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Im Heiligtum der Hera von Samos kam eine etwa 30 cm hohe tönerne Kanne (Taf. 8) zutage, die an Nachlässigkeit der Ausführung wohl nur von wenigen dort gefundenen Geräten überboten wird und trotzdem zu den bemerkenswertesten keramischen Funden des Heiligtums gehört. Ich habe sie schon in ‘Satyrtänze und Frühes Drama’ (SB Bayer. Ak. d. Wiss. 1943 Heft 5, 10 ff.) kurz erwähnt und dem mittleren Drittel des siebenten Jahrhunderts zugewiesen; sie muss noch älter sein, wie sich aus den hier angestellten Vergleichen zeigen wird.
Es handelt sich um eine ‘Figurenvase’, um ein Gefäss, das weitgehend in eine plastische Gestalt verwandelt ist. Trotzdem können wir sie zunächst einmal als gewöhnliches Gefäss betrachten, wenn wir berücksichtigen, dass, dem figürlichen Gegenstand zuliebe, der Ausguss tiefer, in die untere Hälfte des Gefässes, gerückt ist und dass wohl auch die besondere Abrundung der Schultern im Zusammenhang mit der plastischen Gestalt steht.