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Zur Problematik von Kurzund Langtext in Luk. xxii. 17 ff.

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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Vor fast 100 Jahren setzten B. F. Westcott und F. J. A. Hort in ihrer kritischen Ausgabe des griechischen Neuen Testaments den Text von Luk. xxii. 19b, 20 (τò ὑπ⋯ρ ὑμ⋯ν…⋯κχυννóμενον) in doppelte Klammern, und Hort erklärte im Appendix unmißverständlich und mit guten Gründen, vv. 19b, 20 sei eine Interpolation. Seitdem gibt es die Problematik von Kurztext (vv. 17–19 a) und Langtext (vv. 17–20). Denn diese textkritische Entscheidung für den nur schlecht bezeugten Kurztext und gegen den aus-gezeichnet belegten Langtext war nicht nur die kühne Lösung eines komplizierten Textproblems, sondern zugleich ein tiefer Eingriff in die Überlieferung vom letzten Mahl Jesu..

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References

page 15 note 1 Westcott, B. F., Hort, J. A., The New Testament in the Original Greek, vol. I, Text; vol. II, Introduction, Appendix (Cambridge/London, 1881, 2. Aufl. 1890/96).Google Scholar

page 15 note 2 Vol. II, Appendix, 63 f.; vgl. vol. II, Introduction, §§240 f. Näheres s. u. II.

page 15 note 3 Die Unsicherheit in der Textüberlieferung war auch schon vor Westcott und Hort bekannt. Z. B. vermerkte J. J. Wettstein die Auslassung von Luk. xxii. 19b, 20 durch D und einige lateinische Handschriften (Novum Testamentum Craecum, Tomus I, Amsterdam 1751, Reprint Graz 1962, 804). D. Schulz meint, ‘die sehr verschiedene Gestalt der Lesart schon in den ältesten Urkunden (vgl. Griesbachs krit. Apparat) dürfte sich eher aus den gewiß; sehr früh bemerkten Abweichungen der Nachbarevangelien von dem vorliegenden erklären lassen, als zu der Voraussetzung von Corruptionen und ausgleichenden Einschaltungen berechtigen’Google Scholar(Die christliche Lehre vom heiligen Abendmahl nach dem Grundtext des neuen Testaments, 2. Aufl. Leipzig 1831, 247). Nach Plummer sprach sich Dean Blakesley 1850 für eine Anordnung des Textes in Luk. xxii. 17 ff. aus (vv. 19, 17, 18), wie man sie in den Altlateinern b e findet;Google Scholarvgl. Plummer, A., The Gospel According to St. Luke (ICC) (5. Aufl. Edinburgh, 1922), 496.Google Scholar

page 15 note 4 Den Kurztext lesen D a d ff2 i l, nach G. D. Kilpatricks Untersuchungen wahrscheinlich auch der Archetyp von c (vv. 19 b, 20 sind in c abweichend von vv. 15–19 a und vv. 21 f. Vulgatatext) und vielleicht der von r2(‘Lk. xxii, 19b–20’, J.T.S. XLVII [1946], 4956).Google ScholarBereits 40 Jahre vorher hatte Merx, A. gleiches für die altlateinischen Handschriften c q aur δ behauptet (Die Evangelien des Markus und Lukas nach der syrischen im Sinaikloster gefundenen Palimpsesthandschrift, Berlin, 1905, 437).Google ScholarDoch geht es nicht an, diese Behauptung wie Jeremias, J. schlicht zu übernehmen (Die Abendmahlsworte Jesu, 3. Aufl. Göttingen, 1960, 136 Anm. 5).Google ScholarAufgrund der Textvergleiche von Kilpatrick (vgl. seine Tabelle, a. a. O., 50) und einer Nachprüfung mit Hilfe von Jülichers, A. Italaausgabe (Itala. Das Neue Testament in altlateinischer Überlieferung. III. Lukasevangelium. Hg. v. W.Matzkow und K. Aland, Berlin, 1954) scheiden q aur aus (sie folgen auch im Kontext von vv. 19b, 20 fast völlig der Vulgata). Das unkorrigierte δ hat in Kilpatricks Tabelle dieselben Werte wie c. Eine Überprüfung der Foto-kopie von δ ergab, daß Merx diese Handschrift zu Recht angeführt hat. – Im übrigen äußerte Prof. Kilpatrick mündlich (am 1.8.73) die Vermutung, daß die gesamte altlateinische Überlieferung den Kurztext hatte. Zum besonderen Charakter von D und d vgl. B. Fischer, ‘Das Neue Testament in lateinischer Sprache. Der gegenwärtige Stand seiner Erforschung und seine Bedeutung für die griechische Textgeschichte’, in: Die alten Übersetzungen des Neuen Testaments, die Kirchenväterzitate und Lektionare (Arbeiten zur neutestamentlichen Textforschung, 5), hrsg. v. K. Aland, Berlin, 1972, 1–92, bes. 39 ff.Google Scholar

page 15 note 5 Den Langtext haben fast alle Handschriften außer den in Anm. 4 Erwähnten und einigen auf S. 16 Anm. I noch zu nennenden.

