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Published online by Cambridge University Press: 18 December 2008
Moses Hess wurde am 21. Januar 1812 zu Bonn im Hause Nr. 807 in der Judengasse geboren. Seine Vorfahren lassen sich väterlicherseits bis zu seinem Urgrossvater und mütterlicherseits bis zu seinem Grossvater zurückverfolgen. Das Geburtsjahr seines Urgrossvaters, David (auch Tebli) Hess ist unbekannt. Er wurde in Abterode, Kr. Eschwege, Hessen-Nassau, geboren, und war Oberrabbiner der Gemeinde Mannheim. In der Rabbinengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts ist ereine vielgenannte Persönlichkeit, da er in dem langwierigen Clever Ehescheidungsprozess (1766) eine wichtige Rolle spielte. Er ist im Jahre 1767 in Mannheim gestorben. Sein Sohn Nathan David Hess (geb. 1756 in Mannheim) lebte als Kolonialwarenhändler in Bonn, woer ein ortsansässiges Mädchen, Eva Wetzlar, heiratete. Aus dieser Ehe entsprang David Hess (geb. 1790 in Bonn), der Vater unseres Moses. Er verbrachte seine Jugendjahre in Bonn, wo er am Geschäfte seines Vaters mitarbeitete. Im Jahre 1794 zogen die Franzosen ein, und mit ihrem Erscheinen änderte sich radikal die Stellung der Juden im Rheinlande. Die Franzosen gewährten ihnen vollständige Emanzipation, auch das Recht ausserhalb des Ghettos zu wohnen und Grundbesitz zu erwerben. Deshalb erschienen sie den Juden als ihre Befreier. Die Sympathie der Juden für die Franzosen ist um so verständlicher, als bei der Besitznahme der Rheinlande durch Preussen (1815), diese vollständige Emanzipation beträchtlich eingeschränkt wurde. Finanziell ging es der Familie Hess recht kümmerlich, da das Kolonialwarengeschäft durch die Kontinentalsperre litt. Um 1810 heiratete der zwanzigjährige David Hess die um vier Jahre ältere Helene (Jeannette) Flörsheim, geboren 1786 in Bockenheim (bei Frankfurt am Main), woihr Vater Moses Flörsheim Rabbiner war. Über ihre ferneren Vorfahren ist nur bekannt, dass sich unter ihnen ein rabbinischer Schriftsteller befand, der aus Polen nach Deutschland flüchtete um seine Frau den Verfolgungen eines Edelmannes zu entziehen.
page 43 note 2 Laut der Geburtseintragung im Hauptregister des Standesamtes zu Bonn war sein offizieller Vorname: Moises. Er wird auch so in manchen Polizeiakten genannt. „Moritz” ist sein angenommener Name.
page 43 note 3 Die Angaben über Hess' Vorfahren entnehme ich folgenden Quellen:
A. „Moses Hess. Fragmente zu seinem Lebensbilde. Von Dr. David de Jonge, prakt. Arzt. Köln, 1888.” Maschinengeschriebene Abschrift, 12 S., fo, etwa 700 Zeilen. David de Jonge (1858–1888) war Hess' Neffe und wusste wohl alles, was der Familie über Moses bekannt war. Sein Aufsatz behandelt Hess' Leben bis zum Februar 1845. Dann bricht die Abschrift ab; ob das Original weitergeht und bei wem es sich eventuell befindet ist unbekannt. Vermutlich bricht der Bericht ab wegen de Jonge's Erkrankung und frühzeitigen Todes am 21. September 1888. Der Aufsatz ist wichtig, muss aber vorsichtig benutzt werden, da er auch einige Ungenauigkeiten enthält. Eine Abschrift des Aufsatzes verdanke ich Herrn Professor Dr. Hans Vogts, Unkel-Scheuren (Rheinland), der ein Exemplar von Baudirektor Behrendt (Gatte von Marie de Jonge, einer Grossnichte von Moses Hess) erhalten hat. Für seine bereitwillige Überlassung dieses Aufsatzes spreche ich ihm meinen tiefgefühlten Dank aus.
B. „Stammbaum Moses Hess” (2 S., fo)Google Scholar, zusammengestellt von seinem Urgrossneffen Herrn Otto H. Hess, Berlin-Dahlem, für dessen Mitteilung (1955) ich ihm zu Danke verpflichtet bin.
