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Tycho Von Wilamowitz-Moellendorff on the Dramatic technique of Sophocles

Published online by Cambridge University Press:  11 February 2009

Hugh Lloyd-Jones
Affiliation:
Christ Church, Oxford

Extract

No project lay nearer to the heart of Eduard Fraenkel during his last years than that of promoting a reprint of the famous book Die dramatische Technik des Sophokles, by Tycho von Wilamowitz-Moellendorff, which was first published as volume xxii of Philologische Untersuchungen in 1917. Tycho Wilamowitz, the son of Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff and the grandson of Theodor Mommsen, was killed fighting against the Russians near Ivangorod on the night of 14/15 October 1914. After his death the manuscript was prepared for publication by his friend Ernst Kapp, who has explained in the foreword of the book the nature of his services.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © The Classical Association 1972

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References

page 214 note 1 Dei tragici egli [il Fraenkel] aveva studiato soprattutto, negli anni della maturità, Eschilo ed Euripide ; ma negli ultimi tempi, per un ulteriore bisogno di “classicità”, la sua preferenza si era spostata su Sofocle, “più greco” nella sua serenita tragica. Di Sofocle si era occupato con crescente frequenza, in articoli e in seminari (nel ’68 aveva letto, a Roma e ad Oxford, it Filottete), e avrebbe certo continuato ad occuparsene se fosse ancora vissuto’ : Timpanaro, Sebastiano, Atene a Roma, N.S. xv (1970), 97.Google Scholar

page 215 note 1 Schadewaldt, W., reviewing Howald, E., Die griechische Tragōdie, at Gnomon viii (1932), 2Google Scholar = Hellas und Hesperien 1 (1970), 238.Google Scholar

page 215 note 2 ‘In seiner 1923 ver¨ofentlichten Skizze “Die griechische Tragödie und ihre drei Dichter” (Griechische Tragodien xiv) konnte Wilamowitz von dem SchluBteil der Antigone noch sagen : “Da vermiBt man die liebens wurdige Ismene, die der Dichter als nicht mehr vorhanden behandelt.” Das mag für uns, oder doch viele von modernen Lesern, zutreffen. DaB es aber für Sophokles und diejenigen seiner Zuschauer, die bereit waren ihm zu folgen, nicht zutrifft, das lernen wir, neben vielem noch Wesentlicheren, aus Tychos Buch.

‘Tycho schreibt (S. 41) : “Ismene als Mensch für sich ist Sophokles völlig . gleichgültig sie 1st nichts als ein Werkzeug [weiter oben ‘nur Folic für Antigone’], das er benutzt, wenn er es braucht, und wegwirft, wenn er es nicht mehr braucht.“ So in der Hauptsache schon der feinfühlige Schneidewin (Einleitung zur Antigone, S. 26), mit leichten Zugeständnissen an den Zeitgeschmack : ”Die Nebenpersonen insgesamt dienen wesentlich zur Entfaltung des Charakters der Antigone … Ismene … steht, wie Chrysothemis zu Elektra, zur Antigone, um den Heroismus dieser durch den Gegensatz eines an sich edeln weiblichen Charakters zu heben : ist das erreicht so tritt sie ab, ohne daΒ weiter von ihr die Rede wäre.” Allerdings ist “Ismene gar nicht, was wir einen Charakter nennen” (Tycho, S. 42)‘ : Fraenkel.

Reinhardt, Karl, Tradition und Geist (1960), 236Google Scholar, gives a particularly amusing instance of this tendency in Wilamowitz. Yet only three years after writing as he did about Ismene, Wilamowitz wrote, ‘Cher die verfehlte Ausdeutung der Charaktere, z. B. von Herakles und Elektra, war ich längst hinaus’ (D.L.Z. xlvii [1926], 854 Kl. Schr. i. 466, in his review of Schadewaldt's Monolog und Selbstgespräch).

