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Zur Chronologie des Stimmtonverlusts im dravidischen Anlaut.

Published online by Cambridge University Press:  24 December 2009

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Bekanntlich unterscheidet sich die Tamil-Malayālam-Gruppe in ihrem Lautsystem dadurch von den anderen dravidischen Sprachen in wesentlicher Weise, dass sie im Anlaut nur stimmlose Verschlusslaute, in intervokalischer Stellung und nach tönenden Lauten dagegen nur die stimmhaften Varianten derselben kennt. Weil die Aussprache eines Verschlusslautes somit durch seineStellung im Worte bestimmt ist, kann die Schrift mit einem Zeichen für die stimmlose und stimmhafte Variante beide Lautwerte wiedergeben. Nun zeigt die Tamilschrift, die aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung stammen muss, dieses Prinzip seit der ältesten Zeit, offenbar wurde also das Lautsystem schon zur Zeit der Einführung der Schrift von dieser eigentümlichen Regel beherrscht.

Im Anschluss an diese Auffassung hat dann Subbaya, Ind. Ant., 1909, 217 u.s.w., zuerst den Versuch gemacht, den stimmhaften Anlaut, der in alien dravidischen Sprachen ausser der Tamil-Malayālam- Gruppe sehr häufig vorkommt, zu erklären. Einige Jahre vorherhatte dagegen Sten Konow, Ling. Survey, iv, 288, den entgegengesetzten Standpunkt verteidigt, dass namlich die eigentümliche Eegel, die im Tamil den Gebrauch von stimmlosen und stimmhaften Konsonanten beherrscht, sekundär und sogar ziemlich jungen Datums sei. Auch Bloch, BSL., XXV, 12, vertritt diese Ansicht.

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Copyright © School of Oriental and African Studies 1939

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References

page 988 note 1 Ramaswami Aiyar, L. V.Google Scholar hat diese Frage meines Wissens niemals berührt. Narasimhacarya, R., History of Kannada Language (Mysore, 1934), 63, gibt die übliche Auffassung: Initial k, too, is sometimes changed into g.’Google Scholar

page 989 note 1 Bloch, , BSL., xxv,11 sq.Google Scholar (mit Verweisung auf MSL., xix, 82, das mir leider nicht zugänglich ist.) Siehe übrigens auch Sten Konow, Ling. Surv., iv, 288.

page 990 note 1 Siehe, Bloch, BSL., xxv, 14 sq.Google Scholar Anders Caldwell und jetzt Tuttle, Dravidian Developments, 20, der eine dravidische Urform *khāřtas ansetzt.

page 991 note 1 So nach Fortunatov: Wackernagel, Ai. Gr., i, 170, Lidén, Studien zur ai. u. vgl. Sprachgeschichte, 88, Petersson, Studien zu Fortunatovs Regel, 4, und viele andere Forscher (zuletzt Walde-Pokorny, ii, 597; die Behandlung des altind. Wortmaterials in dieaem Wb. entspricht bekanntlich absolut nicht dem heutigen Stande der Wissenschaft).

page 991 note 2 Siche Lafeber, Vergelijkende Klankleer van het Niassisch ('s-Gravenhage, 1922), S. 100 sq., der auch für das altind. Wort Entlehnung vermutet.

page 991 note 3 Vgl. auch Schmidt, Nachtr. zum Sanskrit-Wörterbuch, s.v.

page 991 note 4 Auch kudavā scheint vorzukommen, wenn Stenzlers Übersetzung des Kommentars zu Āśv. GS., 2, 4, 5 richtig ist.

page 991 note 5 Siehe auch Caldwell, Compar. Gr., 2nd ed., 466, der aber S. 456 für kuta-h „Wasserkrug “ einigen Vorbehalt macht.

page 992 note 1 Das PW. erwāhnt auch golā, golaka-h „ ein kugelförmiger Wassertopf “ (nach Hemacandra, Medinī, Trikāndaśesa), das Böhtlingk von gola-h „ Kugel “ ableitet. Ebenso hindi gol „ a large globular water-jar (of earth) “, golā „ a large globular jar of earth (for water, or for keeping grain in) “ (Platts). Ob die Angabe „ kugelförmig “ richtig ist, scheint fraglieh, vgl. panjabi gol „ an earthen vessel with elongated body and broad mouth “, gold „ a small vessel “ (Rose, IA., 1909, 18) und Grierson, Bihar Peasant Life, § 505 goli „ a vat or pot sunk in the ground for the dyes “, das in Gaya und East Tirhut kūnr heisst (vgl. § 694 kūnr „ an iron vessel for drawing water from a well “, § 713 kūnr „ a large vessel for holding grain and food ”). Man wird demnach die Sanskrit-Wörter für „ Wassertopf “golā und golaka-h (aus drav. guda) vielleieht eher mit kunda-m zu verbinden haben. Ob letzten Endes diese Wörter mit gola-h „ Kugel “ (worüber näheres unten) identisch sind, könen wir hier ausser Betracht lassen. Das dravidisehe Material legt diese Vermutung jedenfalls nahe. Mit gr. γαυλóς „ Milcheimer “ hat skr. golā selbstverstāndlich nichts zu tun.

