Die folgenden Briefe, die mir Professor W. Kurrelmeyer zur Verfügung stellte, bilden einen Teil eines Briefwechsels aus den Jahren 1859–62 zwischen Paul Heyse und Feodor Löwe. Franz Ludwig Feodor Löwe, der am 5. Juli 1816 zu Kassel geboren wurde, stammte aus einer Schauspielerfamilie. Während er sich zuerst ganz der Wissenschaft widmen wollte, zwang ihn 1832 der Tod seines Vaters, die Theaterlaufbahn zu ergreifen. Nach seinem Auftreten in Mannheim, Hamburg und Frankfurt a.M. wurde er im Jahre 1841 als Heldenspieler für die Stuttgarter Hofbühne engagiert. Mit glänzendem Erfolg spielte er Leicester, Faust, Karl Moor und Hamlet. Er machte Josephine Stubenrauch, die Schwester der Schauspielerin Amalie von Stubenrauch, zu seiner Gattin. Im Jahre 1846 ernannte ihn die Stuttgarter Hofbühne zum Regisseur. Von der Zeit an beherrschte er dort gemeinsam mit Grunert (s. Anm. 10) das Repertoire. Auch als Lyriker betätigte er sich (z.B. Gedichte, 1854, 2. vermehrte Auflage, 1860; Neue Gedichte, 1875). Die Universität Giessen verlieh ihm die philosophische Doktorwürde. 1881 wurde er geadelt. In seinem dreiundsiebzigsten Jahre musste er sich infolge einer schweren Krankheit vom Theater zurückziehen, und am 20. Juni 1890 starb er.