page 16 note 1 Im Blick auf den Text von Luk. xxii. 17 ff. sprach Zahn, Th. einst von einer ‘Verwirrung der Überlieferung, aus welcher die Urform herzustellen immer ein Wagnis bleiben wird’ (Das Evangelium des Lucas, 3./4. Aufl. Leipzig, 1920, 670). Neben Kurz-und Langtext gibt es nämlich noch drei weitere Textformen: (I) In b e steht v. 19a vor vv. 17, 18 und es fehlt wie beim Kurztext vv. 19b, 20. (2) syc hat den ganzen v. 19 (ohne διδóμενον vor vv. 17, 18, nicht aber v. 20 (sys = syc mit fünf kleineren Zusätzen). (3) Schließlich bietet syp nur vv. 19, 20 direkt hinter vv. 15, 16 ohne vv. 17, 18.Google ScholarZahn, selbst scheute das Wagnis nicht: Im zweiten Band seiner Einleitung in das Neue Testament (3. Aufl. Leipzig, 1907, 363 ff.) hält er den von b e bezeugten Text (vv. 15, 16, 19a, 17, 18) für ursprünglich, in seinem späteren Kommentar (670 ff.) den Kurztext in D a dff2 i l (vv. 15–19a).Google Scholar

page 16 note 2 Jeremias schreibt der jeweiligen Beantwortung der Frage Kurz- oder Langtext ‘geradezu eine Weichenstellung’ in der Geschichte der Abendmahlsforschung zu (Abendmahlsworte, 133).

page 16 note 3 Diese Alternative ist bereits Niederschlag der weithin anerkannten Meinung, daß; auf Kurz- oder Langtext auch die übrigen Textvarianten (vgl. o. Anm. I) zurückgeführt werden können; so Kilpatrick, a. a. O. 49; Jeremias, Abendmahlsworte, 133 und viele andere.

page 16 note 4 Hahn, Ferd., ‘Die alttestamentlichen Motive in der urchrisdichen Abendmahlsüberlieferung’, Ev. Th. XXVII (1967), 337–74, 342.Google Scholar

page 16 note 5 Kümmel, W. G., Einleitung in das Neue Testament (17. Aufl. Heidelberg, 1973), 118 Anm. 88. Kümmels Bemerkung richtet sich gegen Talbert (s. u. Anm. 5 auf S. 22) und Vööbus (s. u. S. 23).Google Scholar

page 17 note 1 Dieser kritische Kanon begegnet schon bei Bengel, J. A.; neben antiquitas, diversitas und multitudo der Zeugen bezeichnet er als textkritische Kriterien ‘lectio sequioris origo & genuinae color natives’ (Gnomon Novi Testamenti, 2. Aufl. Tübingen, 1759, Praefatio, § VIII.XV).Google Scholarde Wette, W. M. L. nennt als ‘Hauptrege’ der Textkritik: ‘diejenige Lesart, aus welcher sich die Entstehung der übrigen erklären läßt, ist die ursprüngliche’(Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung in die kanoni-schen Bücher des Neuen Testaments, 1826, 6. Aufl. Berlin, 1860, 88). Hort kleidet das in die Worte: ‘… no acceptance of any one reading as original can be satisfactory, which leaves any other variant incapable of being traced to some known cause or causes of variation’ (vol. II: Introduction, §29). In der heutigen textkritischen Arbeit wird das Gewicht der inneren Kriterien besonders von G. D. Kilpatrick und H. Greeven betont.Google ScholarAber auch für Vogels, J. stand ‘das letzte Wort… bei den inneren Kriterien’ (Handbuch der Textkritik des Neuen Testaments, 2. Aufl. Bonn, 1955, 219). Selbst K. Aland stellt trotz seiner überaus positiven Einschätzung etwa von 75 bei der Suche nach dem ursprünglichen Text fest: ‘Gewiß kann man auf ihn nicht blindlings bauen, sondern muß nach wie vor alle äußeren und inneren Faktoren bei jeder textkritischen Entscheidung berücksichtigen, und man muß auch jede Stelle für sich nehmen und neu erwägen’ (‘Die Bedeutung des 75 für den Text des Neuen Testaments.Google ScholarEin Beitrag zur Frage der “Western non-interpolations”’, in: ders., Studien zur Überlieferung des Neuen Testaments und seines Textes [Arbeiten zur neutestamentlichen Textforschung, 2], Berlin, 1967, 155–72, 172).Google Scholar

page 17 note 2 Auch für Jeremias kann die Ursprünglichkeit des Langtextes ‘erst dann als gesichert gelten, wenn es gelingt, den rätselhaften Kurztext aus ihm abzuleiten’ (Abendmahlsworte, 150).

