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Die Datierung Des Ersten Klemensbriefes – Anfragen an Eine Communis Opiniokurt Erlemann

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Kurt Erlemann
Affiliation:
Schwelmestr. 50A, 58332 Schwelm

Extract

Es ist seit langem nahezu unbestritten, daβ der 1, Klemensbrief gegen Ende des ersten Jahrhunderts verfaβt wurde. Doch haben zahlreiche Einzeluntersuchungen die Hauptargumente für diesen Konsens in den letzten Jahren ins Wanken gebracht: Das düstere Domitianbild früherer Zeiten wurde kräftig korrigiert, die Vorstellung einer domitianischen Christenverfolgung erweist sich als historisch nicht nachweisbar, die altkirchlichen Angaben über ‘Bischof ’Klemens von Rom sind wider–sprüchlich, das gängige Bild der frühchristlichen Ämterentwicklung basiert auf zu vielen Unbekannten. Dies führt zu einer Neubewertung der entsprechenden Angaben in 1 Clem und zu einer vorsichtigeren Beurteilung der Datierung dieses Schreibens.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Cambridge University Press 1998

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References

1 von Campenhausen, Hans Frh., Kirchliches Amt und geistliche Vollmacht in den ersten drei Jahrhunderten (BzHT 14; Tübingen, 2. Aufl. 1963) 83f.Google Scholar

2 Nicht entscheidbar ist, ob der in PastHerm Vis 2.4.3 (Mitte 2. Jh.) erwähnte Klemens, Führer der römischen Briefkorrespondenz, mit dem mutmaβlichen Autor des 1 Clem identisch ist (Hinweis bei Fischer, Joseph A., Die Apostolischen Väter [Darmstadt, 9. Aufl. 1986] 16)Google Scholar.

3 Stuiber, Mit A., ‘Clemens Romanus I’, RAC 3 (1957) 188–97:189Google Scholar. ‘Was die Frage angeht, ob der Briefeschreiber mit dem in Phil 4.3 erwähnten Mitarbeiter des Paulus identisch ist (so Origenes, Johanneskommentar 6.54, und Euseb H.E. 3.4.9; 3.15), läβt sich solch ein breiter Konsens nicht feststellen.

4 Vgl. Stauffer, Ethelbert, Christus und die Caesaren. Historische Skizzen (Hamburg, 1964) 160209Google Scholar; Schütz, R., Die Offenbarung des Johannes und Kaiser Domitian (FRLANT 50; Göttingen, 1933)Google Scholar oder Conzelmann, Hans/Lindemann, Andreas, Arbeitsbuch zum Neuen Testament (Tübingen, 11. Aufl. 1995) 177Google Scholar, unter Verweis aufl Petr, Apk und 1 Clem. Unter Domitian sei es zu einer Intensivierung des Herrscherkults gekommen, vgl. die Domitian-Statue in Ephesus und Bezeichnung ‘dominus et deus noster’ (ausweislich Sueton Dom 13.2).

5 Vorausgesetzt wird die Spätdatierung in Beiträgen zur Entwicklung der frühchristlichen Ämterstruktur, so bei Hans v. Campenhausen, op. cit., 99f.: Im Unterschied zur neutesta-mentlichen Konzeption sei in 1 Clem das Ältestenamt nicht gegen Irrlehre, sondern um der Ordnung selbst willen geschaffen. Zitat S. 100: ‘Für Paulus und in der paulinischen Tradition, besonders im Hebr, galt der Kultus als erledigt; Klemens nimmt ihn wieder als eine selbstverständliche Gegebenheit und bejaht insofern auch den Priesterbegriff als ein unbezweifelbares Erfordernis der sakralen Ordnung.’ Auβerdem begegnet in 1 Clem zum ersten Mai der Sukzessionsgedanke. Wer ins Amt einsetzt, sei freilich zweitrangig. Erst in Past Herm sei der entscheidende Schritt vollzogen (ebd. 171). Past, Weiterhin Franz, Presby ter und Euangelium in nachapostolischer Zeit. Die Abschiedsrede des Paulus in Milet (Apg 20.17–38) im Rahmen der lukanischen Konzeption der Evangeliumsverkündigung (Stuttgart/Würzburg, 1979)Google Scholar, und Conzelmann/Lindemann, 428 (selbst Did kenne noch keine Presbyter).

