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Published online by Cambridge University Press: 29 July 2016
Eine vollständige kritische Ausgabe der Werke des Patriarchen Anastasius I. von Antiochien, der von 558 bis 570 und, nach einem langen Exil, von 593 bis 598 die Geschicke der Reichskirche in Syrien leitete, wird anscheinend auch weiterhin ein Desiderat der Forschung bleiben. Die vorliegende Edition mochte eine kleine, wenn auch nicht unbedeutende Lucke schlieBen.
1 Weiss, G., Studia Anastasiana I. Studien zum Leben, zu den Schriften und zur Theologie des Patriarchen Anastasias I. von Antiochien (559-598) , Miscellanea Byzantina Monacensia 4 (München 1965) 1–48; Sakkos, S. N., <image> (Thessaloniki 1964) 44-86.Google Scholar
2 Die handschriftliche Überlieferung, die Editionen und Übersetzungen der Werke des Antiocheners wurden von G. Weiss, a.a.O. 49-120 untersucht; vgl. auch Riedinger, R. in Byzantinische Zeitschrift 60 (1967) 340–42. Zu den Ausführungen von S. N. Sakkos vgl. man die Besprechung von G. Weiss in BZ 60 (1967) 342-46, ferner Chrysos, E. K., <image> 1 (1969) 121-44.CrossRef+1+(1969)+121-44.>Google Scholar
Inzwischen erschien nach Abschluß dieser Edition die Ausgabe ‘aller Werke’ des Anastasius I. von Antiochien, welche S. N. Sakkos under dem Titel <image> (Thessaloniki 1976) veröffentlichte. Trotz dieser Edition scheint mir das formulierte Desiderat weiterhin zu bestehen. Die Auswahl der Werke, welche Sakkos als Opus des Antiocheners veröffentlichte, entspricht seiner These von 1964. Seine Ausgabe des hier edierten ‘Streitgesprächs’ entbehrt eines eigentlich wissenschaftlichen Wertes. Daß Sakkos die beiden überlieferten ‘Fassungen’ als zwei verschiedene Rezensionen ediert, hätte bei genauerem Vermerken von Konjekturen und von Übernahmen aus der einen in die andere ‘Rezension’ einen kritischen Gebrauch des Textes nicht unmöglich gemacht. Da dies aber nicht geschehen ist, der Herausgeber vielmehr oft stillschweigend die eine ‘Fassung’ durch die andere verbessert, ohne im Apparat oder Text einen entsprechenden Hinweis zu geben, dürfte meine harte Beurteilung rechtens sein. Zur Information des Lesers wurde Sakkos' Edition nachkollationniert und mit dem Sigel Σ im Apparat vermerkt.+(Thessaloniki+1976)+veröffentlichte.+Trotz+dieser+Edition+scheint+mir+das+formulierte+Desiderat+weiterhin+zu+bestehen.+Die+Auswahl+der+Werke,+welche+Sakkos+als+Opus+des+Antiocheners+veröffentlichte,+entspricht+seiner+These+von+1964.+Seine+Ausgabe+des+hier+edierten+‘Streitgesprächs’+entbehrt+eines+eigentlich+wissenschaftlichen+Wertes.+Daß+Sakkos+die+beiden+überlieferten+‘Fassungen’+als+zwei+verschiedene+Rezensionen+ediert,+hätte+bei+genauerem+Vermerken+von+Konjekturen+und+von+Übernahmen+aus+der+einen+in+die+andere+‘Rezension’+einen+kritischen+Gebrauch+des+Textes+nicht+unmöglich+gemacht.+Da+dies+aber+nicht+geschehen+ist,+der+Herausgeber+vielmehr+oft+stillschweigend+die+eine+‘Fassung’+durch+die+andere+verbessert,+ohne+im+Apparat+oder+Text+einen+entsprechenden+Hinweis+zu+geben,+dürfte+meine+harte+Beurteilung+rechtens+sein.+Zur+Information+des+Lesers+wurde+Sakkos'+Edition+nachkollationniert+und+mit+dem+Sigel+Σ+im+Apparat+vermerkt.>Google Scholar