page 18 note 1 Unverdächtige Zeugen sind Jeremias und Schürmann; vgl. Jeremias, Abendmahlsworte, 146 (in der ersten Auflage seines Buches im Jahre 1935 folgte er noch Westcott und Hort) und Schürmann, H., ‘Lk 22, 19 b–20 als ursprüngliche Textüberlieferung’ (1951), in: ders.,Google ScholarTraditionsgeschichtliche Untersuchungen zu den synoptischen Evangelien(Düsseldorf, 1968), 159–92, 159 Anm. 2. Abgesehen von der fast allgemeinen Anerkennung im angelsächsischen Bereich reichte die Zustimmung während der ersten Periode auch in der deutschen Forschung immerhin von Zahn auf der einen Seite (Das Evangelium des Lucas)Google Scholarbis zu Wellhausen, J. auf der anderen Seite (Das Evangelium Lucae, Berlin, 1904, 121 f.). Teilweise schlägt man vor, auch v. 19a zu streichen (so z. B. Wellhausen); aber solche Streichung ist ohne Anhalt in der Textüberlieferung.Google Scholar

page 18 note 2 Kennzeichnend für diesen Meinungsumschwung ist z. B., daß V. Taylor (1926) ohne jede Diskussion den Kurztext als ursprünglich ansah (Behind the Third Gospel, Oxford, 1926, 36 ff.), während man 1972 in seinem posthum veröffentlichten letzten Werk in bezug auf die Ursprünglichkeit des Langtextes liest: ‘The trend is in this direction’ (The Passion Narrative of St Luke [S.N.T.S. Monogr. Ser. 19], Cambridge, 1972, 51). Vgl. o. Anm. 1 auf S. 16.Google Scholar

page 18 note 3 S. o. Anm. I und vgl. etwa die Meinung von Schweizer, E. zu dem entsprechenden Abschnitt bei Jeremias: ‘Die textkritischen Fragen sind hier wohl endgültig dargelegt’ (‘Das Herrenmahl im Neuen Testament. Ein Forschungsbericht’ [1954], in:Google Scholarders., Neotestamentica, Zürich/Stuttgart, 1963, 344–70 345 Anm. 10). Vgl. ders.: Jeremias ‘scheint mir endgültig gezeigt zu haben, daß der Lukas-Kurzbericht sehr wahrscheinlich sekundär ist’ (Neotestamentica, 371 Anm. I).Google Scholar

page 18 note 4 Wer sich für solche Listen interessiert, der sei verwiesen auf Schürmann, a. a. O. 159 Anm. 2 und 192 (Nachtrag).

page 18 note 5 Auf diesen Sachverhalt macht R. D. Richardson mit Recht aufmerksam: Supplementary Essay zu Lietzmann, H., Mass and Lord's Supper (Leiden, 1953 ff.), 226 ff.Google Scholar

page 19 note 1 Streeter, B. H., The Four Gospels. A Study of Origins (1924, 11. Aufl. London, 1964), 140 ff.Google Scholar

page 19 note 2 Für die Kritik an der Formulierung vgl. Kenyon, F. G.: ‘… Western non-interpolations, ein etwas einfacherer Name für dieselbe Sache wäre Neutral Interpolations’ (Der Texte der griechischen Bibel, 2. Aufl. Göttingen, 1961, 131);Google ScholarMetzger, B. M., Der Text des Neuen Testaments (Stuttgart, 1966), 145;Google Scholarzuletzt Snodgrass, K., ‘“Western non-interpolations”’, J.B.L. XCI (1972), 369–79, 369. Alle drei erwähnen übrigens Streeter nicht.Google Scholar

page 19 note 3 So meint z. B. Jeremias: ‘Es dürfte einleuchten, daß Lk. 22, 19 f. nicht isoliert werden darf, sondern daß alle Fälle geprüft werden müssen, in denen D it vet-syr einen verkürzten Lukastext bieten’ (Abendmahlsworte, 139). Schürmann bemerkt etwas zurückhaltender: ‘Immerhin liegt es nahe, die kürzere Lesart des westlichen Textes in Einheit mit den andern Kurzlesarten diese Textes besonders in Lk zu beurteilen’ (a. a. O. 167). Vgl. auch u. Anm. 3 auf S. 20.

page 19 note 4 Jeremias, Abendmahlsworte, 145.

page 20 note 1 Aland, a. a. O. 165. Es sollte freilich nicht übersehen werden, daß Aland auch ohne das Zeugnis von75 eine Diskussion für überflüssig hält: ‘Zwar hätte man manche Entscheidung – etwa beim sog. “langen” Abendmahlstext in Luk. 22 – schon vorher so treffen können und sollen (von mir gesperrt), wie es jetzt erfolgt ist’ (a. a. O. 158).

page 20 note 2 Vgl. z. B. Ferd. Hahn, a. a. O. 342 Anm. 24; Patsch, H., Abendmahl und historischer Jesus (Calwer Theol. Monogr., Reihe A, Bd. I) (Stuttgart, 1972), 257 Anm. 50. Snodgrass (‘Western non-interpolations’) wiederholt im wesentlichen nur die Ausführungen Alands.Google Scholar