C. Schriftliche Mitteilungen(1955) von Frau Maria Callmann, Long Island, N.Y., für die ich hier herzlichst danke.
D. Grabinschriften im jüdischen Friedhofe zu Deutz.
page 44 note 1 Brisch, Carl, Geschichte der Juden in Köln und Umgebung. Köln, 1882. 2. Band, S. 138.Google Scholar
page 44 note 2 Das Geburtsdatum ergibt sich aus der Angabe in dem Geburtschein von Moses Hess, wonach Nathan David Hess 1812 sechsundfünfzig Jahre alt war. Bei der durch die Franzosen verordneten “Juden-Namen-Annahme” im Jahre 1808, erklärte er den Familiennamen Hess für sich und seine minorennen Kinder (darunter David) beibehalten (conserver) zu wollen. Cf. Bonn, Stadtarchiv, Juden-Namen-Annahme. 1808. 11 15.Google Scholar
page 44 note 3 Hess, Moses, Rom und Jerusalem, die letzte Nationalitätsfrage. Briefe und Noten. Leipzig, 1862, S. 40, 43.Google Scholar
page 44 note 4 Vgl. Neues Kölner Adress-Buch. Köln 1844, S. 186.Google Scholar
page 45 note 1 Ibid., Jahrgänge 1841, 1844, 1846, 1849, unter „Hess, David”.
page 45 note 2 Nicht genau feststellbar, etwa in der Periode 1823–1825. Er verbrachte diese Zeit bei „Onkel und Tante Hess”, die sich auch einer Identifizierung entziehen. Vgl. Hess' undatierten Brief (1825?)Google Scholar an seine Eltern, Signatur: C 122.
page 47 note 1 de Jonge, David, „Moses Hess”, S. 4.Google Scholar
page 47 note 2 Leopold Zuntz ist nach Auskunft des Bonner Standesamtes am 13. Juni 1874 im Alter von 66 Jahren in Bonn verstorben.
page 48 note 1 Tagebuch, Hess, 18.Google Scholar Januar 1836. Hess besuchte also nicht die Bonner Universität, wie es de Jonge („Moses Hess”), Hirsch, Carl (in: “Der arme Konrad”, Leipzig, Jahrg. 1876, S. 68)Google Scholar und der „Kölner, [Polizei-] Wochenbericht” vom 28. März 1852 (Ehem. Preuss. Geh. Staatsarchiv) behaupten.Google Scholar In dem Immatrikulations-Manual der Bonner Universität vom Jahre 1827 (Nr. 226) ist zwar ein Moises Hess eingetragen, es ist aber nicht unser Moses, sondern ein gewisser Moises Henoch Hess aus Trier.
page 48 note 2 Hess, an M. Levy, 04 1831.Google Scholar
page 49 note 1 Ibid.
page 49 note 2 Ibid.
page 49 note 3 Ibid.
page 50 note 1 Ibid.
page 51 note 1 Oeuvres, Rousseau complètes, Basel, 1793, t. 25 (Pièces diverses, t. I), S. 150–152Google Scholar, Brief an M*** vom 15. Januar 1769; Hess, , Manuskript B II, geschrieben etwa 1830, S. 1–5.Google Scholar
page 51 note 2 Hess, an einen Unbekanten (I.K.), 3. 02 1830Google Scholar
page 52 note 1 Hess, , Manuskript B 12, geschrieben etwa 1830, S. 5, 7, 9.Google Scholar
page 52 note 2 Hess, an Leopold Zuntz, Mai 1829.Google Scholar
page 52 note 3 Mendelssohn, Moses, Ges. Schriften, Bd. III/I, Berlin, 1932, S. 88.Google Scholar
page 52 note 4 Hess, an einen Unbekannten (I.K.), 3. 02 1830.Google Scholar
page 52 note 5 Hess, an einen Unbekannten (I.K.), 07 1830.Google Scholar
page 53 note 1 Hess, , Manuskript B 17, geschrieben im 08 1830, S. 5.Google ScholarVgl. auch S. 1–4.Google Scholar
page 53 note 2 Hess, an M. Levy, 04 1831.Google Scholar
page 53 note 3 Vgl. Hess, , Manuskripte B 11, 12, 18.Google Scholar
page 53 note 4 Hess, an einen Unbekannten (I.K.), 11 1830.Google Scholar
page 53 note 5 Hess, an M. Levy, 04 1831.Google Scholar
page 54 note 1 Rom, Hess und Jerusalem, , S. 2.Google Scholar
page 55 note 1 de Jonge, David, „Moses Hess”, S. 5–7.Google Scholar Nach Karl Hirschs (heute unverifizierbaren und wohl von Sibylle Hess stammenden) Angaben ging Hess zuerst nach England um sich eine Existenz zu suchen, und von dort nach vergeblichen Bemühungen nach Paris, wo er auf's kümmerlichste lebte. Dann beschloss er zu FUSS nach Deutschland zurückzuwandern. Er kam aber nur bis zu einem Dorfe in der Nähe von Metz, wo er eine Zeitlang als Lehrer verblieb. Nach einem Jahre söhnte er sich mit seinem Vater aus.
