Gewöhnlich charakterisieren literarhistorische Betrachtungen den Sturm-und-Drang als eine dichterisch-weltanschauliche Revolution, die in wuchtiger Auflehung gegen die Aufklärung für die Freiheit des Gefühls, der Individualität und der literarischen Form kämpfte. Dabei wird Goethe, dem Dichter des Götz, Urfaust, Werther und anderer artverwandter Dichtungen eine führende Rolle zugeschrieben. In seinem klassischen Werke Geist der Goethezeit hat Korff eingehend den philosophischen Hintergrund für diese Bewegung gezeichnet und nachgewiesen, wie sie sich in der Dichtung im Sinne politischer, sozialer, metaphysischer und formaler Freiheit ausgewirkt hat.