page 216 note 1 Poetics 1450a20–22 ; on the text, see Kassel, R., Rh. Mus. cix (1966), 10.Google Scholar

page 216 note 2 p. 40. Cf. p. 78: ‘Der Dichter will keineswegs irgendwelche Charaktere in einem durch sie selbst bestimmten Kampfe zeigen, sondern er will die, wenn man will, stoffartige Wirkung der dramatischen Situ- ation so stark wie möglich herausbringen’ ; p. 145: ‘Immer freilich ist festzuhalten, daΒ Sophokles auch hier nicht, urn diesen einen individuellen Charakter [der Deianeira] zeichnen zu können, etwa das game Stück gemacht hat, sondern, als er den Stoff behandelte, muΒte er die ihm gegebene Tat Deianeiras motivieren, und gab ihr, als sie ihm in den Mittelpunkt der Handlung rückte, den Charakter f¨r diese Tat’ ; p. 154: ‘… die Forderung durchgehender, einheitlicher Charakteristik dem Sophokles ganz fremd ist’.

page 216 note 3 p. 31 : ‘Es ist natürlich leicht, sich das psychologisch irgendwie zurechtzulegen, aber nicht das ist die Aufgabe …’ ; p. 162: ‘Das ist eine Erklarung, die ganz vergiΒt, daΒ man die Schöpfung eines Dichters und nicht das Verhalten wirklicher Menschen zu erklären hat’ ; p. 171 n. I : ‘Diese Erkl¨arung ist bezeichnend dafür, wie völlig die Bedingungen der Auffaürung und die Rücksicht auf das Verständnis des Zuschauers vergessen werden können, wenn man nur irgendeinen Grund far das Verhalten der Personen zu finden sucht, ganz als ob man der Wirklichkeit gegenüberstände’ ; p. 281: ‘… wo man, statt die Angaben des Dichters unbefangen zu interpretieren, das uns unverständliche Verhalten seiner Personen auf eigene Faust zu rechtfertigen sucht’.

page 216 note 4 p. 20 : ‘Es kommt ihm nicht darauf, eine einheitliche Vorgeschichte für die Handlung zu gewinnen, vielmehr scheut er sich gar nicht – an eM Versehen 1st hier unmöglich zu denken – über ein hinter der Szene und auΒerhalb der Handlung geschehenes Ereignis in zwei verschiedenen Situationen von derselben Person einander geradezu entgegengesetzte Angaben machen zu lassen’ ; ibid. : ‘Die dramatische Wirkung der einzelnen Szene steht ihm also höher als die einheitliche Anlage der Fabel, und er rechnet damit, daΒ, da das jedesmal vor Augen des Zuschauers wirklich Geschehende so zur stärksten Wirkung konunt, die auf vergangene und nebensächliche Dinge bezüg liche Inkongruenz nicht bemerkt wird’ (‘Das Gleiche gilt fü Aeschylus, wie schon Wilhelm von Humboldt, in betontem Gegen satz zu den üblichen Fragestellungen, klar erfaΒt hat’ : Fraenkel) ; p. 33 : ‘Dies alles zeigt … daΒ der Dichter mit Absicht all diese Vorgänge im Dunkel gelassen hat und nach ihrem genauen Zusammenhang ungefragt bleiben will’ ; p. 34: … durch Weglassung alles Nebensächlichen die Handlung so sehr wie m¨glich gespannt und konzentriert wird’ ; p. 38: ‘In diesem Zusammenhang ist das Interesse auf ganz anderes gerichtet und man denkt nicht weiter an diese nebensächliche Angabe’ ; cf. p. 62 (on the Ajax).

page 216 note 5 p. 131 n. I: ‘Eine derartige Konstruktion eines psychologischen Vorganges, ohne daΒ man sich dabei auf eine Angabe des Dichters stützen könnte, ist aber immer von vornherein verfehlt, weil man sich damit erfindet, was man zur Erklärung braucht‘ ; p. 193 n. i : ‘Darin zeigt sich eben, daΒ auf solche Konstruktionen nur der hinterher das Ganze analysierende Leser verfallen kann’ ; p. 194: ‘Solche seltsamen Konstruktionen zeigen nur, wie sehr diese Szenen einem Beurteiler widerstreben müssen, der sie nicht vor allem als Zuschauer ansieht, und darum seine Kenntnis des Ausgangs und der wirklichen Situation niemals vergessen kann‘; p. 144 (on the second report of Lichas in the Trachiniae): ‘Die Absicht lag dem Sophokles völlig fern, darauf Rucksicht zu nehmen, daΒ man sich die hinter der Szene, vor Beginn der Handlung liegende Erzählung des Lichas auf der Wiese hieraus rekonstruieren könnte.’ (‘Im Falle des Aeschyleischen Agamemnons’, Fraenkel writes, ‘hätte ein Interpret, der sonst so viel aus Tychos Buch gelernt hat, sich nicht verleiten lassen dürfen mittels psychologischen Nachgrübelns herausfinden zu wollen, warum der König den heuchlerischen Bitten Klytaimestras schlieΒlich doch nachgibt und über das für einen MenschenfuΒ zu kostbare Purpurgewebe in das Haus geht, wo ihn der Mord erwartet‘ ; see his Agamemnon, ii. 441–2.)