page 992 note 2 Siehe den Stellennaehweis bei Oldenberg, Noten, zu RS., 8, 17, 13.

page 993 note 1 Was Rao, C. Narayana, An Introduction to Dravidian Philology (Anantapur, 1929), 126 sqq.Google Scholar, als solches aus der RS. anführt, ist samt und sonders falsch (mit Ausnahme von kunda-m, S. 131, und vielleicht von Urunda-h, wofür aber Gunderts Erklārung, ZDMG., xxiii, 518Google Scholar, nicht überzeugt).

page 993 note 2 Siehe Hillebrandts Bemerkung, Lieder des Sigveda, 30, und Geldner, Übers.

page 993 note 3 Siehe Bartholomae, Altir. Wb., s.vv. havana-, hāvana- und anhavana-.

page 993 note 4 Vgl. Oldenberg, , ZDMG., lxii, 459.Google Scholar

page 993 note 5 Über deren Chronologie handeln nicht übereinstimmend Arnold, Ved. Metre, 281, und Wüst, Stilgesch. und Chronol. des RV., 152, 165, 168.

page 994 note 1 Vgl. Zimmer, z.B., Altind. Leben, 27 sqq.Google Scholar, und die bequeme Zusammenfassung bei Macdonell, Hist. of Sanskrit Lit., 143 sq.

page 994 note 2 Lectures on the Ancient History of India (Calcutta, 1919).Google Scholar Vgl. auch sein ālteres Werk Early History of the Dekhan (1895), S. 3 sqq. (S. 9: “ penetrated to the Dekkan after the beginning of about the seventh century B.C.”). Keith, , Cambridge History of India, i, 117Google Scholar, hālt dies für unsicher, vgl. aber auch v. Glasenapp, Brahma et Bouddha, 98.

page 994 note 3 Zur Chronologie vgl. Jacobi, Google Scholar, Die Entstehung der Gottesidee, 6.

page 994 note 4 Vgl. über das Wort Jacob, , JRAS., 1911, 510;Google Scholar Pathak, K. B., IA., xlii (1913), 235Google Scholar; Bhandarkar, D. R.Google Scholar, Anc. Hist, of India, 26. Das Wort gehört zu den „ populāren “ Zügen, die man in dieser Upanisad nachgewiesen hat, Przyluski, s., BS0S., v, 303–306Google Scholar (und für bhallāksa-h auch sehon Weber, Ind. Stud., iii, 88). Bloch, , BSOS., v, 741 sq.,Google Scholar hat, wie sehon bemerkt, auf den volkstümlichen Charakter vieler dravidischer Lehnwörter hingewiesen.

page 995 note 1 So von Glasenapp, z.B. H.Google Scholar, Brahma et Bouddha (franz. Übers.), 39.

page 995 note 2 Das stimmt übrigens zu den Ergebnissen von Przyluski's bekanntem Aufsatz Un ancien peuple du Penjab: les Ddumbara “ (Journ. As., 1926, i, 1 sqq.). Man beachte, dass Śambara schon in den āltesten Mandalas (wie iv und ix) vorkommt (vgl. Hillebrandt, VM, iii, 438 A 2.Google Scholar).

page 996 note 1 Beispiele findet man u.a. im Gondi und Kūi. Aber auch die Mundā-Sprachen zeigen bisweilen eine Tenuis, z.B. die Entsprechungen von ghotaka-h: savara kurtū, gadabā (Bastar) krutā. Dravidischer Einfluss wāre in diesen Fällen geographisch leicht erklarbar, aber dann käme an erster Stelle das Telugu in Betracht, das gerade gurramu hat!

page 997 note 1 Hier kann das wichtige Problem der geographischen Verbreitung des Stimmtonveriusts nur angedeutet werden. Eine eingehende Materialsammlung würde ohne Zweifel interessante Einzelheiten ergeben, wobei besonders an die für die geographischen Verhältnisse wichtigen Eigennamen zu denken ist: neben skr. dhīvara-h „ Fischer “ kommt auch tīvara-h vor, das heute, wie es scheint, noch in der Form Tiyar, Tiar in der Gangesebene gebräuchlich ist (vgl. Crooke, , The Tribes and Castes of the North-Western Provinces and Oudh, iv, 411Google Scholar: „ A Dravidian boating and fishing tribe in the Eastern Districts ”). Man beachte, dass nach von Heine-Gelderns Vermutung (Festschr. W. Schmidt, 829) seit ältester Zeit munda- und dravidasprechende Völker in der Gangesebene nebeneinander gelebt haben. Weil an Tamil-Einfluss für tīvara-h nicht zu denken ist, muss man vielleicht annehmen, dass auch in Nordostindien gelegentlich Sthnmtonverlust eingetreten ist. Andererseits macht Prof. Turner mich freundlichst darauf aufmerksam, dass in Nepali gũr „ (bird's) nest “ (skr. kunda-m) und gũrulo (skr. kundala-m) der normale dravidische Anlaut vorliegt. Wichtig für die Geographie könnte noch kulphá-h „ Knöchel “ (R.S., Ś.B.), śein, woneben sich aueh gulphá-h findet (Ath. S. und Sp.), aber eine befriedigende Erklärung ist mir nicht bekannt (vgl. Leumann, , Etym. Wörterb. 65 mit Anm. 2)Google Scholar. Andere Fālle wie das mit gudūci vielleicht identische kudrīcī Kauś.S. 50, 22 (vgl. Bloomfield, , Introduction IL) übergehe ich.Google Scholar

