Book contents
- Frontmatter
- XXI HESSEN UND BATAVEN
- XXII HERMUNDUREN
- XXIII DIE NIEDERDEUTSCHEN
- XXIV FRIESEN UND CHAUKEN
- XXV LANGOBARDEN UND BURGUNDEN
- XXVI DIE UBRIGEN OSTSTÄMME
- XXVII SCANDINAVIEN
- XXVIII DIE EDDA
- XXIX GERMANEN UND DEUTSCHE
- XXX RÜCKBLICK
- XXXI DEUTSCHE DIALECTE
- XXXII DER ABLAUT
- XXXIII DIE REDUPLICATION
- XXXIV SCHWACHE VERBA
- XXXV VERSCHOBNES PRAETERITUM
- XXXVI DIE VOCALE DER DECLINATION
- XXXVII DER INSTRUMENTALIS
- XXXVIII SCHWACHE NOMINA
- XXXIX DER DUALIS
- XL RECHT UND LINK
- XLI MILCH UND FLEISCH
- XLII SCHLUSS
- Bemerkte druckfehler, lies
- Frontmatter
- XXI HESSEN UND BATAVEN
- XXII HERMUNDUREN
- XXIII DIE NIEDERDEUTSCHEN
- XXIV FRIESEN UND CHAUKEN
- XXV LANGOBARDEN UND BURGUNDEN
- XXVI DIE UBRIGEN OSTSTÄMME
- XXVII SCANDINAVIEN
- XXVIII DIE EDDA
- XXIX GERMANEN UND DEUTSCHE
- XXX RÜCKBLICK
- XXXI DEUTSCHE DIALECTE
- XXXII DER ABLAUT
- XXXIII DIE REDUPLICATION
- XXXIV SCHWACHE VERBA
- XXXV VERSCHOBNES PRAETERITUM
- XXXVI DIE VOCALE DER DECLINATION
- XXXVII DER INSTRUMENTALIS
- XXXVIII SCHWACHE NOMINA
- XXXIX DER DUALIS
- XL RECHT UND LINK
- XLI MILCH UND FLEISCH
- XLII SCHLUSS
- Bemerkte druckfehler, lies
Summary
Die sprache, wie das volk selbst in gaue und hunderte, der stamm in äste und zweige, zerfällt in dialecte und mundarten; doch pflegt man mit beiden letzten ausdrücken selten genau zu sein, da wenn dialect als sprache gesetzt wird auch seine mundarten sich zu dialecten erheben. es kann aber die sprache wiederum, je höher ins alterthum aufgestiegen wird, als dialect oder gar mundart einer früheren, weiter zurückliegenden erscheinen. dialecte sind also grosse, mundarten kleine geschlechter.
Jede sprache unterliegt geistigen wie leiblichen einflüssen. geistig wird sie durch poesie und rede ausgebildet und in ihrer reinheit von den dichtern erhalten und erhöht. treten schrift grammatik und endlich vervielfältigung im druck hinzu, so gewinnen diese handhaben entschiednere gewalt über die sprachregel und gestatten von ihr nur schwer und langsam ausnahmen. Immerhin thut das vorgewicht des geistes der natur der sprache einigen zwang, weil die dichterische kunst im einzelnen irren kann und das mündliche ungefesselte wort, obwol ungeschickter, sich freier bewegt. zu haus, unter den seinen, redet der mensch nachlässiger, aber behaglicher und vertrauter als gegenüber andern und fremden oder selbst beim niederschreiben seiner gedanken. das verhältnis der mundarten und dialecte erscheint stufenweise ebenso. jede mundart ist volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. im grunde sträubt sich die schämige mundart wider das rauschende papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige unschuld gefallen: grosse und ganze wirkung vermag sie nie hervorzubringen.
- Type
- Chapter
- Information
- Geschichte der deutschen Sprache , pp. 827 - 841Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1848