page 217 note 1 p. 70 n. : ’Die verwandten Züge im Bilde des Königs Kreon in der Antigone und des königs Oedipus sind gegeben durch die ahnliche Situation ; man sieht aus ihnen gerade das, daΒ sich die Charakterisierung immer in gewissen Grenzen bewegt, daΒ bestimmte Motive, wie der Verdacht der Bestechung z. B., immer gern angewandt werden, und vor allem, daΒ immer die momentane Situation das Benehmen der Person bestimmt, so daΒ in ähnlicher Situation ähnliches herauskommt‘ ; p. 222 : ‘wie … Motive lediglich momentanen Zwecken des Dichters dienen, und daΒ die uns selbstverständlich scheinende Forderung, sie mit der wirklichen Handlung des Stückes in Verbindung zu bringen, was an sich sehr wohl möglich wäre, für ihn so wenig Geltung gehabt hat, daΒ man bei weiterem Nachfragen sofort alien Boden verliert’ ; p. 39: ‘Immer kommt es Sophokles darauf am meisten an, die momentane Situation so zugestalten, daΒ alles, was sie an dramatischer Wirkung hergeben kann, zum vollen Eindruck kommt, und daΒei hat er bewuΒt damit gerechnet, daΒ der Zuschauer, den er mit der gegenwartigen Szene faΒt, den hinter der Szene inzwischen geschehenen Dingen nicht weiter nachdenkt, als der Dichter will, und daΒ er sogar Inkongruenzen und Widersprüche auch bei den auf der Bühne geschehenden Dingen nicht bemerkt und einen Mangel an Motivierung nicht empfindet, eben weil er ganz unter dem Eindruck dessen steht, was lebendig vor semen Augen geschieht.’

page 217 note 2 ‘daΒ erst Tychos Buch unsern Buck erfolgreich auf eine von Sophokles wesentliche Neuerung im dramatischen Aufbau gerichtet hat, darauf hat ein nicht zur Philologenzunft gehöriger Literaturhistoriker mit Recht hingewiesen : Jones, John, On Aristotle and Greek Tragedy, London, 1962, 272 n. 2‘Google Scholar : Fraenkel. This important book has received less attention from classical scholars than it deserves, so perhaps I may be allowed to draw attention to my review of it (Review of English Studies xv, no. 58 (1964), 221 f.).CrossRefGoogle Scholar

page 217 note 3 See pp. 34, 62, 67, 143, 224.

page 218 note 1 His book also contains some valuable contributions to the criticism of the text. Fraenkel singles out his treatment of Ant. 933 f. (p. 49 n. I) ; of Tr. 362–3 (p. 109 n. 1 ; Wunder and Blaydes anticipated Tycho here) ; of Phil. 671–3 (p. 284 n. 1 in support of Jebb) ; of Phil. 850 f. (p. 293 n. 1). On Tr. 46–8 and 901–3, see below, p. 222 and p. 223.

page 218 note 2 Plutarch, , De profectibus in virtute 7, p. 79B.Google Scholar See Bowra, C. M., A.J.P. lxi (1940), 385 f.Google Scholar = Problems in Greek Poetry (1953) 108 f.= Sophokles, ed. Diller, H. (Wege der Forschung, Band XCV, 1967), 126 f.Google Scholar (German version) and Lanata, Giuliana, Poetica Preplatonica, Florence (1963), 146 f.Google Scholar

page 218 note 3 See Jebb, Caroline, Life and Letters of Sir Richard Claverhouse ,Jebb, Cambridge (1907), 156Google Scholar; cf. Haight, Gordon, George Eliot (1970), 173.Google Scholar For recent treatments of character in Sophocles, see Diller, H., Wiener Studien 69 (1956), 70 f.Google Scholar = Kl. Schr. zur antiken Literatur (1971), 272 f. and Antike und Abendland vi (1957), 157 f.Google Scholar = Sophokles, ed. Diller (cited above), 190 f. = Kl. Schr. 286 f. and Knox, B. M. W., The Heroic Temper, Berkeley (1964).Google Scholar

page 218 note 4 ‘In dem von ihm gewählten Rahmen könnte Tycho nicht darstellen, daΒ für Sophokles die dramatische Technik durchweg nur als Mittel dient zur Gestaltung von etwas viel Tieferem, etwas, das im Wesen seiner Kunst und seines Menschentums ruht. Aber urn dazu vorzudringen, muΒ man sich erst mit der eingeschränkteren Betrachtungsweise dieses Buchs gründlich vertraut gemacht haben’ : Fraenkel.

