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Zur Frage Einer Fortsetzung … (Antwort)

Published online by Cambridge University Press:  02 December 2020

Karl Viëtor*
Affiliation:
Harvard University

Extract

Das “Ist fortzusetzen,” den Terzinen auf Schillers Reliquien beim ersten Abdruck in der A.l.H. unmittelbar angefügt, kann nach dem Augenschein nur auf das Gedicht bezogen werden. Wer das tut, stellt keine Hypothese auf; sondern hält sich an einen Tatbestand, den er nach der Lage der Dinge als Aeußerung von Goethes Willen zu verstehen ein klares Recht hat. Der äußere Befund gibt so wenig den Grund zu einer andern Auffassung her wie das gesamte dokumentarische Material. Weder in Goethes Briefen noch in denen der Mitarbeiter an der A.l.H., weder in irgendeiner schriftlichen oder mündlichen Aeußerung des Dichters, seinen Aufzeichnungen oder Tagebüchern ist von diesem Zusatz direkt oder indirekt die Rede. Das ist einigermaßen merkwürdig, vielleicht aber so zu erklären, daß Goethe den Mitarbeitern darüber mündliche Erklärungen gegeben hat. Die Vermutung, daß es mit dem Zusatz eine vom Augenschein abweichende Bewandtnis haben möge, ist reine Philologen-Spekulation. Sie ist veranlaßt durch das Bedenken, daß ein in sich abgeschlossenes Gedicht nicht fortgesetzt zu werden pflegt, und durch die Erwägung, daß die “Wanderjahre,” an deren Schluß (in der zweiten Fassung von 1829) das Gedicht gestellt wurde, eher hätten fortgesetzt werden können oder sollen.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Modern Language Association of America, 1945

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