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Published online by Cambridge University Press: 02 December 2020
In dem literarischen Nachlaß des im Jahre 1894 in Stuttgart verstorbenen Romandichters Otto Müller befinden sich zahlreiche unveröffentlichte Briefe von zum Teil hervorragenden deutschen Schriftstellern des neunzehnten Jahrhunderts. Es sind im ganzen 2664 Briefe, die von Gustav Müller, dem im Jahre 1918 in Genf verstorbenen Sohne Otto Müllers, auf das sorgfältigste gesichtet und chronologisch zusammengestellt wurden. In der Sammlung befinden sich Briefe von Th. Mügge, F. W. Hackländer, Hermann Hettner, Paul Heyse, Carl Emil Franzos, J. G. Fischer, Carl Gutzkow und Wilhelm Raabe, um nur einige zu nennen. Dieser Nachlaß, eine wahre Fundgrube für den Literarhistoriker, ist gegenwärtig im Besitz des Verfassers dieser Seiten, eines Enkels Otto Müllers.
1 Die hier veröffentlichten Scheffelbriefe sind von Johannes Proelß eingesehen und zum Teil in dessen Scheffel's Leben und Dichten (Berlin, 1887) verwertet worden. Der erste Brief, vom 20. April 1854, ist dort auf S. 287–8 auch teilweise abgedruckt.
2 Charlotte Ackermann wurde in Karlsruhe, Wien, Darmstadt, Frankfurt und vielen anderen Städten aufgeführt, in Frankfurt mit der später so berühmt gewordenen Tragödin Fanny Janauschek in der Titelrolle, konnte sich aber nirgends dauernd auf der Bühne halten.
3 Freiherr B. von Arnswald, Kommandant der Wartburg, und dessen Gattin.
4 Anselm Feuerbach, der damals 26 jährige Maler, war ein Enkel des berühmten Kriminalisten und Sohn des hervorragenden Archäologen gleichen Namens.
5 Carl Alexander, Großherzog von Sachsen, Carl Augusts kunstsinniger Enkel, und seine feingebildete Gemahlin, eine geborene Prinzessin der Niederlande, zogen Gelehrte, Künstler und Dichter in ihren Kreis. Sowohl Scheffel wie Müller waren Gäste des fürstlichen Paares auf der Wartburg und in Weimar. Vor mir liegen handschriftliche an Müller gerichtete Aufzeichnungen des Großherzogs aus Ferrara, worin er seine Eindrücke in der alten Residenz der Este und besonders im Kerker des Torquato Tasso anschaulich und ergreifend schildert.
6 In dem Müllerschen Roman Der Stadtschultheiß von Frankfurt ist im ersten Kapitel Herr Johann Wolfgang Textor, der alte Stadtschultheiß und Goethes Großvater, eifrig damit beschäftigt, einem Maulwurf aufzulauern, der ihm seine sorgfältig gepflegten Blumenbeete verwüstet.
7 Eduard Sattler.
8 Versehentlich für 56.
9 Eine heitere, vielgenannte literarische Gesellschaft im damaligen Café Neuf zu Frankfurt, deren sonderbarer Name durch die beiden verdienstvollsten Mitglieder derselben, Otto Müller und den Wirt Welf, erklärt wird. Sie hieß anfangs “Welfsschlucht,” wurde aber nach einstimmigem Beschluß in “Mehlschlucht” umgetauft, und die Mitglieder nannten sich von da an “Mehlwürmer.”
10 Knapps Gattin hatte in eine Irrenanstalt verbracht werden müssen.
11 Dieser Brief fehlt leider in der uns vorliegenden Sammlung.
12 Müller war zweimal vermählt. Nach dem 1852 erfolgten Tode seiner ersten Frau heiratete er im Herbst 1856 deren ältere Schwester.
13 “Jacob” war eine zahme Dohle.
14 Beliebte Schauspielerin am Stuttgarter Hoftheater.