6 Conzelmann/Lindemann, 427.

7 Vgl. Anm. 4, wobei selbst Conzelmann/Lindemann, 177 darauf hinweisen, daβ die Verfol-gungen auf den Osten des Reiches beschränkt geblieben seien.

8 Vgl. die ausführliche Studie von Christiana Urner, Kaiser Domitian im Urteil antiker literarischer Quellen und moderner Forschung (Augsburg, 1993). Urner bietet einen ausführ– lichen Forschungsbericht. Thompson, Weiter Leonard L., The Book of Revelation. Apocalypse and Empire (Oxford, 1990)Google Scholar und Ulrich, Jörg, ‘Euseb. HistEccl 111,14–20 und die Frage nach der Christenverfolgung unter Domitian’, ZNW 87 (1996) 269–89.CrossRefGoogle Scholar

9 Die religiöse Umwelt des Urchristentums Bd. 2 (1996) 54ff. So schon Alföldi, Andreas, Die monarchische Representätion im römischen Kaiserreiche (Darmstadt, 2. Aufl. 1977)Google Scholar; Price, Simon R. F., Rituals and Power: The Roman Imperial Cult in Asia Minor (Cambridge, 1984) 184Google Scholar; vgl. auch Thompson (Anm. 8), 107.

10 Gegen das Zeugnis Suetons (vgl. Anm. 4). Weiter spricht dagegen, daβ selbst ihm gewogene Schriftsteller wie Statius und Quintilian eine derartige Bezeichnung vermeiden. Zum Thema vgl. L. L. Thompson, 101 ff., und J. Ulrich, op. cit., 282.

11 Unter Verweis auf die ebenfalls an Trajan adressierten Orationes des Dio Chrysostomos Or 1–4.

12 Thompson, op. cit, 103 beruft sich auf Statius, Martial, Quintilian und den numismatischen Befund, der gegen spätere Darstellung etwa bezeugt, daβ Domitian zur Zeit seines Vaters Vespasian nicht als enfant terrible galt, sondern durchaus an politischen Ämtern beteiligt wurde.

13 Ulrich, op. cit., 270 und 289.

14 Ulrich, op. cit. 271 weist darauf hin, daβ im Unterschied zu Nero, Decius, Valerian und Diokletian kein auBerchristliches Zeugnis für eine Christenverfolgung unter Domitian namhaft zu machen ist.

15 Ulrich, op. cit., 273 stellt unter Verweis auf die agonistische Redeweise in 1 Kor 9.24–7 klar, daβ die Begrifflichkeiten nicht zur apokalyptischen Verfolgungsterminologie gehören. Gestützt wird die Beobachtung durch Euseb, der sich auffallenderweise nicht auf 1 Clem als Zeugen fur eine domitianische Verfolgung bezieht, sondern auf Hegesipp (H.E. 3.19f.). Dazu Zitat Ulrich ebd.: ‘Die Notiz Eusebs zeigt ganz deutlich, daβ er zwar die korinthischen Streitigkeiten und die Abfassung des 1 Clem in die Zeit Domitians datiert, daβ er aber keineswegs den Inhalt des Briefes in einen Zusammenhang mit der im folgenden von ihm behaupteten domitianischen Christenverfolgung bringt.’

16 Speigl, Mit Jakob, Der römische Staat und die Christen (Amsterdam, 1970) 19Google Scholar, der auch 45.3ff. und 59.4 nicht vor einem Verfolgungshintergrund deutet.

17 Im Anschluβ an Euseb H.E. 3.18. Vgl. Speigl, 36f.; Stöver, Hans Dieter, Christenver– folgung im Römischen Reich. Ihre Hintergrüinde und Folgen (Wien, 1982) 45f.Google Scholar

18 Zum folgenden vgl. Speigl, 22ff., Klauck, 60 (unter Verweis auf Williams, M. H., ‘Domitian, the Jews and the “Judaizers” – A Simple Matter of Cupiditas and Maiestas?’, Hist 39 [1990] 196211)Google Scholar.