page 20 note 3 Hort hebt das bei der Diskussion von Luk. xxii. 17 ff. zum Schluß eigens noch einmal hervor (vol. 11, Appendix, 64). Aland wird der differenzierten Argumentation von Hort nicht gerecht. Das zeigt nicht nur die in Anm. I zitierte Bemerkung, sondern auch seine schlichte Subsumption der westlichen Lesarten in Luk. v. 39, x. 41 f., xii. 19, 21, 39, xxii. 62; Joh. iii. 32, iv. 9 unter die ‘Western non-interpolations’ (a. a. O. 158; ähnlich schon Jeremias und Schürmann, s. o. Anm. 3 auf S. 19). Hort spricht bei diesen Stellen sehr viel vorsichtiger von einer ‘intermediate class of Western omissions that may perhaps be non-interpolations’ (vol. 11, Introduction, §240). Snodgrass verfährt ähnlich wie Jeremias und Aland, macht aber Westcott und Hort außerdem expressis verbis den Vorwurf, nicht konsequent in ihrer Behandlung der westlichen Kurzlesarten zu sein (a. a. O. 370) – als seien alle Kurzlesarten über einen Kamm zu scheren. Wenn es in Kunsts, H. neuestem Bericht der Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung für die Jahre 1972 bis 1974(Münster, 1974) von Alands Aufsatz heißt, er sei ‘mit eingehender Argumentation und unter ausführlicher Behandlung des ganzen Problemkreises dagegen (sc. “Westcotts Auffassung von den sog. Western non-interpolations”) zu Felde gezogen’ (35), so ist festzustellen: Zumindest für die Behandlung der Problematik von Kurz- und Langtext in Luk. xxii. 17 ff. durch Aland trifft dieses Urteil keineswegs zu.Google Scholar

page 20 note 4 Jeremias, Abendmahlsworte, 138 ff.

page 20 note 5 So E. Schweizer, R.G.G., 3. Aufl. 1, 14.

page 20 note 6 Schürmann, a. a. O. (Anm. I auf S. 18), 159.

page 21 note 1 So z. Holtzmann, B. O., ‘Das Abendmahl im Urchristentum’, Z.N W. v (1904), 89120, 99 f.;Google ScholarDibelius, M., Die Formgeschichte des Evangeliums (3. Aufl. Tübingen, 1959), 212 Anm. 1;Google Scholar Schweizer, a. a. O. 354 f.; ders., R.G.G., 3. Aufl. I, 14 f. und viele andere. Bei Schürmann hat diese Erklärung die folgende komplizierte Form: (1) V. 19b fehle, weil ‘der kürzende Abschreiber der westlichen Texte… ähnlich wie Tatian von einem ihm geläufigen liturgischen Einsetzungsbericht abhängig sein (wird), der die Partizipialwendung und den Wiederholungsbefehl beim Brotwort nicht hatte’ (a. a. O. 170). (2) V. 20 sei gestrichen, weil ‘nicht der doppelte Becher als solcher, sondern die Agape mit Weingenuß vor der Eucharistiefeier der Punkt des Anstoßes gewessen ist’ (a. a. O. 190, Anm. 189). ‘Hinter der westlichen Textkürzung steht also ein doppeltes Interesse liturgischer Gemeindepraxis’ (191): v. 20 werde gestrichen, um ‘die Eucharistiefeier von der Gemeindemahlzeit’ zu trennen, v. 19b, um den ‘lukanische(n) Einsetzungsbericht wahrscheinlich gleichzeitig dem liturgischen Einsetzungsbericht des Westens’ anzugleichen (ibid.). – Ohne diese Erklärung im einzelnen diskutieren zu wollen, sei angemerkt, daß bereits die Annahme eines doppelten Eingriffs in den ‘Langtext’ große Schwierigkeiten bereitet. Außerdem ist zu fragen, ob vv. 15–19a überhaupt als Schilderung einer ‘Eucharistiefeier’ aufgefaßt werden kann; vgl. dazu u. m, Ic.

page 21 note 2 Jeremias, Abendmahlsworte, 151. Ferd. Hahn weist darauf hin, daß man das Problem des zweiten Bechers ‘im syrischen Bereich…sehr viel besser gelöst’ hat (‘Die alttestamentlichen Motive…’, 357 f. Anm. 69). So schon vor ihm Benoit, P., ‘Le récit de la cène dans Lc, xxii, 15–20’ (1939), in: ders.,Google ScholarExégèse et Thélogie, I (Paris, 1961), 163203, 171.Google Scholar

page 21 note 3 Schürmann, a. a. O. 190.

page 21 note 4 So Jeremias, Abendmahlsworte, 151+Anm. 4. Kilpatrick bringt den nach seiner Meinung primären Kurztext mit Arkandisziplin im hellenistischen Bereich in Verbindung (a. a. O. [Anm.4 auf S. 15], 53). Vgl. auch Zahns These, Lukas gebe im Kurztext ‘überhaupt keine Darstellung der Abendmahlsstiftung’. Das soll ‘kaum anders als aus Rücksicht auf seinen ersten Leser Theophilus und andere gleich diesem noch nicht in die Gemeinde aufgenommene Leser zu erklären sein’ (Lucas, 677).

page 21 note 5 Vgl. Schweizer, a. a. O. (Anm. 3 auf S. 18), 345 Anm. 11. Ähnlich schon Benoit, a. a. O. 177. Vgl. auch Richardson, Supplementary Essay, 262.

page 21 note 6 Schürmann, a. a. O. (Anm. I auf S. 18), 180.

