No CrossRef data available.
Article contents
Zu P. Oxy. III. 414.
Published online by Cambridge University Press: 11 February 2009
Extract
Dieses von mir im J. 1924 behandelte Papyrusbruchstück wurde 1927 von v. Wilamowitz berücksichtigt. Er hält meine Zurückfuhrüng des Bruchstückes auf Antiphon für sehr ansprechend und auch meine Erklärung für treffend; die Ergänzungen befriedigen ihn nur zum Teil. Letzteres muss ich ihm unbedingt zugeben. Leider sind alle kleinen Fragmente des Papyrus sowie die Zz. 1–6 des Fr. B bei dem Hinüberführen aus England nach Amerika (oder bald darauf) spurlos verschwunden und somit fiir die Wissenschaft auf immer verloren; es ist also nicht mehr möglich zu beurteilen, ob ich Recht hatte, als ich die Zz. 14–15 des Fr. A mit dem Fr. F vereinigte. Dagegen ist Col. II. des Fr. A glücklicherweise erhalten; Prof. W. L. Westermann legte eine ganz hervorragende Freundlichkeit an den Tag, indem er mir zuerst eine photographische Aufnahme davon zusandte und dann meine Lesung an der Hand des Originals prüfte. Bei dem näheren Studium der Photographie bemerkte ich, dass sowohl Hunts Lesung der Z. 7 (περ [ι] Ẻπ [.]ϕ) wie auch meine fruhere durch diese falsche Lesung ins Leben gerufene Erganzung ganz unmöglich sind. Auf der Photographie las ich Z. 7 t περ[ι] επ[ ]ηδ‐‑, und teilte dieses Ergebnis W. L. Westermann mit. Nachdem er in das Original noch einmal eingesehen hatte, antwortete er mir darauf; ‘Das ist die richtige Lesung. Es ist absolut sicher.’ Zu der scheinbar nächstliegenden Ergänzung Περ[] έπ[ιτ]ηδ[ευ]μάτων, die auch ich im ersten Augenblick für passend hielt, kam Westermann, nachdem ihm mein Vorschlag zur richtigen Lesung des Textes bekannt worden war, ganz unabhängig von mir; ich glaube trotzdem dass diese Lesung nicht das Richtige trifft. Wir haben doch in Col. II. eine Reihe von Antithesen (s. unten); aus περ Υο‐‑ νης (Z. 5) ist aber keine Antithese zu έπιτηδεύματα zu konstruieren. Was nun diese Stelle (Z. 5) anbetrifft, so ist hier nur die Lesung Υο (vielleicht auch Υρ ?) möglich, keinesfalls aber das von mir a. a. O. vermutete Υα Aus den Resten Υο. νης oder Υο.νης ist allerdings kein griechisches Wort zu erganzen; doch haben die einzelnen Zeilen des Papyrus nicht gleiche Längen, sodass nichts dem im Wege steht, dass Z. nach Υο auch nichts gestanden habe; dann gelangen wir zur Lesung: πε[ρ] Υο[] έπ[ικ]ηδ [ευ]μάτων, d. h. ‘von der Geburt der Menschen sowie von den Bestattungsbrauchen’ —auch hier haben wir dann, wie in alien anderen Antithesen von Col. II. (s. den Text unten) an der ersten Stelleυμξφροντα, an der zweiten ξυμΦέροντα, vgl. Antiphon, P. Oxy. 1364, Col. III., Z. 28: κατμένξναύτοέστινάΠων
- Type
- Research Article
- Information
- Copyright
- Copyright © The Classical Association 1928
References
page 176 note 1 Bull, de I'Acad. des Sciences de Russie, 1924, S. 373 sqq.
page 176 note 2 Hermes LXII., 1927, S. 288, A. 1Google Scholar.
page 176 note 3 Prof. A. S. Hunt in Oxford schreibt mir dariiber: ‘I have no doubt that the fragment F was included with the others, and if it is not now there (in New York), I can only suppose that it was either lost in transit or mislaid somehow on arrival. So far as I know, no statement has been previously made by the Columbia Library, that this fragment was missing.’ Andrerseits teilt mir aber Prof. W. L. Westermann Columbia University (New York) mit: ‘We have four pieces only, we have never had any more than this…Nichts1hatte torichter sein verteilen in alien Landern der Erde. Also gelang es mir nicht, den wahren Sachverhalt genau zu ermitteln.
page 176 note 4 ‘Sie werden beobachtet haben, dass die Zeilenlängen sehr verschieden sind’ (Wester-mann, brieflich).
page 176 note 5 Vgl. Z. B. Patroklos' Bestattung in der llias Επικήδευμα Verhält sich ganz so έπικήύειοζ wie έπικδυμαΖυέπιτήδ.
page 177 note 1 Hermes LIII., 1918, S. 418Google Scholar.
page 177 note 2 Siehe meine Studien zur Geschichte der antiken Traumdeutung, , Bull, des Sciences de I'URSS, 1927, 1064–66Google Scholar.
page 177 note 3 Im Aufsatz ‘Wann hat Demokrit gelebt?’ welcher im Archiv für die Geschichte der Philosophic bald erscheint.
page 177 note 4 Vgl. noch meine soeben genannten Studien, l.c., S. 1072, A. 2. Ahnlichen Gedanken be. gegnen wir auch bei Philodemos, Über die Gedichte, V. (hrsgb. v. Chr. Jensen, Berlin, 1923), z. B. II.: (der Gegner) Φα[νη]ταιπσαν [άπ]αϒ[ϒ]ελιανπραϒμάτωιύπ[λ]αμ[βάνει]νώΦελεῖν[ὂ]Φανερώςψεύδ[ό]ζ έ[στι]ν[ε] δ[ἒσ]τιντιςάν[ωφ]ε[λ]ζ. ούδένκωλύ[ειτ]α[τα]εỉδτακαi Ποητι[κ]άπαϒϒέλλονταΤò[ν]ποη[ϒῂνμηδ[έ]νωφελ[εῖν] Doch kann unser Bruchstuck nicht auf Philodem oder einen anderen Epicureer zurückgehen: ausser sachlicben Griinden, die ich bald anderorts zu besprechen hoffe, spricht dagegen die Schreibung ξυν …, die sich weder bei Philodem noch iiberhaupt in der spateren Literatur findet.