19 Speigl, 28 A.55, ausweislich Sueton Dom 15.1. Weiter Ulrich, 281ff.

20 Die von Sueton gewählte Formulierung ‘Flavium Clementem … repente ex tenuissima suspicione tantum non in ipso eius consulato interemit (Dom 15.1) macht den Schluβ nicht zwingend, 1 Clem 1.1 (διἁ τἁ ;αìφνίδιους…συμφοράς) vor dem Hintergrund dieser Prozesse zu lesen (anders Speigl, 37).

21 Beide Begriffe sind ausweislich PastHerm Vis 3.5.1 austauschbar.

22 Clem 3.3 ist doppeldeutig.

23 Dazu H. von Campenhausen, 91: Die Grenze zwischen amtlicher und patriarchalischer Autorität ist flieβend.

24 Erstmals werden in 1 Clem Laien und kirchliche Funktionsträger einander gegenüber– gestellt (1.3; 21.6; 57.If.). Die Laien werden zur Anerkennung der bestellten Funktions–trägern aufgerufen, ähnlich wie Paulus für Stephanas Anerkennung einfordert (1 Kor 16.15f.).

25 Art. ρεσβúς’, TWNT 6 (1959) 651–83.Google Scholar

26 ‘Das urchristliche Ältestenamt’, NT 32 (1990) 152–88:166f.Google Scholar, ausweislich Jes 24.23 LXX.

27 Nach Apg 21.18 ist Jakobus der Leiter der jerusalemer Presbyter, während Aussagen über Presbyter in Jerusalem vor Ausscheiden des Petrus (Apg 11.30f.; 15.2ff.; 16.4) als Anachronismus zu werten sind. Erst unter Jakobus ist die Bildung einer Altestenversamm–lungmit synhedrialem Anspruch anzusetzen (Bornkamm, ebd.).

28 Auf die seit Sohm, Rudolf, Kirchenrecht Bd. 2 (Leipzig, 1892)Google Scholar, geführte Debatte um das Verhältnis von Charisma und Amt kann hier nicht näher eingegangen werden. Sohm setzt eine Entwicklung vom Charisma zum Amt voraus. Anders urteilt u.a. Brockhaus, Ulrich, Charisma und Amt. Die paulinische Charismenlehre auf dem Hintergrund der frühchrist–lichen Gemeindefunktionen (Wuppertal, 1972) 126Google Scholar: Schon bei Paulus seien typische Amtselemente wie Dauer, Autorität, Titel und Legitimierung vorhanden gewesen, während es erst später zu festen Funktionstiteln gekommen sei. Zitat ebd.: “Was wir feststellen konnen, ist, daβ es dauernde, anerkannte Gemeindefunktionen mit festen Funktionstragern, mit füh-render Stellung und zum Teil bereits mit festen Amtsbezeichnungen in verschiedenen paulinischen Gemeinden, und zwar – soweit wir sehen können – von Anfang an, gab.‘ Paulus habe die Charismenlehre weder unter anti– noch unter proamtlichem Aspekt entworfen, noch habe er überhaupt so etwas wie eine Gemeinde ‘verfassung’ aufstellen wollen.

29 Karrer, 170. Andere Auskünfte wie in Apg 14.23 spiegeln die Situation in paulinischen Gemeinden zur Zeit des Lukas.

30 Op. cit., 187.

31 Für Ephesus macht dies Thiessen, Werner, Christen in Ephesus (TANZ 12; Tübingen, 1995)Google Scholar wahrscheinlich.

32 Darauf, daβ es sich hierbei um ‘Charismatiker’ paulinischer Couleur handelt, bietet 1 Clem keinen Hinweis (mit Lindemann, Apostolische Väter, 16). Die vorgeschlagene Theorie wird durch die Überlegungen von Vouga, Francois, Geschichte des fülhen Christentums (Tübingen/Basel, 1994) 228fGoogle Scholar., unterstützt.