page 22 note 1 So Bell, H. J. in einer Rezension, J.T.S. N.S. III (1952), 262.Google Scholar

page 22 note 2 Ähnlich Jeremias, Abendmahlsworte, 151.Vgl. auch Vööbus, A., The Prelude to the Lukan Passion Narrative. Tradition-, Redaction-, Cult-, Motif-Historical and Source-Critical Studies (Stockholm, 1968), 82 Anm. 31.Google Scholar

page 22 note 3 So Ferd. Hahn, nachdem er vorher Arkandisziplin und Vermeidung des zweiten Bechers als Erklärungsversuche abgelehnt hat (‘Die alttestamentlichen Motive…’, 357 f. Anm. 69). Erwähnt sei aber Schürmanns These, das πλ⋯ν in Luk. xxii. 21 schränke die in vv. 19b, 20 ‘aufgestellte Behauptung der soteriologischen Nützlichkeit des Todes Jesu bzw. der Eucharistiefeier ein und nimmt Judas davon aus’ (a. a. O. [Anm. 1 auf S. 18], 174f.).

page 22 note 4 S. u. III, ic.

page 22 note 5 H. Chadwick nimmt den Gegensatz zwischen Jeremias' Erklärung (Arkandisziplin) und der komplizierten Theorie Schürmanns (s. o. Anm. 1 auf S. 21) zum Anlaß, für die Ursprünglichkeit des Kurztextes einzutreten. Nach seiner Meinung hat Lukas einen von Markus unabhängigen Bericht über das letzte Mahl (vv. 15–18) übernommen und durch v. 19a erweitert, um so die feh-lende Erwähnung des Brotes nachzuholen (‘The Shorter Text of Luke xxii. 15–20’, H.T.R. L [1957], 249–58).Google ScholarTalbert, C. H. hält Chadwicks Lösung für überzeugend (Luke and the Gnostics, Nashville, 1966, 73 Anm. 8).Google Scholar

page 22 note 6 Abendmahl und historischer Jesus, 257 Anm. 50. Dieser Bemerkung geht die Feststellung voraus: ‘Das Problem des Lk-Kurztextes spielt heute keine entscheidende Rolle mehr.’

page 23 note 1 Vööbus, Prelude, 77 ff.; ders., ‘A New Approach to the Problem of the Shorter and Longer Text in Luke’, N.T.S. XV (1968–9), 457–63;Google Scholarders., ‘Kritische Beobachtungen über die lukanische Darstellung des Herrenmahls’, Z.N.W. LXI (1970), 102–10.Google Scholar

page 23 note 2 So Vööbus, ‘Approach’, 458.

page 23 note 3 So Vööbus, ‘Kritische Beobachtungen’, 102.

page 23 note 4 So tadelt z. B. Zahn in diesem Zusammenhang die ‘Verkennung der Eigenart des Lc in der Darstellung des letzten Beisammenseins Jesu mit den Ap (ostein) im Unterschied von den anderen Berichterstattern’ (Lucas, 676) und sieht im Kurztext Absicht des Lukas (s. o. Anm. 4 auf S. 21). Während aber Lukas nach Meinung Zahns in Luk. xxii. 14–38 ‘nach anderweitiger Überlieferung und…in völliger Unabhängigkeit von M(a)r(kus)’ (667) berichtet, ist der Kurztext für Lietzmann, H. zwar auch ‘das schriftstellerische Ergebnis einer Überlegung des Evangelisten’, aber ‘vom griechischen Markus abhängig’ (Messe und Herrenmahl, 1936, 4. Nachdruck Berlin, 1967, 215 f.).–Für Dibelius hingegen ist gerade der Langtext ein ‘Versuch’ des Lukas, ‘die Einsetzungsworte zu historisieren durch Einfügung in den Rahmen einer Passahmahlzeit’: Die Schilderung des Passamahls in vv. 15–18 sei Korrektur der markinischen ‘Unstimmigkeit’, daß ‘die Legende von der Saalfindung ein Passahmahl ankündigt und Mk 14, 22–25 kein Passahmahl darstellt’; die Einsetzungsworte gebe Lukas ‘vermutlich inder Form, die ihm seine kultische Überlieferung darbot’ (Formgeschichte, 211). Ähnlich wie Dibelius auch Benoit: ‘En définitive l'ensemble 15–20 est une remarquable composition où Luc a mis en œuvre la tradition de Paul, celle de Marc et son génie personnel‘ (a. a. O. [Anm. 2 auf S. 21], 200). An zwei Punkten unterscheidet sich Benoit von Dibelius: Das letzte Mahl Jesu war nach seiner Meinung tatsächlich ein Passamahl, und vv. 19–20 seien nicht eine von Markus und Paulus unabhängige Form der Einsetzungsworte, sondern Lukas entnehme sie direkt von Paulus (a. a. O., 192 Anm. 2; letzteres vermutete schon de Wette, Lehr-buch…., 182 f.). Im übrigen enthält Benoits Aufsatz immer noch eine der instruktivsten Darstel-lungen der Problematik von Kurz-und Langte xt. Interessanterweise erwähnt Jeremias ihn bei seiner ausführlichen Diskussion der Frage Kurz- oder Langtext (Abendmahlsworte, 133–53) nur an zwei unwesentlichen Stellen (133 Anm. 2; 136 Anm. 4).Google Scholar

