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Heil und Geschichte nach Römer iv'1

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

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In seinem neuen Werk Heil als Geschichte eröffnet Oscar Cullmann das Kapitel über ‘Paulus und die Heilsgeschichte’ mit folgenden zugespitzten Sätzen: ‘Hätte ich dieses Buch, das ich unabhängig von den gegenwärtigen Diskussionen bereits vor Jahren geplant habe, damals schon geschrieben, so wäre es mir sicher nicht in den Sinn gekommen, in einem dem Apostel Paulus gewidmeten Kapitel die Frage zu stellen, ob dieser heilsgeschichtlich denke. Ich hätte mich darauf beschränkt, seine heilsgeschichtliche Sicht darzustellen, da die Vorfrage, ob seine Theologie überhaupt heilsgeschichtlich ausgerichtet ist, mir als…überflüssig erschienen wäre…’ Indessen wirft uns das 4. Kapitel des Römerbriefes—in dieser Hinsicht keineswegs alleinstehend, sondern für die Denkweise des Paulus exemplarisch—mit voller Wucht auf eben jene Vorfrage zurück.

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Articles
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Copyright © Cambridge University Press 1966

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References

2 Cullmann, O., Heil als Geschichte. Heilsgeschichtliche Existenz im Neuen Testament (1965), S. 225.Google Scholar

1 Eine historische Vermittlung ist auch nicht etwa dadurch zu gewinnen, daß man mit Cullmann die ‘Untreue Israels’ zum Bestandteil der vorchristlichen Heilsgeschichte erhebt (vgl. a. a. O. S. 239, 242). Abraham wird ja gleich ursprüsnglich zum Vater von Heidenchristen und Judenchristen. So wenig die Abrahamskindschaft der Heidenchristen durch ihren früheren Unglauben historisch vermittelt ist, so wenig die Abrahamskindschaft der Judenchristen.

1 Goppelt, L. (‘Apokalyptik und Typologie bei Paulus’, Theol. Lit.Ztg. lxxxix (1964), 330f. Anm. 45)Google Scholar bezeichnet V. 23 als ‘den entscheidenden Satz des Kapitels’. Dem ist insofern zuzustimmen, als Paulus ohne das hier ausgedrückte hermeneutische Bewußtsein den Schriftbeweis überhaupt nicht hätte führen können. Von nicht geringerer Bedeutung aber ist, was der Beweis materialiter enthält. Doch selbst bei isolierter Würdigung des hermeneutischen Grundsatzes vermag ich nicht zu sehen, inwiefern Goppelt ihn meiner Interpretation als Gegeninstanz vorhält.

1 Zu einem entsprechenden Ergebnis kommt die Analyse des Abrahambildes im Galaterbrief; vgl. Klein, G., ‘Individualgeschichte und Weltgeschichte bei Paulus. Eine Interpretation ihres Verhältnisses im Galaterbrief’ (Evangelische Theologie, xxiv (1964), 126–65).Google Scholar Zum systematischen Problem vgl. Klein, G., Theologie des Works Gottes und die Hypothese der Universalgeschichte (Beiträge zur evangelischen Theologie 37) (München, 1964).Google Scholar