page 998 note 1 Vgl. Glasenapp, H. v., Brahma et Bouddha, 98.Google Scholar

page 998 note 2 Das erstere Wort gehört dann in semasiologischer Hinsicht zu der Grnppe von Wörtern, auf die Bloch, , BSOS., v, 741Google Scholar, aufmerksam gemacht hat. Über kīra-h handelt auch Kittel, Kann.-Engl. Diet. Pref. xx.

page 998 note 3 vālakhilya- in der Benares Ausgabe (samvat 1915).

page 999 note 1 Dieses Wort ist sonst nur in der Bedeutung „ Hüitte “ bekannt (siehe PW) Es ist mir nicht gelungen, kutīcaka-h in der stark abweichenden südliehen Rezension aufzufinden (vgl. Śrimanmahābhāratam, A new ed., mainly based on the South Indian Texts, ed. by Krishnacharya, T. R.Google Scholar and T. R. Vyasacharya, vol. r, Nirnayasagar Press 1909); xiii, 141, 38–59 B. ist hier 208, 16–36; 141, 61–88 B. kann man in 211, 1–60 SR wiederfinden; der darauf in B folgende Passus stimmt inhaltlich zu adhy. 210 SR, wo in einem völlig abweichenden Text Vālakhilyas, Vaikhānasas, Phenapas u.dgl. Erwähnung finden. Aber kuticakas und bahūdakas fehlen hier.

page 999 note 2 Für die Bedeutungsverhältnisse vgl. skr. grhd-m „ Haus, Familie “ und Charpentier, KZ., xl, 468.

page 999 note 3 Von den verfehlten Versuehen, das Wort aus dem Idg. zu erklären, seien nur erwāhnt: Waekernagel, , Ai. Gr., i, 21Google Scholar (aus left-, ebenso Uhlenbeck, Wb., 56, Charpentier, IF., xxix, 392, Walde-Pokorny, Vgl. Wb., i, 421), ganz abweichend Wackernagel, S. 169 desselben Werkes, wo kula-m verglichen wird, ähnlich für kutumba-m Peterason, Studien zu Fortunatovs Regel, 84 (aber vgl. S. 107) und IF., xxxiv, 226, der auch Verwandtschaft mit lit. kutis „ Stall “ erwägt.

page 999 note 4 Vgl. Gundert, , ZDMG., xxiii, 520 sq.,Google Scholar Caldwell, , Comp. Or., ii 2, 456, 503Google Scholar, Kittel, ,Diet. Pref., xxxGoogle Scholar (unrichtig, z. T. Rao, C. Narayana, Introd. to Drav. Philology, 128Google Scholar).

page 1000 note 1 Vgl. Caland, , „ Die Jaiminīya-Samhitā, “ 1907 (Ind. Forsch, ii), S. 35.Google Scholar

page 1000 note 2 Vgl. Salomons, , Introd., xiv.Google Scholar

page 1000 note 3 Caldwell, S., Comp. Gr., ii 2, 19Google Scholar, Subbaya, , IA., 1909, 164Google Scholar. Abweichend Tuttle, Dravidian Developments, 13 (aus -as).

page 1000 note 4 Curtius, , Grundz. der griech. Etym., 174 sq.Google Scholar, Leumann, , Et. Wb., 90 sq.Google Scholar, Persson, Google ScholarBeiträge zur idg. Wortf., i, 105, Petersson, , Studien zu Fortunatovs Regel, 28Google Scholar; Carnoy, , Gramm. élém., 10 sq. (*gēulos !).Google Scholar

page 1000 note 5 Fick, , Vgl. Wb., i 4, 36, 406Google Scholar; Zupitza, , Germ. Gutt., 145Google Scholar. Für gr. γαυλóς, γαλoς „ Kauffarteischiff “ weisen bekanntlich alle Data auf Phönizien hin. Aber auch γαυλóς „ Milcheimer “ ist wahrscheinlich ein Lehnwort.

page 1001 note 1 Zweifelnd, auch Solmsen, Beitr. zur griech. Wortf., 1, 217 A 2.Google Scholar

page 1001 note 2 Wackernagel, S., Ai. Gr., i, 179Google Scholar (mit Lit.), Uhlenbeck, Wb., 83, Boisacq, Dict, ét.,141 sq. Ablehnend, Persson, Beitr. z. idg. Wdrtf., 105, A. 2Google Scholar (der S. 68, A. 3, eine Grundform *gld- ansetzt).