page 23 note 5 Bisher hat die redaktionsgeschichtliche Forschung zu dieser Problematik noch nichts gesagt und auch zur Interpretation des Kontextes in Luk. xxii wenig beigetragen; letzteres notiert Vööbus zu Recht (‘Approach’, 458). Ob Vööbus selbst mit ‘motif-history and cult-tradition’ (459) über mögliche form- und redaktionsgeschichtliche Beobachtungen hinausgekommen ist, mag dahin- gestellt bleiben. Der vorliegende Aufsatz müht sich vor allem darum, den redaktionsgeschichtlichen Aspekt in die Diskussion der Problematik von Kurz- und Langtext einzubringen.

page 24 note 1 S. o. Anm. 4 auf S. 23.

page 25 note 1 Vgl. z. B. Chr. Weisse, J., Die evangelische Geschichte kritisch und philosophisch bearbeitet, I (Leipzig, 1838), 86; de Wette, Lehrbuch…, §93b;Google ScholarWeizsäcker, C., Untersuchungen über die evangelische Geschichte (2. Aufl. Tübingen, 1901), 1. Aufl. 1864), 62 f.;Google ScholarWeiss, B., Lehrbuch der Einleitung in das Neue Testament(2. Aufl. Berlin, 1889), 546.Google Scholar

page 25 note 2 Lietzmann unterstreicht besonders diesen Sachverhalt (Messe, 215).

page 25 note 3 Zwar ist dieser Text nicht einheitlich überliefert, aber die abweichenden Lesarten (Fehlen des ⋯τι oder des οὐκ⋯τι) lassen sich als Versuche erklären, die umständliche Konstruktion zu vereinfachen. So ist dieser Text mit Lietzmann (Messe, 215 Anm. 1) und Benoit (a. a. O. [Anm. 2 auf S. 21], 188) als Beleg für die Abhängigkeit des Lukas von Markus zu beurteilen.

page 25 note 4 So nach Cadbury, H.J., The Style and Literary Method of Luke (Cambridge, 1920, Nachdruck. New York, 1969), 139 f.: 12 × läßt Lukas es gegenüber Markus fort, 4X behält er es bei.Google Scholar

page 25 note 5 So nach Hawkins, J. C., Horae Synopticae (2. Aufl. Oxford, 1909, Reprint 1968), 13.Google Scholar

page 26 note 1 So Benoit, a. a. O. 188. Selbst bei Schürmann liest man aufgrund dieses Sachverhaltes: ‘Eine irgendwie geartete Abhängigkeit zwischen Mk (xiv.) 25 und Lk (xxii.) 16 ist damit sicher, wenn nicht ein seltsamer Zufall hier sein Spiel treiben soil’ (Der Paschamahlbericht Lk 22, (7–14.) 15–18. I. Teil einer quellenkritischen Untersuchung des lukanischen Abendmahlsberichtes Lk 22, 7–38 [Ntl. Abh. xix, 5], Münster 1953, 18).Google Scholar

page 26 note 2 Diese Vermutung äußert Schürmann, und es ist erstaunlich, auf wie seltsamen Wegen er von Luk. xxii. 18 her das von ihm selbst zu Luk. xxii. 16 Festgehaltene (vgl. die vorige Anmerkung) um- zudeuten versucht (Paschamahlbericht, 22 f.); vgl. auch die folgende Anmerkung.

page 26 note 3 Vgl. Lietzmann, Messe, 216 Anm. 2. Schürmann widerspricht Lietzmann mit einer doppelten Behauptung: Nach seiner Meinung sitzt ‘die Aufforderungsformel (bei Lukas) so fest im Kontext…, daß sie als vorluk(anisch) gelten muß (Paschamahlbericht, 30); bei Markus aber seien die Bedenken gegen ihre Ursprünglichkeit (sie fehlt in I Kor. xi. 24 und sei in Mark. xiv. 22 nach ἔδωκεν αὐτοῑς ‘weniger nötig’) so gewichtig, daß ’die Vermutung gewagt werden (darf), daß das λ⋯βετε von Lk (xxii.) 17 nach Mk (xiv.) 22 gewandert ist’ (a. a. O. 31). Auf diese Behauptungen näher einzugehen, hieße ein traditionsgeschichtliches Abhängigkeitsverhältnis anzunehmen, das die von Schürmann nie bestrittene literarische Abhängigkeit des Lukas von Markus genau auf den Kopf stellt. Im Rahmen rein formgeschichtlicher Arbeit schien solches Vorgehen nicht so absurd, wie es das durch die redaktionsgeschichtliche Arbeit geworden ist.