page 219 note 1 ‘Es wäre traurig, wenn nach Tychos Jugendwerk, und nicht zum wenigsten als Folge seiner aufrüttelnden Wirkung, unser Verständnis des Sophokles keine Fort schritte gemacht hätte. Die Fortschritte sind groΒ, vor allem dank Karl Reinhardts sophokles.Das ist vielleicht das schönste Buch, das über den Dichter geschrieben ist, ein schweres Buch ; seine Glut mag bisweilen einen keineswegs kaltsirmigen, jedoch auf kuhleres Abw¨agen angewiesenen Betrachter zur¨ckschrecken, so daΒ er sich dann aus einer hüheren Sphare gern einmal wieder von Tycho auf die wohlgegründete dauernde Erde zurückführen läΒt’ : Fraenkel. Rein hardt's Sophokles first appeared in 1933 ; the latest edition is the third, of 1947. An English translation is to appear soon.

page 219 note 2 ‘Verfehlt, weil Tycho zur folgerichtigen Durchführung seiner grundsätzlichen Auffassung nicht mehr gekommen ist, rein mehrfach begegnende Tadel (besonders in den Trachinierinnen, aber auch in der Elektra und sonst) des Dichters wegen flüchtiger oder nachlässiger Gestaltung einzelner Szenen oder Szenenteile, wofür oft Abhängigkeit von Motiven in früheren Dramen des Sophokles oder von Dramen des Euripides, bisweilen auch “ziemlich rasche Abfassung” verant wörtlich gemacht wird. Anstatt sich an solchen Unvollkommenheiten zu stoΒen, sollte der Leser versuchen, sie mit Hilfe von Tychos eigenen tieferen Erkenntnissen zu berichtigen’ : Fraenkel.

page 220 note 1 ‘Zur rechten Würdigung des von Tycho für das Verständnis der Antigone Geleisteten dürfte man S. 7 (ungef¨ahr) bis i 7 (vor dem zweiten Abschnitte) beiseite lassen’ : Fraenkel.

page 220 note 2 See p. 215 n. 2 above.

page 220 note 3 See ABradshaw, . T. v. S., C.Q. N.s. xii (1962), 201–4.Google Scholar

page 220 note 4 See p. 217 n. 3 above.

page 220 note 5 Reinhardt's, (op. cit. 92–3)Google Scholar is the most notable discussion; more recent treatments (see Johansen, H. Friis, Lustrum 1962/7, 198–9) do not add much.Google Scholar

page 220 note 6 See Kranz, W., Sokrates, N.F. vi (1918), 333Google Scholar = Studien zur antiken Literatur and ihrem .Nachwirken (1967), 304.Google Scholar

page 221 note 1 Op. cit. 31 f. ; again, later interpretations add little (Johansen, Friis, loc. cit. 177 f.).Google Scholar

page 221 note 2 See p. 217 n.

page 221 note 3 above. 3 Loc. cit. (p. 220 n. 6 above), 332 = 303.

page 221 note 4 ‘Überhaupt verstrickt das Buch sich oft in Polemik gegen irrige Deutungen, die uns heute, zum Teil gerade infolge der Wirkung von Tychos Buch, als gegenstandslos erscheinen. Das ist z. B. der Fall bei der zwar berechtigten, aber viel zu breit gewordenen Polemik gegen Zielinski in dem Kapitel über die Trachinierinnen. Überhaupt ist dieses Kapitel, das von ganz unsicheren Hypothesen ausgeht, unausgeglichen und darf nur als vorläufiger Versuch aufgefaΒt werden; es gehört ja zu den Kapiteln die, nach Ernst Kapps Zeugnis, nur in einer ersten Form in der Dissertation von 1911 vorliegen. Wer sich mit Tychos Betrachtungsweise vertraut gemacht hat, wird nicht eweifeln, daΒ er hier tiefgehende Änderungen vorgenommen hatte, wenn ihm Zeit für leues Durchdenken und Formulieren ver gönnt gewesen wäre. Aber selbst so enthält lieses Kapitel nicht wenige Feststellungen ion bleibendem Wert. Ein Leser, dem es auf ;in vertieftes Verständnis der Sophokleischen K.unst ankommt, sollte sich bem¨hen, über lie Niederungen polemischer Argumentation linweg mit ungeminderter Aufmerksam-keft in die reichen positiven Erkenntnisse inzudringen, die sich jenseits der Polemik tbheben’ : Fraenkel.