33 Lampe, Peter (Die stadtrömischen Christen in den ersten beiden Jahrhunderten. Unter–suchungen zur Sozialgeschichte [WUNT 2/18; Tübingen, 1987] 342Google Scholar) vermutet hinter der Zwölfzahl der irenäischen Bischofsliste ein bestimmtes Programm – den zwölf Aposteln entsprächen die zwölf Bischöfe Roms als Höter der Tradition. Obgleich es die hier vor getragene These indirekt stützen würde, ist einschrankend zu sagen, daβ Irenäus keine Naherwartung pflegte und daher die Sukzession der römischen Bischöfe mit dem zwölften (Eleutherus) nicht für abgeschlossen gehalten haben dürfte (dazu vgl. Erlemann, Kurt, Naherwartung und Parusieverzögerung im Neuen Testament. Ein Beitrag zur Frage religiöser Zeiterfahrung [TANZ 17; Tübingen, 1995] 345f.Google Scholar).

34 Jörg Ulrich, op. cit, 273ff. weist mit Recht darauf hin, daβ weder Euseb noch Hegesipp die domitianische Christenverfolgung in direkten Zusammenhang mit 1 Clem bringen. Euseb zitiert statt dessen andere Quellen, so etwa Irenäus als Zeugen für die Verbannung des Sehers Johannes zur fraglichen Zeit (H.E. 3.18). Für den Bericht über das Verhör zweier Groβneffen Jesu unter Domitian zitiert Euseb Hegesipp (H.E. 3.20). Der Bericht endet jedoc mit der Freilassung der beiden und beweist somit eher das Gegenteil. Dasselbe gilt für das Tertullianzitat in H.E. 3.20, wonach Domitian lediglich einmal versucht habe, seinen berüchtigten Vorgänger nachzuahmen. Einen Martyriumsfall kann Euseb nicht anführen. Es fällt darüber hinaus auf, daβ Euseb in diesem Zusammenhang nicht auf Melito von Sardes, dem Kronzeugen ein eriner domitianischen Vorfolgung, zurückgreift.

35 A. Stuiber, ‘Clemens Romanus’, 191, bezweifelt die Glaübwürdigkeit Hegesipps an der Stelle: ‘Fraglich bleibt, ob aus Euseb h.e. 3.16 die sichere Nachricht entnommen werden darf, daβ es unter Domitian in Korinth zu einem Aufstand gekommen ist. Wenn man jedoch 1.1 nicht auf die domitianische Verfolgung beziehen müβte oder nur als eine sachlich bedeutungs lose Entschuldigungsformel anzusehen hätte, dann käme für die Datierung ein weiterer Zeitraum in Betracht.’.

36 Grant, Robert M., Eusebius as Church Historian (Oxford, 1980)Google Scholar; Gödecke, Monika, Geschichte als Mythos. Eusebs ‘Kirchengeschichte’ (EHS 307; Frankfurt/Main u.a., 1987)Google Scholar.

37 Nach Gödecke, 34f. ist die Orthodoxie eines Autors für Euseb geradezu das Kriterium für dessen Glaubwürdigkeit als Historiker.

38 Nach Eusebs eigener Auskunft (H.E. 4.22.8) war Hegesipp kein Historiker; sein Material sei vielmehr in der ‘Kirchengeschichte’ chronologisch aufgearbeitet.

39 Zitat Grant, op. cit, 67: ‘It is hard to tell whether Hegesippus or our Church historian was confused and repetitious.’

40 Oder man vergleiche das bei Josephus Ant 20.200 angegebene Todesjahr des Herren bruders Jakobus (62 n.Chr.) mit der von Euseb übernommenen Angabe Hegesipps (69.Chr.). Letztere Angabe ist augenscheinlich programmatisch – der Fall Jerusalems ist als Strafaktion für die Ermordung des Jakobus interpretiert.

