Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
Daß basileia tou theou ‘der beherrschende Begriff der Verkündigung Jesu’ ist, darin sind sich die Neutestamentler einig. Einig auch darin, daß der Ausdruck nicht ein ‘Reich’ oder beherrschtes Gebiet meine, sondern vielmehr ‘Königsherrschaft’ als Abstraktum im Sinne von unbeschränkter herrscherlicher Machtausübung, ‘weder ein räumlicher noch ein statischer, vielmehr ein dynamischer Begriff’. Strittig bleibt das Maß von Gegenwärtigkeit einerseits, Zukünftigkeit andererseits, das Jesus mit der göttlichen basileia verbindet; eine Strittigkeit, die weitreichende Folgen für die Theologie der Gegenwart überhaupt hat, hangt doch für viele Theologen an der Klärung ebensosehr die Bestimmung der Rolle der Kirche in Zeit und Heilsgeschichte wie die Begründung für Prinzipien der Staatsethik und vieles andere.
page 158 note 1 Bultmann, R., Theologie des Neuen Testaments (1953), S. 2Google Scholar; Jeremias, J., Neutestamentliche Theologie 1 2 (1973), 99Google Scholar; Goppelt, L., Theologie des Neuen Testaments 1 (1975), 94.Google Scholar
page 158 note 2 Jeremias ebd. 101.
page 158 note 3 Jeremias ebd. 100.
page 159 note 1 ThWNT i 570 ff.
page 159 note 2 S. meine Ausführungen im Anschluß an Churgin in: ‘Messias und Sündenvergebung im Jesaja liii-Targum’, J.J.S. 3 (1972), 117–48Google Scholar sowie Tal, A. (Rosental): ‘The Language of the Targum of the Former Prophets and Its Position within the Aramaic Dialects,‘ Philos. Thesis Jerusalem (1971), S. vi.Google Scholar
page 159 note 3 Humbert, P., ‘Le Messie dans le Targum des Prophètes’, R.Th.Ph. 44 (1925), 5–46Google Scholar und meinen oben in Anm. 2 genannten Aufsatz.
page 160 note 1 Zu den Bedeutungsunterschieden der von der Wurzel mlk abgeleiteten Nomina s. Hölzel, H. R.: ‘Die Rolle des Stammes “mlk” und seiner Ableitung für die Herrschaftsvorstellungen der vorexili-schen Zeit’, Diss. Theol. Hamburg (1972).Google Scholar
page 161 note 1 S. J.J.S. iii 123 Nr. 7.Google Scholar
page 161 note 2 Zum Zusammenhang zwischen Freudenbotschaft und Reich Gottes im NT s. Dalman, G.: Die Worte Jesu (2 1930 = 1965), S. 84–7.Google Scholar
page 161 note 3 Vgl. dagegen: ‘Das absolute bezeichnet im Rabbinischen stets die irdische, weltliche Regierung, das römische Reich’, ThWNT i 570 f.; ähnlich Dalman a.a.O.S. 78 mit unzutreffender Verallgemeinerung auf ‘jüdische Literatur’.
page 161 note 4 W. Zimmerli, BK z. St.
page 162 note 1 Unzutreffend ThWNT i 572 ‘dieses Offenbarwerden ist der immer und immer wiederholte Gebetswunsch des Judentums’ (Z. 3 f.).
page 162 note 2 Auch hier ist Itpe von reflexiv.
page 163 note 1 meinen Aufsatz, Zum Zusammenhang s.: ‘Der Schatz im Himmel’, in: Leben angesichts des Todes, FS H. Thielicke (1968), 47–60.Google Scholar
page 164 note 1 Zur Entmetaforisierung als methodischem Grundsatz s. J.J.S. 3 122 Nr. 3.Google Scholar
page 164 note 2 OffJ. xii. 10 lautet in der Peschitto entsprechend: die malkūtā ist Gottes, die šultanā die des Messias. Dalman, ebd. S. 361.
page 164 note 3 Für das Profetentargum trifft also nicht zu, daß der Begriff der göttlichen Malkut von Hinweisen auf die Herrschaft des Messiaskönigs ‘eindeutig’ abgegrenzt sei, weil der Messias ‘für das jüdische Denken stets υor dem Eschaton’ komme (ThWNT i 573, 11, 20 f.).
page 164 note 4 Kommen und Offenbarwerden eschatologischer Größen stellt schon der hebräische Text Jes. lvi. i nebeneinander.
page 165 note 1 Für den Nachweis von targumischen Belegen danke ich meinem Doktoranden Gustav Wendt.