Meine eigene Edition war 1976 zusammen mit einer deutschen Übersetzung abgeschlossen. Zunächst bestand die Absicht zu einer Veröffentlichung in den Miscellanea Byzantina Monacensia; diese scheiterte an den fehlenden finanziellen Mitteln. Im Jahre 1977 hatte Herr Prof. Dr. J. Karayannopoulos die Liebenswürdigkeit, diese Edition mit der Übersetzung für die Zeitschrift Byzantina, Band 11, anzunehmen. Leider mußte diese ihr Erscheinen einstellen, wie man mir im Juli 1980 aus Thessaloniki mitteilte.Google Scholar
3 Außer dem ‘Jerusalemer Streitgespräch mit einem Tritheiten’ sind bisher unediert die Definitionensammlung des Antiocheners (Weiss, G., a.a.O. 74-83), welche in zwei Rezensionen überliefert ist, ferner seine Sermones de Hypapante (BHG 1962; Weiss, G., a.a.O. 94-95) und de Paschate (Weiss, G., a.a.O. 96-97). Schwer zugänglich sind die von Pitra, J. B., Anastasiana. Anastasiorum Antiochenorum et Sinaitorum anecdota (Rom 1866) 60–99 in 60 Exemplaren herausgegeben fünf dogmatischen Reden, das Hauptwerk des Antiocheners (Weiss, G., a.a.O. 49-73). Eine Edition der Definitiones wird 1980/81 in OCP erscheinen.Google Scholar
4 Im CCG werden in absehbarer Zeit des Sinaiten Liber qui dicitur Dux Viae (früher ediert von Jacobus Gretser [Ingolstadt 1606]; PG 89.36-310) und, wie ich hoffe, später desselben Homiliae I–III de creatione hominis ad imaginem dei mit den im Codex Vaticanus gr. 1409, ff. 178v-192 überlieferten Kapiteln gegen den Monotheletismus erscheinen.Google Scholar
5 Weiss, G., a.a.O. 107-8 und Sakkos, S. N., a.a.O. 67-68, ferner Riedinger, R., in BZ 60 (1967) 341 haben mich auf diese Schrift aufmerksam gemacht. Beim Studium der Kataloge griechischer Handschriften ist mir kein weiterer Textzeuge aufgefallen.Google Scholar
6 Die Quellen sind zusammengestellt bei Martin, H., La Controverse trithéite dans l'empire byzantin au VIe siècle (Diss. Louvain 1959) V sq. Zu den griechischen Quellen sind außer dem hier edierten Dialog des Anastasius von Antiochien dessen Orationes V de orthodoxa fide (vgl. Anm. 3; besonders Or. 1. 13-24.27; 3, 13-18); Pamphilus, , Capitulorum diversorum seu dubitationum solutio (Panoplia dogmatica): Nova Patrum Bibliotheca 2 ed. Mai, A. (Rom 1864) 597-662 (besonders Quaestio 11); Gobarus, Stephanus, Florilegium quod exstat in codice 232 Photii Bibliothecae: Photius, Bibliothèque 5 ed. Henry, R. (Paris 1967) 67-79; Alexandrinus, Eulogius, Tractatus V et X codicis 230 Photii Bibliothecae, ebd. 39-42, 55-57; Monachus et Presbyter, Georgius, De haeresibus 13.2 ed Richard, M., ‘Le traité de Georges Hiéromoine sur les hérésies,’ RevétByz 28 (1970) 266 sq. und Hierosolymitanus, Sophronius, Epistula synodica ad Sergium Constantinopolitanum, Mansi 11.461-508 (bes. 465 B 9-472 E 1; 501 A 11-B 1. C 3-7); PG 87.3. 3148-3200 (bes. 3152 C 2-3160 C 2; 3192 C 10-13; 3193 A 2-6) hinzuzufügen.Google Scholar