page 222 note 1 See Heinz, Johanna, Hermes lxxii (1937), 289 f.Google Scholar

page 222 note 2 See Heinz, , loc. cit. 284 f.Google Scholar

page 222 note 3 Tycho had predecessors in Dobree, , Adversaria iii. 36Google Scholar and Wunder, , Sophoclis Tragoediae, vol. ii, sect. iii (1841), 47 f.Google Scholar; the theory has now been revived in a somwehat different form by Reeve, M. D., Greek, Roman and Byzantine Studies xi (1970), 283 f.Google Scholar See Kranz, , Jahresberichte des Philologischen Vereins zu Berlin xlvii (1921), 32 f.Google Scholar = Studien (see p. 220 n. 6), 283 f.

page 222 note 4 See Jones, John, op. cit. (p. 217 n. 2), ch. I.Google Scholar

page 223 note 1 By Winnington-Ingram, R. P., B.I.C.S. xvi (1969), 44 f.Google Scholar

page 223 note 2 ‘Auch der lange Abschnitt über das Verhältnis der Sophokleischen zu der Euripideischen Elektra (S. 228–268) geht von einem inzwischen widerlegten Zeitansatz des Euripideischen Dramas aus, ermüdet durch Polemik gegen jetzt Veraltetes, und, was hier vor allem hervorzuheben ist, enth¨lt nur Behr wenig von Tychos eigentümlichsten und wertvollsten Gedankengängen. So mag der Leser, jedenfalls zunächst, diesen Abschnitt beiseite lassen, ohne daΒ ihm daΒei etwas Wesentliches entginge. Was sodann die chronologische Frage angeht, so tritt Tycho allerdings mit Recht für die Priorität der Sophokleischen Elektra ein, nur kann man das viel kräftiger begrunden als er es tut’ : Fraenkel. See now the useful dissertation of Vögler, Armin, Vergleichende Studien zur sophokleischen und euripideischen Elektra, Heidelberg (1967)Google Scholar, re viewed by me at C.R. xix (1969), 36 f.; see p. 36 for the account of Tycho's treatment in his historical summary.Google Scholar

page 224 note 1 So Schadewaldt, , Monolog und Selbstgespräch (1926), 58 n. 2.Google Scholar

page 224 note 2 See Winnington-Ingram, , Proc. Cam bridge Phil. Soc. clxxxiii (1954-5), 20 f.Google Scholar (German version in Sophokles, ed. Diller, H. [Wege der Forschung, Band XCV (1967), 400 f.]).Google Scholar

page 224 note 3 Fraenkel strongly agreed with Tycho here. ‘In der Elektra’, he wrote, ‘versucht Elektra ihre Schwester Chrysothemis zu überreden, mit ihr gemeinsam Aigisth zu ermorden. Mit keinem Wort deutet Sophokles an, wie die beiden diesen Plan ausführen könnten. Die Sonderbarkeit des Verschweigens einer so wesentlichen Voraussetzung hat man schon im Altertum bemerkt und psychologisch zu erklären versucht : Elektra betont nur die Vorteile, die der Schwester aus der geplanten Tat erwachsen würden, unterdrücke aber, da sie die ängstliche Natur ihrer Schwester kenne, jeden Hinweis auf die Gefahr, die ihnen bei dem Unternehmen droht (siehe das Scholion zu 975 und den in der Ausgabe von Jahn-Michaelis dazu gestellten Passus aus der Rhetorik des Apsines, Rhetores Grasci, ed. Spengel-Hammer, , I, p. 302, 2 sqq.).Google Scholar Den wahren Grund eines so auffallenden Fort-lassens macht Tycho kiar, indem er (S. 197 ff.) zeigt, weiche Funktion Elektras ganz unrealisierbarer Plan innerhalb des Dramas zu erfüllen hat. In diesem Zusam-menhang macht er (S. 198, n. 1) die aufschluΒreiche Beobachtung daΒ in Hofmannsthals Elektra “Chrysothemis gegen über wird die Überlegung, wie der Mord auszuführen ist, und die Möglichkeit des Gelingens noch vor der Überredung geltend gemacht, und der Plan in alien Einzelheiten anschaulich dargestellt wird”. Das 1st ein Musterbeispiel für den fundamentalen Un terschied zwischen dem, was ein moderner Leser oder Zuschauer für notwendig hält, und dem, was Sophokles auf der Bühne darstellen will und womit er und sein Publikum sich begnügen.’

