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Published online by Cambridge University Press: 26 January 2009
In einer exzellenten Studie hat B. R. Gaventa unlängst Bilder der Weiblichkeit in der paulinischen Theologie erörtert. Sie beginnt dabei mit einer Besprechung von 1 Thess 2.7b, entscheidet sich für die lectio difficilior νήπιοι statt ἤπιοι, und zwar sowohl aus textkritischen Gründen als auch aufgrund der Verwendung des Lexems νήπιος bei Paulus. So wäre ‘infant’/Kleinkind bzw. unmündig zu lesen und τροϕός als ‘nurse’/Kindermädchen bzw. ‘wet nurse’/Amme zu verstehen. So kommt man zu folgender Textfassung:
2.7b άλλά ἐγενήθημεν νήπιοι ἐν μέσῳ ὑμῶν
2.7 ὡς ἐάν τροϕὸς θάλπῃ τὰ ἑαυτῆς τέκνα.
1 Gaventa, B. R., Our Mother Saint Paul (Louisville/London: Westminster John Knox, 2007)Google Scholar.
2 Gaventa, Mother, 19-20.
3 Diese Lesart wird auch in NA26 und NA27 favorisiert. Für eine ältere textkritische Diskussion, die sich gegenteilig entscheidet, vgl. exemplarisch nur Metzger, B. M., Der Text des Neuen Testaments. Eine Einführung in die neutestamentliche Textkritik (Stuttgart: Kohlhammer, 1966), 235-7Google Scholar.
4 Gaventa, Mother, 25-7.
5 Gaventa, Mother, 27.
6 Weima, J. A. D., ‘“But We Became Infants Among You”: The Case of ΝΗΠΙΟΙ in 1Thess 2.7’, NTS 46 (2000) 547-64CrossRefGoogle Scholar.
7 Weima, ‘“Infants”‘, 557 zur lectio difficilior, 557, 558-9 zum paulinischen Umgang mit Metaphern, 556, 559-64 zu den ‘innocent characters’.
8 Weima, ‘“Infants”’, 555-6, 559-64 zur Interpunktion, 555 zu conclusion und introduction; insbes. 556: ‘a fact that seriously undermines the legitimacy of even referring to them as “mixed” metaphors.’
9 Gerber, C., Paulus und seine ‘Kinder’. Studien zur Beziehungsmetaphorik der paulinischen Briefe (BZNW 136, Berlin/New York: de Gruyter, 2005)CrossRefGoogle Scholar.
10 Gerber, Paulus, 274-94, vgl. auch Bruce, F. F., 1 & 2 Thessalonians (WBC 45, Waco: Word, 1982) 30-31Google Scholar.
11 Dass der ‘Ammenvergleich’ (ebd. 274) diese zweifache Möglichkeit konnotiert und gerade darum eingesetzt wurde, formuliert sie prägnant: Gerber, Paulus, 277, 285.
12 Gaventa, Mother, 20, 26, Weima, ‘“Infants”’, 555, 556; skeptisch meint Gerber, Paulus, 289 von einer gewissen Auslegung, sie ‘müsste erst von den vorausgehenden Sätzen aufgefüllt werden.’
13 Gaventa, Mother, 20, 26, Weima, ‘“Infants”‘, 555, 556, Gerber, Paulus, 282, 285, 286-9.
14 Diese nicht unerhebliche Zahl an Rekurrenzen machen m.E. Gerbers Versuch fräglich, allein auf Grund von ἐν βάρει und ὲπιβαρεῖν einen Teilabschnitt zu segmentieren, zumal sie selbst mögliche Einwände gegen ihren Strukturvorschlag erwägt: Gerber, Paulus, 278.
15 Ebenso Gerber, Paulus, 279.
16 Mit ‘Gewicht’ übersetzt die Lutherübersetzung 1984, mit ‘Ansehen’ die Einheitsübersetzung sowie z.B. Holtzmann, H. J., Die Briefe an die Thessalonicher und Korinther (HC II; 2Freiburg: J. C. B. Mohr, 1982)Google Scholar; dagegen argumentiert Gerber, Paulus, 279 samt Anm. 112, 113.
17 Vgl. nur Gaventa, Mother, 17, 26-27, und Gerber, Paulus, 281.
18 Vgl. nur Weima, ‘“Infants”’, 553, und Gerber, Paulus, 289.
19 Gaventa, Mother, 27.
20 Vgl. Schmidt, U., Nicht vergeblich empfangen. Eine Untersuchung zum 2. Korintherbrief als Beitrag zur Frage nach der paulinischen Einschätzung des Handelns (BWANT 162; Stuttgart: Kohlhammer, 2004) 101-13Google Scholar.