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Der Aufbau des vierten Evangeliums
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2009
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Der geographische und chronologische Rahmen des vierten Evangeliums weicht bekanntlich stark von demjenigen der synoptischen Evangelien ab, und ein Blick auf die Auslegungsgeschichte zeigt, wie schwierig es ist, den Bauplan des Buchesnachzuzeichnen. Natürlich ist die Frage eng verwoben mit dem Problem der Einheitlichkeit des vierten Evangeliums, auf das hier nicht weiter eingegangen werden kann.
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- Copyright © Cambridge University Press 1983
References
ANMERKUNGEN
[1] Vgl. die neueren Versuche Lohmeyer, von E., ‘Aufbau und Gliederung des vierten Evangeliums’, ZNW 27 (1928), S. 11 ff.;CrossRefGoogle ScholarHirsch, E., Studien zum vierten Evangelium (1936);Google ScholarHoare, F. R., The Original Order and Chapters of St. John's Gospel (1944);Google ScholarConnick, C., ‘The Dramatic Character of the Fourth Gospel’, JBL 67 (1948), S. 159 ff.;Google ScholarGrundmann, W., Zeugnis und Gestalt des Johannesevangeliums (1960);Google ScholarMacGregor, G. H. C. — Morton, A. Q., The Structure of the Fourth Gospel (1961);Google ScholarSmith, D. M., The Composition and Order of the Fourth Gospel (1965);Google ScholarDeeks, D. ‘The Structure of the Fourth Gospel’, NTS 15 (1968), S. 107–29.CrossRefGoogle ScholarStilmittel des Evangelisten sind untersucht und zur Erklärung der Struktur einzelner Teile des Evangeliums verwendet (Chiasmus, Inklusionen etc.) z.B. de la Potterie, von I., ‘Structura primac partis evangelii Johannis (capita III et IV)’, V.D. 47, 3 (1969), S. 130–40;Google ScholarTalbert, C. H., ‘Artistry and Theology: An Analysis of the Architecture of Jn. 1. 19–5. 47’, CBQ 32, 3 (1970), S. 341–66; ein Siebentageschema soll den Aufbau des Evangeliums erklären nach M. Girard, ‘La structure heptapartite du quatriémc évangile’, SR 5, 4 (1975/76), S. 350–9.Google Scholar
[2] Kysar, S. R., The Fourth Evangelist and His Gospel, An Examination of Contemporary Scholarship (1975), S. 10–81. Zu den grösseren und wichtigen Einschüben gehören m. E. Joh 21; 15–17 (z.T. Materialien des Evangelisten übernommen);6. 51 (vgl. meinen Aufsatz ThZ 35 (1979), S. 73–89); 12. 42–50 (12. 41 ist das Ende der Gespräche Jesu mit ‘den Juden’; V. 42 f. ist ein Versuch, das schroffe Urteil zu mildern, V. 44 ff. ist eine sekundare Sammlung ‘johanneischer’ Sprüche); 20. 11–18. Der Interpolator hat vermieden, den Aufbau des Buches zu stören odor den Text des Evangelisten zu verletzen. Er nahm eher Brüche im Gedankengang (vgl. Uebcrgang von 14. 31 zu 15. 1) und Inkonsequenzcn (vgl. 20. 17 mit 20. 27; sprachlich und inhaltlich trägt die Tradition 20. 11–18 unjohanneische Züge) in Kauf.Google Scholar
[3] Vgl. 1. 43; 2. 1, 12 f.; 4. 3–5, 43, 46; 5. 1; 6. 1, 19; 7. 10; 10. 40; 11. 17, 30, 54; 12. 1, 12.Google Scholar
[4] Vgl. Willemse, J., ‘La patrie de Jesus selon Jean 4, 44’, NTS 11 (1964/1965), S. 348–64.Google Scholar
[5] Mit p66.75 jst heortē ohne Artikel zu lesen. Es handelt sich um ein Fest, das nicht bercits in den vorangehenden Versen erwähnt wurde. In solchem Falle wird vom Evangelisten immer, wie hicr, ‘der Juden’ hinzugefügt (s. Blinzler, J. B., ‘Eine Bemerkung zum Geschichtsrahmen des Joh. ev.’, Biblica 36 (1955), S. 20–35. Daher kann dieses Fest kein Passa sein, da ein solches in 6. 4 folgt, sondern eines der beiden anderen Wallfahrtsfeste, Pfingsten oder Laubhütten.Google ScholarNach Jeremias, J., Die Wiederentdeckung von Bethesda (1949), S. 12, ist nicht an das Laubhüttcnfest zu denken, da im Herbst die Teiche ausgetrocknet waren.Google ScholarBowman, J., The Identity and Date of the Unnamed Feast of John 5:1 (Near Eastern Studies in Honor of Albright, W. F., 1971), S. 43–56, optiert fur ein Purimfest.Google Scholar
[6] Versuch einer Lokalisierung bei Kopp, C., Die heiligen Stätten der Evangelien (1964)2, S. 153–66.Google Scholar
[7] Vgl. bes. Uricchio, N., ‘La Teoria delle Traspositioni del Vangelo di S. Giovanni’, Biblica 31 (1950), S. 129 ff.Google Scholar