page 26 note 4 Lietzmann betont, dieser Ausdruck sei nicht stereotyp und deshalb ein Beweis für die Abhängigkeit des Lukas von Markus (Messe, 215 f. Anm. 1). – Markus und Lukas unterscheiden sich an diesem Punkt lediglich in den Präpositionen: Markus hat ⋯κ, Lukas ⋯π⋯. Schon Cadbury notierte, daß Lukas ⋯π⋯ häufig gegenüber κ bevorzugt (a. a. O. 202). Der Unterschied zwischen Lukas und Markus ist also hier Ausdruck lukanischer Redaktion; vgl. Benoit, a. a. O. 188. Auch Schürmann ist bereit, im Blick auf diese Wendung in Luk. xxii. 18 lukanische Redaktion nicht völlig auszuschließen (Paschamahlbericht, 37), freilich lukanische Redaktion einer nichtmarkinischen Tradition. Beweis ist ihm ‘die Vermutung…, daß auch Lk (xxii.) 16 ursprünglich vorluk(anisch) eine präpositionelle Wendung (ebenfalls ⋯κ?) gestanden hat‘ (Ibid.).

page 26 note 5 Diese Übereinstimmung erhält dadurch ein besonderes Gewicht, daß Matthäus (xxvi. 26) an diesem Punkt nicht Markus folgt.

page 26 note 6 Diese von Lietzmann und Benoit vertretene These ist auch von Schürmann nicht widerlegt worden.

page 27 note 1 So z. Cadbury, B. H. J., The Making of Luke-Ads (Reprint London 1961, I. Aufl. 1927), 280;Google ScholarCreed, J. M., The Gospel According to St. Luke (London, 1930), 265: Mark. x. 45 ist ohne Parallele bei Lukas; das ist ein eindeutiger Sachverhalt, an dem der Streit über die Frage, ob nun Luk. xxii. 27 lukanische Redaktion von Mark. x. 45Google Scholar(vgl. Rese, M., Alttestamentliche Motive in der Christologie des Lukas, Gütersloh, 1969, 161 ff.) oder Wiedergabe einer ‘eigentümlichen Version’ dieses Wortes istGoogle Scholar(vgl. Roloff, J., ‘Anfänge der soteriologischen Deutung des Todes Jesu (Mk. x. 45 und Lk. xxii. 27)’, N.T.S. XIX [1972–3], 38–64), nichts ändert. Bei dem Zitat von Jes. liii. 7 f. in Apg. viii. 32 f. sind genau jene Stücke nicht mitzitiert, denen eine Sühnedeutung des Todes Jesu zu entnehmen wäre (vgl. Rese, a. a. O. 98 ff.). Schürmann meint: ‘Gerade Lukas betont den soteriologischen Ge-danken so stark, daß es auffällig wäre, wenn derselbe Lk 22, 19 b. 20 vom 3. Evangelisten gestrichen wäre’ (a. a. O. [Anm. 1 auf S. 18], 179); doch schließt Soteriologie nicht von vornherein eine Sühnedeutung des Todes Jesu ein, und Lukas streicht nicht Luk. xxii. 19 b, 20, sondern Mark. xiv. 24.Google Scholar

page 27 note 2 Auch Apg. xx. 28 ist kein Gegenbeleg, wie Jeremias (Abendmahlsworte, 151) und Schürmann (a. a. O. 179) meinen. Zwar kann man das δι⋯ το⋯ αἴματος το⋯ ἰδ⋯ου kaum wie Conzelmann, H. dadurch aus dem Weg räumen, daß man es als ‘traditionelle Wendung’ einstuft, ‘aus der keine theologischen Folgerungen gezogen werden’ (Die Mitte der zeit, 4. Aufl. Tübingen, 1962, 215;Google Scholarvgl. ders., Die Apostelgeschichte [HNT 7], 2. Aufl. Tübingen, 1972, 128). Aber es ist möglich, die Wendung als Umschreibung für den gewaltsamen Kreuzestod Jesu aufzufassen (so Cadbury, Making, 281 Anm.) – wer nur Evangelium und Apostelgeschichte des Lukas kennt, käme gar nicht auf den Gedanken, in die Wendung eine Sühnedeutung des Todes Jesu hineinzulesen (vgl. die nächste Anmerkung).Google Scholar

page 27 note 3 In Luk. xi. 49–51 hat Lukas ein Q-Wort, in dem mit ‘Blut der Propheten’ deren gewaltsamer Tod bezeichnet wird; in Luk. xiii. 1 (Sondergut) berichtet Lukas vom Blut der Galiläer, das Pilatus mit dem ihrer Opfer mischte; in Apg. i. 19 meint ‘Stätte des Blutes’ den Todesplatz des Judas; in Apg. v. 28 ist das ‘Blut dieses Menschen’ Hinweis auf den gewaltsamen Tod Jesu; nach Apg. xviii. 6 wünscht Paulus den Juden, die seine Predigt von Jesus als Messias ablehnen, mit der Formel ‘euer Blut auf euer Haupt’ einen gewaltsamen Tod; Apg. xx. 26 meint den gewaltsamen Tod von Missionaren, Apg. xx. 28 wahrscheinlich den von Jesus; Apg. xxii. 20 heißt es vom gewaltsamen Tod des Stephanus: ‘als das Blut des Stephanusvergossen wurde’.

page 27 note 4 Vgl. dazu Rese, Alttestamentliche Motive.…, 86 f.

