Book contents
- Frontmatter
- Dedication
- Contents
- Lists of Figures, Tables, and Music Examples
- Acknowledgments
- Foreword by Hans Davidsson
- Introduction
- Part One Source Studies
- Part Two Performance Practice Studies
- Appendix Friederich Conrad Griepenkerl’s Preface to J. S. Bach’s Chromatic Fantasy and Fugue (1819)
- Notes
- Bibliography
- Index
- Eastman Studies in Music
Appendix - Friederich Conrad Griepenkerl’s Preface to J. S. Bach’s Chromatic Fantasy and Fugue (1819)
Published online by Cambridge University Press: 17 March 2023
- Frontmatter
- Dedication
- Contents
- Lists of Figures, Tables, and Music Examples
- Acknowledgments
- Foreword by Hans Davidsson
- Introduction
- Part One Source Studies
- Part Two Performance Practice Studies
- Appendix Friederich Conrad Griepenkerl’s Preface to J. S. Bach’s Chromatic Fantasy and Fugue (1819)
- Notes
- Bibliography
- Index
- Eastman Studies in Music
Summary
The English translation by Quentin Faulkner begins on p. 166.
Einige Bemerkungen über den Vortrag der chromatischen Phantasie.
§1 Die Bachische Schule fordert Sauberkeit, Leichtigkeit und Freiheit des Vortrags selbst der schwersten ihr angehörigen Kunstwerke in einem Grade, der nur durch den ihr eigenen Anschlag erreicht werden kann. Diesen Anschlag hat Forkel in dem kleinen Werke: Ueber J. S. Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke, so treu und deutlich beschrieben, dass ihn mehrere verständige Männer, denen es Ernst um die Sache war, und die sich durch kein beengendes Vorurtheil irre leiten liessen, darnach ohne Muster und mündliche Zurechtweisung vollkommen erlernt haben. Das Wesentliche davon ist Folgendes:
§2 Der Mechanismus der Hand ist auf das Fassen berechnet. Bei dem Fassen krümmen sich alle Finger mit dem Daumen nach dem Inneren der Hand, und äussern in dieser Bewegung alle Kraft und Sicherheit, die ihnen beiwohnen mag. Jede andere Art der Fingerbewegung ist entweder unnatürlich, oder lässt einen grossen Theil mitwürkender Muskeln unbenutzt, wie z. B. dass Niederschlagen der Finger ohne gleichzeitige Krümmung derselben. Jedes Geschäft, das die Hand in dieser Bewegung verrichten kann, muss ihr also mit Leichtigkeit, Freiheit und Sicherheit gelingen, weil es ihrer natürlichen Bestimmung angemessen ist.
§3 Zur vollständigsten Anwendung kommt der beschriebene Mechanismus der Hand bei dem Anschlagen der Tasten auf Klavierinstrumenten. Die beiden Reihen der Ober- und Untertasten liegen in zwei ebenen Flächen neben und übereinander, alle Tasten in jeder Reihe haben gleiche Länge und gleiche Breite; die Finger aber sind von ungleicher Länge. Schon dieser Umstand macht eine Krümmung der Finger bis zu dem Grade nothwendig, wo sie alle auf ebener Fläche und in gleicher Entfernung von einander mit den Spitzen in ziemlich gerader Linie stehen. Eine völlig gerade Linie unter den Fingerspitzen könnte an den meisten Händen nur erzwungen werden, und eine kleine Krümmung ist sogar nützlich, weil, den Daumen ungerechnet, die schwächeren Finger auch die kürzeren sind, und, vermöge des Mechanismus der meisten Klavierinstrumente, die Tasten vorn am äusseren Ende mit dem geringsten, weiter nach oben aber mit immer grösserem Aufwande von Kraft angeschlagen werden können. Dagegen wird es der beabsichtigten Bewegung sehr förderlich seyn, wenn die Hand in jeder Haltung so weit einwärts gedreht wird, bis alle Finger senkrecht anschlagen, auch die Gelenke, welche die Finger mit der Hand verbinden, sich nie senken, sondern stets mit der Wurzel der Hand, dem unteren Arme und dem Ellenbogen eine gerade Linie bilden.
- Type
- Chapter
- Information
- Bach and the Pedal ClavichordAn Organist's Guide, pp. 161 - 171Publisher: Boydell & BrewerPrint publication year: 2004