page 225 note 1 This opinion was evidently shared by Fraenkel, who in one of his notes has copied out the passage on p. 174 which contains the words, ‘Den gegebenen Stoff, Orests Muttermord, hat der Dichter für unser Interesse ganz in den Hintergrund geschoben und an ein in diesem Stoffe liegendes sittliches Problem kann bisher ¨uberhaupt niemand denken.’ For a different view, see Johansen, H. Friis, Classica et Mediaevalia xxv (1964), 8 f.Google Scholar; Segal, C. P., T.A.P.A. xcvii (1966), 473 f.Google Scholar ; Newiger, H.-J., Arcadia iv (1969), 138 f. (an important article).CrossRefGoogle Scholar

page 225 note 2 See Johansen, Friis, loc. cit. 28–9. It is going too far to suggest that the justice of the revenge is doubted ; but no attempt is made to minimize the horror of the matricide.Google Scholar

page 226 note 1 Fraenkel says of the chapter supplied by Tycho's father that ‘es bildet keinen organischen Teil von Tychos Buch’.

page 226 note 2 Thus Müller, Gerhard, in Sophokles, ed. Diller, H., pp. 213 f.Google Scholar

page 226 note 3 See Reinhardt's comments on the words of the Chorus at 391 f. and 507 f. (op. cit. 283 nn. 2 and 3).

page 227 note 1 Robinson, D. B., C.Q. xix (1969), 4551Google Scholar (against A. E. Hinds, ibid., xvii [1967], 169 f.), and Zwierlein, O., G.G.A., 222Google Scholar Jahrgang, Heft 3/4 (1970), 206 f. (in a review of Steidle, W., Studien zum antiken Drama, Munich [1968])Google Scholar ; cf. Taplin, O., G.R.B.S. xii (1971), 35 n. 24.Google Scholar

page 227 note 2 Kranz writes (in the review quoted above [p. 220 n. 6], p. 332 = 303) : ‘Selbst Wilamowitz macht sich nicht völlig von dem Fehler frei, das Können des Dichters als in irgendeiner Beziehung zu gering oder behindert darzustellen ; so wird man z. B. nicht sagen dürfen, daΒ “die Darstellung einer gebrochenen Situation ganz auΒer halb des für Sophokles Möglichen liegt” (S. 278), sondern auΒerhalb des Erstrebten, denn “die Kunst kann immer was sie will”, and es kommt vielmehr darauf an, zu zeigen, warum sie dies oder jenes nicht gewolit hat.’

page 228 note 1 On the appearance of Heracles in the Philoctetes, see Spira, A., Untersuchungen zum Deus ex machina bei Sophokles and Euripides, Diss. Frankfürt a. M., 1960, pp. 1232Google Scholar, and Alt, Karin, Hermes lxxxix (1961), 167–72Google Scholar = Sophokles, ed. Diller, H., 448–55.Google Scholar

Addendum. Here is an isolated observation of Fraenkel regarding p. 274 n. 1: ‘Klar ist, daΒ Neoptolemos‘ Beschreibung [der Höhle Philoktets] darum so ausführlich ist, weil sie dem Zuschauer schildert, was er nicht sieht, wobei durch die Lage erklärt wird, daΒ Neoptolemos herangehend in die Höhle hineinsehen kann, obwohl dem Zuschauer das Innere unsichtbar bleibt.’ Cf. Dale, A. M., Wiener Studien lxix (1956), 104–5 = Collected Papers (1969), 127–9 = Sophokles, ed. H. Diller, 249–50 (German version).Google Scholar