Ed. Fuchs, Jacob, Mathilde, Jogiches, Leo, Liebknecht, Karl, Mehring, Franz, Thalheimer, Bertha u.a. Sie war in den Jahren 1919–1920Google Scholar im westeuropäischen Sekretariat der Komintern in Berlin tätig, 1922–24 in Italien; 1925—29 war sie Sekretärin des EKKI in Moskau. Später emigrierte sie nach Frankreich und starb während des Zweiten Weltkrieges in den USA.
page 99 note 4 Nachdem das gegen R.L. am 20. Februar 1914 in Frankfurt a. M. wegen Aufforderung der Soldaten zum Ungehorsam ergangene Gefängnisurteil vom Reichsgericht bestätigt war, erhielt sie wegen Krankheit im Januar 1915 Strafaufschub bis zum 31. März. Sie brachte einige Wochen im Krankenhaus zu. Am 18. Februar wurde sie in ihrer Wohnung verhaftet und ins „Weibergefängnis” in der Barnimstrasse eingeliefert.
page 100 note 1 Jogiches, Leo (J. Tyszka), seit 1890Google Scholar mit R. L. befreundet; der eigentliche Organisator und spätere Leiter der Spartakus-Gruppe. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass der Brief an Mathilde Jacob gerichtet war. Sie war R. L.'s Sekretärin, besorgte deren Korrespondenz besonders in der Zeit, die sie im Gefängnis in der Barnimstrasse verbrachte, und konnte am ehesten die Verbindung zu ihr aufrechterhalten.
page 100 note 2 Gemeint sind zweifellos Franz Mehrings Beiträge „Unsere Altmeister und die Instanzen-politik” und die unter dem Titel „Ein plumper Täuschungsversuch” verfasste Besprechung von H. Cunows Schrift „Partei-Zusammenbruch?”, die in der Internationale S. 60–70 bzw. S. 771”. erschienen. Das einzige Heft der von Luxemburg und Mehring herausgegebenen Zeitschrift Die Internationale. Eine Monatsscbrift für Praxis und Theorie des Marxis-mus erschien am 15. April 1915.Google Scholar
page 100 note 3 R. L.'s Katze. Es handelt sich natürlich bei alien Mitteilungen des Briefes um An-spielungen, deren Sinn die Briefempfängerin verstand.
page 101 note 1 Karl Liebknecht war als Armierungssoldat an der Ostfront.
page 101 note 2 Vielleicht verschrieben start „Statuten-Entwurf”? Vermutlich handelt es sich um einen Entwurf der „Leitsätze”, die von Rosa Luxemburg im Einvernehmen mit Karl Liebknecht u.a. verfasst, von einer am i. Januar 1916 in Liebknechts Berliner Büro tagenden Vertrauensmännerkonferenz der Linksopposition beschlossen und im Spartakus-Brief vom 3. Februar 1916 veröffentlicht wurden.
page 101 note 3 Bei Fanny Jezierskas Briefen befinden sich 48 Seiten Manuskript von Karl Liebknecht; es sind Aufsätze „Ein Vorspiel zum Weltkrieg”, „Der Ausbruch der Weltkrieges”, „Worte des Wahns” und Notizen. Der Aufsatz „Worte des Wahns” erschien als Leitartikel unter Liebknechts Pseudonym Implacabilis in Nr. 3 der Jugend-Internat tonale, Zurich vom 1.Google ScholarMärz, 1916.Google Scholar Bei dem von R.L. als „detailliertes Konzept einer Abhandlung über Militarismus” bezeichneten wird es sich um ein anderes Manuskript gehandelt haben.
page 102 note 1 war von Ende, R. L. Januar bis zum 10. Juli 1916Google Scholar in Freiheit. Der Brief muss aus diescm Jahre stammen.
page 105 note 1 Buch, Ihr „Wallenstein. Eine Charakterstudie” erschien 1917.Google Scholar
page 105 note 2 Gesammelte Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels 1852–1862. Hrsg. Rjasanoff, von N.. Die Übersetzungen aus dem Englischen von Luise Kautsky. 2 Bde. Stuttgart 1917.Google Scholar
page 105 note 3 Julian Marchlewski, einer der Führer der polnischen Sozialdemokratie. Unter dem Pseudonym Johannes Kämpfer hatte er an der Internationale mitgearbeitet. Am 22. Mai 1916Google Scholar wurde er verhaftet und nach kurzer Haft im Berliner Stadtgefängnis, der Stadt-vogtei, mit Franz Mehring u.a. im Konzentrationslager Havelberg interniert. Er wurde am 22. Februar 1918 freigelassen und ging nach Russland.