page 55 note 2 Hess, , Tagebuch, 9. 07 1835.Google Scholar
page 56 note 1 Tagebuch, , fo 2, 23, 33, 38a, 48a, 95a, III.Google Scholar
page 56 note 2 Ebenda, , fo 10.Google Scholar
page 57 note 1 Ebenda, fo 10–10a (20. Januar 1835).Google Scholar
page 57 note 2 Ebenda, , fo 12a.Google Scholar
page 57 note 3 Ebenda, , fo 39.Google Scholar
page 57 note 4 Ebenda, , fo 39a.Google Scholar
page 57 note 5 Ebenda, , fo 40.Google Scholar
page 57 note 6 Ebenda, , fo 43a.Google Scholar
page 58 note 1 Über Kossmatin: Berthold Auerbach, Briefe an seinen Freund Jakob Auerbach. Ein biographisches Denkmal. Frankfurt a. M., 1884, 2 Bde, Bd. I, p. 26, 38Google Scholar; Kossmann an Berthold Auerbach, 27. Juli 1840, unveröffentlichter Brief im Schiller-Nationalmuseum, Marbach; Hess, Tagebuch, passim.
page 58 note 2 Hess, , Tagebuch, 23.Google Scholar April 1835. Vgl. auch ebenda, Anfang März.
page 59 note 1 Ebenda, , 21.Google Scholar März und 22. Juni 1835.
page 59 note 2 Ebenda, , 15.Google Scholar und 21. März; 4. August; [Ende] September(fo 80a), 1835.
page 60 note 1 Hess, , Tagebuch, fo 3a, 17, 19a, 20a, 24a, 43, 44, 45a, 47, 50a, 54a, 57, 63a, 65a, 67, 68, 75, 81, 83a, 88a, 89, 99a, 103, 103a, 117, 120.Google Scholar
page 61 note 1 Hess, , Tagebuch, fo 114–114aGoogle Scholar (2. Januar 1836).
page 62 note 1 Ebenda, , fo 116 und 118Google Scholar (2. und 3. Januar 1836).
page 62 note 2 Heine, , Sämtliche Werke, ed. Elster, Bd. IV, 215.Google Scholar
page 62 note 3 Hess, , Tagebuch, fo 116a.Google Scholar
page 62 note 4 Ebenda, , I. 01 1835Google Scholar, fo I.
page 62 note 5 Ebenda, , fo 1a.Google Scholar
page 63 note 1 Ebenda, , 14.Google Scholar Februar 1835, fo 17a–18.
page 63 note 2 Ebenda, , 13.Google Scholar Oktober 1835, fo 90–90a.
page 64 note 1 Hess, , Tagebuch, fo 1a, 3, 3a.Google Scholar
page 64 note 2 Ebenda, , fo 6a, 7.Google Scholar
page 65 note 1 Hess, , Tagebuch, 2. 10 1835, fo 84a.Google Scholar
page 65 note 2 Ebenda, , 13.Google Scholar Dezember 1835, fo 105a–106.
page 66 note 1 Eine ähnliche Stelle findet sich auch in einem anderen Hess'schen Manuskripte aus jener Zeit: „Die jüdische theologische Fakultät” (undatiert, Signatur: B 226).
page 67 note 1 Hess, , Tagebuch, 1. 01 1835Google Scholar, fo 7.
page 67 note 2 Ebenda, , 30.Google Scholar April 1835, fo 33a–34.
page 67 note 3 Ebenda, , 19.Google Scholar September 1835, fo 81.
page 67 note 4 Ebenda, , 3.Google Scholar Oktober 1835, fo 85a.
page 67 note 5 Ebenda, , fo 86.Google Scholar
page 68 note 1 Ebenda, , fo 86a.Google Scholar
page 68 note 2 Ebenda, , 2.Google Scholar Oktober 1835, fo 84a–85.
page 68 note 3 Ebenda, , 28.Google Scholar Juli 1835, fo 47.
page 69 note 1 Ebenda, , 6.Google Scholar April 1835, fo 30.
page 69 note 2 Ebenda, , fo 30a.Google Scholar
page 69 note 3 Hugo, , Etude sur Mirabeau, Paris, 1834, S. 90Google Scholar; Hess, , Tagebuch, 10. 10 1835.Google Scholar