Published online by Cambridge University Press: 06 September 2007
Dass der Menschensohn in der Vision des Stephanus (Apg 7.55–56) zur Rechten Gottes steht, scheint für frühe Rezipienten und Tradenten nicht im Widerspruch zu dem aus Ps 110.1 gewonnenen Christologoumenon der ‘sessio ad dexteram’ gestanden zu haben: Der textkritische Befund ist völlig unauffällig. Die ‘statio ad dexteram’ in Apg 7.55–56 konnte wohl als bewusste Verfremdung der ‘sessio’ aufgefasst werden, mit deren Hilfe das Motiv der Throngemeinschaft um ein märtyrerchristologisches Moment erweitert werden sollte. Der, den Stephanus sieht, ist durch sein Stehen gekennzeichnet als der Menschensohn, der ihm ins Martyrium vorausgegangen ist und von Gott zu sich erhöht worden ist.