page 105 note 4 von Wladimir Korolenkos „Die Geschichte meines Zeitgenossen”. Nachdem, R. L. die Übersetzung am 28. Juli 1916Google Scholar vergeblich Dietz, J. H. W. zum Verlag angeboten hatte, erschien sie durch Vermittlung Luise Kautskys mit einer längeren Einleitung der Übersetzerin 1919Google Scholar in zwei Bänden im Verlag P. Cassirer, Berlin.
page 106 note 1 R. L.'s Freund Hans Diefenbach; er war als Militararzt in Posen und verkehrte dort in der Familie von Julian Marchlewskis Brader.
page 106 note 2 Hans Kautsky.
page 106 note 3 Karl Kautskys jüngster Sohn Benedikt.
page 106 note 4 Die holländische Sozialistin Henriette Roland Hoist.
page 106 note 5 Gemeint ist Adler, Friedrich, der seit dem 12. Oktober 1917Google Scholar in der Strafanstalt Stein an der Donau war. Wegen des Attentats auf den Grafen Stürgkh war er, nachdem Kaiser Karl die Bestätigung des Todesurteils abgelehnt hatte, vom Obersten Gerichtshof zu achtzehn Jahren schweren Kerkers verurteilt. Rosa Luxemburg hatte den Prozess mit stärkster Anteilnahme verfolgt.
page 107 note 1 Im Testament hiess es: „… Die genannte Summe soil von irgendeiner entsprechenden Instanz, z.B. von meiner Schwester, verwaltet und der Erbin der jährliche Zins bis zu ihrem Tode regelmässig ausbezahlt werden. Ich treffe diese Bestimmung, da meine ausgezeichnete Freundin in der Privatökonomie vielleicht keine ganz so geniale Meistetin ist wie in der Nationalökonomie…” Kautsky, L., „Rosa Luxemburg. Ein Gedenkbuch”, Berlin 1929, S. 53.Google Scholar
page 107 note 2 Sie war lange Jahre Hausgehilfin in der Familie Kautsky.
page 107 note 3 Marchlewski, Julian war nach seiner Freilassung im Februar 1918Google Scholar nach Russland gegangen; im Juli wurde er Mitglied des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees.
page 107 note 4 Anna Nemitz; sie war in der Berliner USPD. sehr tätig und gehörte später dem Parteivorstand der SPD. am.
page 107 note 5 Hans Kautsky.
page 107 note 6 Es handelte sich urn einen Prozess wegen Beleidigung des preussischen Kultusministers durch die 1900 in Posen veröffendichte Broschüre „W obronie narodowości”; sie hatte darin aufgefordert, den Germanisierungsbestrebungen der preussischen Regierung energisch Widerstand zu leisten.
page 107 note 7 Der von ihr eingebrachte Antrag Nr. 94 wollte die sozialdemokratischen Abgeordneten in den deutschen Landtagen verpflichten, in der Gesamtabstimmung gegen das Budget zu stimmen. Lübecker, Protokoll des Parteitages S. 96Google Scholar; zurückgezogen, der Antrag wurde, ebd. S. 284.Google Scholar
page 108 note 1 Protokoll, Nach dem, S. 192Google Scholar, lautete dieser Passus: „Man kann eine Auftassung vertreten in aller Schärfe, aber man darf die Meinungen der Genossen nicht fälschen, und bloss in der Absicht, geistreich zu erscheinen, so lange rabulisteln, bis die Wahrheit in ihrem Gegenteil erscheint. In ganz klassischer Weise hat sie das gerade wieder in der letzten Nummer der Neuen Zeit getan.”
page 108 note 2 In fünf Aufsätzen der Neuen Zeit, Nr. 16, 17, 18, 20, 22; 16. Januar-27. Februar 1901 hatte sie „Die sozialistische Krise in Frankreich” behandelt.
page 108 note 3 Aufsatz, im „Der Parteitag und die Budgetbewilligung” in Nr. 50 vom 11. September 1901, S. 759ff.Google Scholar