Book contents
- Frontmatter
- AN GERVINUS
- VORREDE
- Contents
- I zeitalter und sprachen
- II hirten und ackerbauer
- III das vieh
- IV die falkenjagd
- V ackerbau
- VI feste und monate
- VII glaube recht sitte
- VIII einwanderung
- IX Thraker und Geten
- X Skythien
- XI urverwandschaft
- XII vocalismus
- XIII die spiration
- XIV die liquation
- XV die stummen
- XVI die lautabstufung
- XVII die lautverschiebung
- XVIII die Gothen
- XIX die Hochdeutschen
- XX die Franken
- Frontmatter
- AN GERVINUS
- VORREDE
- Contents
- I zeitalter und sprachen
- II hirten und ackerbauer
- III das vieh
- IV die falkenjagd
- V ackerbau
- VI feste und monate
- VII glaube recht sitte
- VIII einwanderung
- IX Thraker und Geten
- X Skythien
- XI urverwandschaft
- XII vocalismus
- XIII die spiration
- XIV die liquation
- XV die stummen
- XVI die lautabstufung
- XVII die lautverschiebung
- XVIII die Gothen
- XIX die Hochdeutschen
- XX die Franken
Summary
Erst unter ackerbauenden völkern ordnen sich gottesdienst und zeitabtheilung; auch die nomaden haben ihre götter denen sie opfer darbringen, und die gestirne des himmels prägen ihnen den wechsel der tage, monate, jahre ein; aber von der besitznahme heimatlicher stätten scheint hausehre der frauen und einführung der meisten göttinnen abhängig, auf die erscheinungen des ackerbaus lässt sich regelmässige wiederkehr der zeiten am natürlichsten anwenden. wenn auch krieger das andenken ihrer siege feiern, so hat nur der friede die ruhe und stätigkeit der feste geheiligt. die mehrzahl aller feste gehört offenbar den wünschen und freuden des ackermanns.
Unsere vorfahren nannten ein fest uoba, gleichsam cultus, von uoban celebare, exercere, colere, wie es scheint auch êra (mythol. s. 26. 720.) deutlichen bezug auf wiederholung der zeit haben ahd. itmâli festivitas, solemnitas, ags. edmæle, vom goth. mêl tempus, und ags. heáhtîđ, altn. hâtîđ, mhd. hôchgezît, nhd. hochzeit, alts. hôgetîdi, oder bloss tîdi, wîhtîdi. sl. god, godina, böhm. hod tempus, annus und dann auch festum, solemnitas, zumal in der pluralform godi wie tîdi. ἑορτή, jon. ὁρτή, vielleicht verwandt mit ἱερός, wie Od.21, 258 ἑορτὴ ἁγνή verbunden steht. litth. szwentě, lett. śwehtki heiligertag. Dunkler ist das lat. festum, das zu feriae = fesiae gehört wie fasti, nefasti zu fari, nefarius, man vergleicht sl. basnʾ fabula; diese fasti waren gerichtstage, feriae feiertage, an welchen die arbeit ruhte, daher ist unser feier und feiern, schon ahd. fira, fîrôn geborgt.
- Type
- Chapter
- Information
- Geschichte der deutschen Sprache , pp. 71 - 113Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1848