41 ‘Clement of Rome in Irenaeus's Succession-List’, JTS 17 (1966) 98107Google Scholar, im Rückgriff auf Ullmann, W., ‘The Significance of the Epistula dementis’, JTS 11 (1960) 295317CrossRefGoogle Scholar. Bèvenot kann eine Reihe philologischer Belegstellen für den Bedeutungsunterschied von ἀπ ó und μετά anführen.

42 Dazu Zitat Benoit, Père ‘Les origines apostoliques de l'episcopat selon le Nouveau Testament’, H. Bouesse/A. Mandouze (hg.), L’Evéque dans l’èglise du Christ (1963) 1357Google Scholar. Englisch zitiert bei BèVenot, 105: Linus und Anenklet waren zwei Presbyter, ‘who each in turn acted as έПπίσКοπος of the local affairs during the absence of the founding apostles, or as ‘auxiliary bishop’ to Peter even when he was present‘. – Eine von Euseb abweichende Klemenstradition bescheinigt auch Hieronymus, De viris ill. 15: ‘Clemens … quartus post Petrum Romae episcopus: siquidem secundum Linus fuit, tertius Anencletus, tametsi plerique Latinorum secundum post apostolum putent fuisse Clementem.‘ Offen bleibt freilich, auf welche Quellen sich Hieronymus dabei bezieht (Epiphanius und Rufinus als nicht-Latini scheiden aus, Bèvenot,100).

43 In der pseudopetrinischen Offenbarungsliteratur liegt der Akzent noch etwas anders: Danach war Klemens nicht Nachfolger, sondern der Schreiber des Petrus und als solcher der Garant für die pseudepigraphe Literatur überhaupt (Berger, Klaus, ‘Unfehlbare Offenbarung’, Kontinuität und Einheit [FS Franz Muβner; Freiburg, 1981] 261326: 307)Google Scholar. Nach dieser Auf-fassung war Petrus der einzige Bischof von Rom. Berger erwägt weiterführend, ob die Bischofslisten eine Reaktion auf die Offenbarungsliteratur sein könnten. In jedem Falle wird an dieser Literatur deutlich, daβ die Vorstellung eines Episkopats in Rom vor dem 3. Jh. Eine nachträgliche theologische Konstruktion darstellt.

44 Zitat Bèvenot, 107. Bèvenot geht freilich nicht soweit, die Datierung des 1 Clem zu über– denken. Für eine Früherdatierung lieβe sich auch die Formulierung bei Irenäus, Adv. Haer.3.3.3 heranziehen: Klemens, ein treuer Schüler der beiden Apostel Petrus und Paulus, ‘frischte ihren (scil. der Korinther) Glauben und die Überlieferung auf, die sie ‘eben erst’ Oat. in recenti) von den Aposteln empfangen hatten.

45 Lampe, 343.

46 Im Fall von Linus und Klemens muβ zudem ein apologetisches Interesse in Rechnung gestellt werden: Beide sind als Mitarbeiter des Paulus neutestamentlich belegt und kommen somit dem Anliegen entgegen, einen direkten Bezug zu den Aposteln und damit die Rechtglaubigkeit der romischen Gemeinde herauszustreichen. Die Unsicherheit erhöht sich noch angesichts der sich widersprechenden Klemenstraditionen (vgl. Anm. 43).

47 Gödecke, op. cit., 40. Dazu kommt (vgl. Grant, op. cit., 57), daβ in der Antike zwischen angefangenen und vollständigen Jahreszahlen nicht unterschieden wurde – ein weiterer Unsicherheitsfaktorbei chronologischen Angaben (vgl. dazu Gal 1.18; 2.1).

48 Beobachtung von Colpe, Carsten, Das Siegel der Propheten. Historische Beziehungen zwischen Judentum, Heidentum und frühem Islam (ANTZ 3; Berlin, 1990) 87Google Scholar, im RückgrifF auf Harnack, Adolf v., Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten (2 Bde.; Leipzig, 4 Aufl. 1924) 631Google Scholar: ‘Das kann nicht richtig sein; es sind hier wohl Verwandte Jesu oder Presbyter mitgenannt.’