[8] Vgl. bes. Wilkens, W., Zeichen und Werke (1969), S. 35.Google Scholar
[9] S. meinen Artikel ThZ 31, 6 (1975), S. 321–36.Google Scholar
[10] Vgl. auch Meeks, W. A., ‘Galilee and Judea in the Fourth Gospel’, JBL 85 (1966), S. 159–69;Google ScholarMerino, C. D., ‘Galilea en el 4. Evangelio’, Estudios Biblicos 31 (1972), S. 247–73;Google ScholarMatsunaga, K., ‘The Galileans in the Fourth Gospel’, AJBI (1976), S. 139–58.Google Scholar
[11] Darum stellt der vierte Evangelist die Tempelreinigung mit der Ankündigung des Todes Jesu im Gegensatz zur synoptischen Tradition und zur historischen Wahrscheinlichkeit an den Anfang des ersten Besuchs Jesu in Jerusalem.Google Scholar
[12] Das entspricht der Auslegung der letzten Zeile des Psalms in 1. 12c–13, in der der Evangelist alle jüdischen Ansprüche (blutmässige Zugehörigkeit zum Gottesvolk) abweist, vgl. 8. 33, 39.Google Scholar
[13] Auf die ‘kreisende … und doch zugleich voranschreitende, erklärende und höherführende Gedankenbewegung’ hat bes. auch R. Schnackenburg hingewiesen (Kommentar I, S. 97–101).Google Scholar
[14] Vgl. 4. 45 mit 3. 23 und 1. 12; 4. 64 mit 2. 1–11; 7. 23 mit 5. 8 ff.; 10. 33 mit 5. 18; 13. 33 mit 7. 33 f. und 8. 21; 12. 20 mit 13. 16; 18. 14 mit 11. 49 f.Google Scholar
[15] Vgl. Kümmel, z.B. W. G., Einleitung in das Neue Testament (1973)17, S. 160–2.Google ScholarBesser sind die Beobachtungen Hahn, von F., ‘Der Prozess Jesu nach dem Johev.’, EKK 2 (1970), S. 27–29, der in Joh. 11–12 einen vom Evangelisten geschaffenen, ‘die Passion unmittelbar vorbereitenden Komplex’ erkennt.Google ScholarJohnston, G., The Spirit-Paraclete in the Gospel of John (1970), S. 156–7, will einen neuen Abschnitt mit 11. 55 beginnen und sieht in 11.55–12.50 eine Brücke zwischen ‘ministry of signs’ und ‘private teaching of disciples’.Google Scholar
[16] Auch die Ursache der Verurteilung ist im vierten Evangelium verschieden vom synoptischen Bericht.Google Scholar
[17] Vgl. Bammel, E., ‘Ex ilia itaque die consilium fecerunt’, in: The Trial of Jesus (in honour of Moule, C. F..D., 1970), S. 11–40;Google ScholarDodd, C. H., ‘The Prophecy of Caiaphas’, in Neotestamentica et Patristica (FS für Cullmann, O., 1967), S. 134–43.Google Scholar
[18] Die Annahme, 18. 13–24 enthalte eine ältere, vom Evangelisten in V. 13b, 14 korrigierte Tradition, derzufolge Hannas als amtierender Hoherpriester zur Zeit des Prozesses gegolten hätte, ist völlig un begründet, ebenso die Versuche, V. 24 von seinem jetzigen Platz zu verschieben (schon syS 225).Google Scholar
[19] So Bauer, W., Das Johannesevangelium (Handbuch zum NT, 1933), S. 213 f.Google ScholarZum Problem vgl. Buse, I., ‘St. John and the Markan Passion Narrative’, NTS 4 (1957/1958), S. 215 ff.;CrossRefGoogle ScholarBorgen, P., ‘John and the Synoptics in the Passion Narrative’, NTS 5 (1958/1959), S. 246 ff.;CrossRefGoogle ScholarHaenchen, E., ‘Historie und Geschichte in den johanneischen Passionsberichten’, in: Zur Bedeutung des Todes Jesu (1967), S. 55–78);Google ScholarBlinzler, J., Der Prozess Jesu (1960)3.Google Scholar
[20] Es ist das drittc Passafest, das nach dem vicrtcn Evangelium in die Zeit des öffentlichen Wirkens Jesu fällt, an dem er selbst als Passalamm geopfert werden wird. Zur Zeitangabe in 12. 1 vgl. bes. W. Wilkens, Zeichen und Werke, S. 154.Google Scholar
[21] Zeichen, Wundertaten werden im vierten Evangelium nur von Jesus getan, nicht - wie in den synoptischen Evangelien und in der Apg. - auch von seinen Jüngern.Google Scholar
[22] 12.42–50 sind interpoliert, ebenso 15–17 und 21, vgl. oben.Google Scholar
[23] Vgl. z.B. Offb. 1. 4, 12; 5. 1; 8. 2; 10. 3; 12. 3, im Johev die sieben Wunderzeichen. Prov. 6. 16 f.; 26. 25; Mt. 13. 1 ff.; 6. 9 ff.Google Scholar
[24] Vgl. z.B. 4+3 Zeichen in Mk. 13, 3+4 Bitten in Mt. 6. 9–13, die Abfolge der zwei Schlussformeln in den sieben Botschaften Offb. 2–3, 4+3 Siegelvisionen Offb. 6–8, 4+3 Posaunenvisionen Offb. 8–11.Google Scholar
[25] Vgl. Wilkens, W., ‘Die Erweckung des Lazarus’, ThZ 15 (1959), 22 ff.Google Scholar
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- Cited by