page 28 note 1 Vgl. dazu die instruktiven Überlegungen von Patsch, Abendmahl und historischer Jesus, 84 ff.

page 28 note 2 Zu weiteren Einzelheiten vgl. Benoit, a. a. O. 167 ff. und H. Schürmann, Der Einsetzungs- bericht Lk 22, 19–20. II. Teil einer quellenkritischen Untersuchung des lukanischen Abendmahlsberichtes Lk 22, 7–38 (Ntl. Abh. xx, 4) (Münster, 1955), passim.Google Scholar

page 28 note 3 Auch Schürmann hebt hervor, ‘die Verwandtschaft von Lk (xxii.) 19b–20a mit 1 Kor (xi.) 24b–25a (sei) so eng, daß der Abschnitt nicht als Mk–R(edaktion) verstanden werden kann’ (Einsetzungsbericht, 17).

page 28 note 4 Auf diese Frage weiß auch Benoit keine Antwort, der im Langtext die Verse 19b, 20 für lukanische Kombination von I Kor. xi. 24b, 25a + Mark. xiv. 24 hält (a. a. O. 167–70).

page 29 note 1 Man braucht für diesen Zusammenhang nicht wie E. Hirsch eine psychologisierende Phantasie zu bemühen: ‘Es besteht zwischen 19a und 21 ein überaus geistreicher schriftstellerischer Zu-sammenhang. In 19a teilt Jesus das Brot aus: man sieht die Hände sich ihm entgegenstrecken, und 21 fährt fort: “Doch siehe, die Hand des, der mich verrät, ist mit mir über dem Tische.” Dieser Zusammenhang ist kunstvoll hergestellt’ (Frühgeschichte des Evangeliums, II, Tubingen, 1941, 252).Google Scholar

page 29 note 2 So z. B. Schürmann, a. a. O. (Anm. 1 auf S. 18), 174 f.; Jeremias, Abendmahlsworte, 145 Anm. 3 228.

page 29 note 3 So J. Behm, T.W.N.T. II, 106; vgl. Vööbus, Prelude, 120 f.

page 30 note 1 Auf die These, Luk. xxii. 29, 30 sei die ursprüngliche Fortsetzung von Luk. xxii. 15–19a, ist in Verbindung mit der Frage nach dem Sinn des vorliegenden Textes nicht näher einzugehen; vgl. aber Schürmann, a. a. O. 175 f.

page 30 note 2 Man hat häufig den Kurztext als Beleg für eine weinlose Abendmahlsfeier herangezogen. Konsequenter wäre das Eingeständnis, daß Lukas überhaupt nichts von einer Abendmahlsfeier sagt. Abwegig scheint auch Schürmanns Vermutung, das ‘Frohlocken’ in Apg. ii. 46 weise auf das Vorhandensein von ‘Wein beim urchristlichen Gemeindemahl. Denn Fröhlichkeit konnte nach rabbinischen Zeugnissen ohne Wein nicht gedacht werden, und die erfreuende Wirkung des Weines ist vielfach bezeugt’ (a. a. O. 183).

page 30 note 3 Vielleicht kann auch der Hebräerbrief hier genannt werden. Dibelius, M. vermerkt: ‘Das Abendmahl spielt im Hebräerbrief keine Rolle’ (‘Der himmlische Kultus nach dem Hebräerbrief, in: ders., Botschaft und Geschichte, II, Tübingen, 1956, 160–76, 174), und er stellt in diesem Zusammenhang fest: ‘Es gibt imvorletzten oder letzten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts eine Auffassung der Kirche, die von jeder Verwertung eines Priester- und Opfergedankens…weit entfernt ist’ (175).Google Scholar

page 30 note 4 Das unterstrich schon Zahn (Lucas, 675); Benoit hat es durch seine These (s. o. Anm. 4 auf S. 28) nicht aus der Welt geschafft, und Kilpatrick (a. a. O. [Anm. 4 auf S. 15], 51), Schürmann (a. a. O. 171 ff.) und Jeremias (Abendmahlsworte, 147 f.) haben es durch weitere Einzelbeobachtungen gesichert.

page 30 note 5 Dem läßt sich auch nicht mit Jeremias entgegenhalten, Luk. xxii. 19b, 20 sei eben ein ‘liturgische(r) Text’, und wenn Lukas sonst auch an seiner Vorlage ‘feil(e)’, käme ‘ihm derartiges bei den Einsetzungsworten schwerlich in den Sinn’ (Abendmahlsworte, 148). Denn warum hat Lukas vv. 14–18 oder zumindest vv. 17 f. nicht in gleicher Weise unverändert gelassen?

page 31 note 1 Bei dieser Deutung von Luk. xxii. 19b, 20 als Ergänzung könnte dann der Hinweis auf litur-gische Tradition (etwa in der Gemeinde des Interpolators) die geringfügigen Differenzenzwischen vv. 19b, 20 und I Kor. xi. 24b, 25a hinreichend erklären.

page 31 note 2 Metzger, B. M., A Textual Commentary on the Greek New Testament. A Companion Volume to the U.B.S. Greek N.T. (3rd ed.London/New York, 1971), 176.Google Scholar