from New Brecht Research
Published online by Cambridge University Press: 11 March 2017
Die chinesische Widmung für den Genossen Brecht
Nachdem die deutschen Schriftsteller Bode Uhse und Ludwig Renn ihren China-Besuch beendet hatten, trafen die chinesischen Besucher Feng Zhi (1905–1993) und Tian Jian (1916–1985) am 30. Juni 1954 in Ost-Berlin ein. Sie nahmen u. a. “an der literarischen Diskussion zur Vorbereitung des IV. Deutschen Schriftstellerkongresses” teil. Feng Zhi war ein prominenter Lyriker der neueren chinesischen Literatur und die wichtigste Person der früheren Germanisten-Generationen in China. 1923 begann er mit dem Deutsch-Studium in Peking. Zwischen 1930 und 1935 studierte er Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und in Heidelberg. 1935 promovierte er in Heidelberg mit einer Dissertation über das Thema Die Analogie von Natur und Geist als Stilprinzip in Novalis’ Dichtung. Unter den vielen chinesischen Germanisten, die Brecht übersetzt oder erforscht haben, ist Feng Zhi wohl der Einzige, der den deutschen Dramatiker und Dichter persönlich getroffen hat. Über das Treffen von Brecht und Feng Zhi ist weder direkt bei Brecht noch bei Feng Zhi Genaueres zu finden. In den Notizbüchern von Feng Zhi, die von seiner Frau Yao Kekun (1904– 2003) bearbeitet wurden, heißt es, Feng Zhi habe Brecht zweimal während seines Aufenthalts in Berlin im Jahre 1954 getroffen: Einmal besuchte er, in Begleitung von Franz Carl Weiskopf und Tian Jian, Johannes R. Becher. Brecht und Helene Weigel waren bei diesem Treffen anwesend. “Das Gruppenbild von ihnen bewahrt Feng Zhi immer noch sorgfältig auf.”
Die Erinnerung, die Feng Zhi während dieses Besuches am stärksten im Gedächtnis blieb, war ein weiteres Treffen mit Brecht: Am 13. August, einen Tag vor seiner Abfahrt, besuchte er Brecht in dessen Haus. Im Gespräch mit ihm hinterließ Brecht einen humorvollen Eindruck. Zur Kenntnis zu nehmen ist noch, dass er Brecht eine Sammlung Ausgewählte Kunstwerke des Neuen China schenkte, die noch heute in der privaten Bibliothek Brechts erhalten ist. Es handelt sich nicht um traditionelle chinesische Malerei, wie sie Brecht in seinem kurzen Essay “Über die Malerei der Chinesen” (1935) wertschätzte. Diese Sammlung vielfältiger Kunstwerke, z. B. der Abbilder von Statuen und Holzschnitten, der Öl- und Pinselmalerei sowie der Frühlingsfestbilder, hat eine starke zeitgenössische Prägung und stellt z. B. das neue Leben auf dem Land und die Kriege dar.
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