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Cap. IX - Der positive wert der isolierung

Published online by Cambridge University Press:  29 August 2010

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Summary

Wir haben bisher fast nur die nachteiligen wirkungen der isolierung ins auge gefasst. Sie erschien uns als eine zerstörende kraft, als die feindin aller ordnung und zweckmässigkeit. Man würde aber sehr irren, wenn man ihre bedeutung für die sprachgeschichte nur in dieser negativen seite sehen wollte. Sie hat vielmehr auch einen entschieden positiven wert, ja sie ist ganz unentbehrlich für jede höhere entwickelung. Aller fortschritt, der über die primitivsten anfänge der sprachtätigkeit hinaus gemacht wird, ist nur so möglich, dass mittelbare psychische verbindungen allmählig zu unmittelharen werden. Damit aber ist der ansatz gemacht das neuangeknüpfte gegen das mittelglied in unserem sinne zu isolieren. Die heilsamkeit dieser isolierung liegt auf der hand. Wie entsetzlich hemmend wäre es, wenn jeder einzelne, um einen ausdruck für seine gedanken zu finden oder die rede eines andern zu verstehen, immer die ganze kette von zwischengliedern zu durchlaufen hätte, die in der historischen entwickelung durchlaufen ist, bevor gerade die und die beziehung zwischen lautgestalt und bedeutung zu stande kam. Oder vielmehr wie wäre es überhaupt möglich gewesen eine so lange kette zu durchlaufen, wie es vielfach geschehen ist? Würde nicht vielmehr die entwickelung sehr bald zum stillstand gekommen sein, weil die psychischen kräfte zu einer verlängerung der kette nicht ausgereicht hätten?

Der fördernde einfluss der isolierung zeigt sich zunächst in der entwickelung der wortbedeutung. Die mannigfaltigkeit der dem menschen sich nach und nach aufdrängenden vorstellungen ist eine unbegrenzte.

Type
Chapter
Information
Publisher: Cambridge University Press
Print publication year: 2009
First published in: 1880

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