Book contents
- Frontmatter
- Contents
- Preface
- ESQUISSE D'UN PROGRAMME
- Esquisse d'un Programme
- Brief an G. Faltings
- Grothendieck's “Long March through Galois theory”
- The algebraic fundamental group
- Etale homotopy type of the moduli spaces of algebraic curves
- The ‘obvious’ part of Belyi's theorem and Riemann surfaces with many automorphisms
- Glimpses of Grothendieck's anabelian geometry
- Some illustrative examples for anabelian geometry in high dimensions
- The fundamental groups at infinity of the moduli spaces of curves
- Galois representations in the profinite Teichmüller modular groups
- Deux lettres sur la cohomologie non abélienne
- The Grothendieck-Teichmüller group GT: a survey
- Approximating Galois orbits of dessins
- Tame and stratified objects
- Sketch of a Programme (translation into English)
- Letter to G. Faltings (translation into English)
Brief an G. Faltings
Published online by Cambridge University Press: 05 April 2013
- Frontmatter
- Contents
- Preface
- ESQUISSE D'UN PROGRAMME
- Esquisse d'un Programme
- Brief an G. Faltings
- Grothendieck's “Long March through Galois theory”
- The algebraic fundamental group
- Etale homotopy type of the moduli spaces of algebraic curves
- The ‘obvious’ part of Belyi's theorem and Riemann surfaces with many automorphisms
- Glimpses of Grothendieck's anabelian geometry
- Some illustrative examples for anabelian geometry in high dimensions
- The fundamental groups at infinity of the moduli spaces of curves
- Galois representations in the profinite Teichmüller modular groups
- Deux lettres sur la cohomologie non abélienne
- The Grothendieck-Teichmüller group GT: a survey
- Approximating Galois orbits of dessins
- Tame and stratified objects
- Sketch of a Programme (translation into English)
- Letter to G. Faltings (translation into English)
Summary
Lieber Herr Faltings,
Vielen Dank für ihre rasche Antwort und Übersendung der Separata! Ihr Kommentar zur sog. “Theorie der Motive” ist von der üblichen Art, die wohl grossenteils der in der Mathematik stark eingewurzelten Tradition entspringt, nur denjenigen mathematischen Situationen und Zusammenhängen eine (eventuell langatmige) Untersuchung und Aufmerksamkeit zuzuwenden, insofern sie die Hoffnung gewähren, nicht nur zu einem vorläufigen und möglicherweise z.T. mutmasslichen Verständnis eines bisher geheimnisvollen Gebietes zu kommen, wie es in den Naturwissenschaften ja gang und gäbe ist - sondern auch zugleich Aussicht auf die Möglichkeit einer laufenden Absicherung der gewonnenen Einsichten durch stichhaltige Beweise. Diese Einstellung scheint mir nun psychologisch ein ausserordentlich starkes Hindernis zur Entfaltung mathematischer Schauenkraft, und damit auch zum Fortschreiten mathematischer Einsicht im üblichen Sinn, nämlich der Einsicht, die durchdringend oder erschöpfend genug ist, um sich schliesslich “beweisen” zu können. Was meine Erfahrung in mathematischer Arbeit mich immer wieder lehrte, ist dass stets in erster Linie der Beweis aus der Einsicht entspringt, nicht im Gegenteil - und dass die Einsicht in erster Linie aus einem feinfühligen und hartnäckigen Aufspüren der relevanten Wesenheiten und Begriffen entsteht, und deren Wechselbeziehung. Der leitende Faden ist innere Kohärenz des allmählich sich aus dem Dunst lösenden Bildes, und Einklang auch mit der anderweilig Bekannten oder Erahntem - und er leitet um so sicherer, als die “exigence” der Kohärenz eine strengere und feinfühlendere ist.
- Type
- Chapter
- Information
- Geometric Galois Actions , pp. 49 - 58Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 1997
- 22
- Cited by