7 Vgl. Riedinger, R. in BZ 60 (1967) 341.Google Scholar
8 Vgl. die zusammenfassende Darstellung von Helmer, S., Der Neuchalkedonismus. Geschichte, Berechtigung und Bedeutung eines dogmengeschichtlichen Begriffes (Diss. Bonn 1962).Google Scholar
9 Sowohl H. Martin (vgl. Anm. 6) als auch Weiss, G., a.a.O. 159-71, ist dieser Zusammenhang entgangen. Deshalb kommt G. Weiss trotz seiner Aussage zur Unterscheidung von ‘oikonomia’ und ‘theologia’ (a.a.O., 161-63) zu dem Urteil, das Interesse, den Monophysitismus, nicht den Tritheismus zu widerlegen, sei im Dialog des Antiocheners vorherrschend (vgl. a.a.O., 159, 200).Google Scholar
10 Die Handschrift hat 311 Blätter von 335 mm × 248 mm zu 38 Zeilen. Eustratiades, S. and Vatopedinos, A., ‘Catalogue of the Greek Manuscripts in the Library of the Monastery of Vatopedi on Mount Athos,’ Harvard Theological Studies 11 (1924) 52–53, datieren sie auf das 11. Jahrhundert, Casey, R. P., ‘Serapion of Thmuis against the Manichees,’ Harvard Theological Studies 15 (1931) 3 und Richard, M., ‘Le Florilège du Cod. Vatopédi 236 sur le corruptible et l'incorruptible,’ Le Muséon 86 (1973) 249 auf das 12. Jahrhundert, Schwartz, E., ‘Publizistische Sammlungen zum Acacianischen Schisma,’ Abh. Akad. München nf 10 (1934) 288, auf das 14. Jahrhundert und Lamberz, E., ‘Kodikologisches zur Handschrift Vatopedi 236,’ <image> 5 (1973) 327-29 auf das 12. bis 13. Jahrhundert. Eine ausführliche Beschreibung der Handschrift findet sich bei de Santos Otero, A., ‘Der Codex Vatopedi 236,’ in <image> 5 (1973) 315-26.Google Scholar
11 Der gleiche Schreibstil findet sich in den Codices Urbinat. gr. 105 und Vaticanus gr. 1335, die von P. Franchi de' Cavalieri und Lietzmann, J., Specimina Codicum Graecorum Vaticanorum (Berlin-Leipzig 1929) Tabulae 53-54 dem 10. Jahrhundert zugeordnet werden. S. N. Sakkos datiert in seiner Edition (a.a.O. [= Anm. 2] 10) diese Handschrift auf das 14. Jahrhundert.Google Scholar
12 Die Handschrift hat 267 Blätter von 260 mm × 187 mm; ff. 1-2 und 266-67 stammen aus einer lateinischen Handschrift des 14. bis 15. Jahrhunderts. Vgl. Martini, E. und Bassi, D., Catalogus codicum graecorum Bibliothecae Ambrosianae II (Mailand 1906) 767–80; Diekamp, F., Hippolytos von Theben. Texte und Untersuchungen (Münster 1898) XXVII-XXVIII; ders., Analecta Patristica. Texte und Abhandlungen zur griechischen Patristik (Orientalia Christiana Analecta 117; Rom 1938) 183; Muyldermans, J., Evagriana, 1er Fascicule (Paris 1931) 52; Kotter, B., ‘Die Überlieferung der Pege Gnoseos des hl. Johannes von Damaskos,’ Studia Patristica et Byzantina 5 (Ettal 1959) 37.Google Scholar
13 Man vgl. Z. 76, 129, 203, 227, 244, 383-97, 451, 452-54, 668, 817.Google Scholar
14 Z. 1-2, 5-66.Google Scholar
15 Man vgl. Z. 70-75 <image>; 77-93, 130-33, 141-42, 193-94, 214-18, 220-26, 228 usw.;+77-93,+130-33,+141-42,+193-94,+214-18,+220-26,+228+usw.>Google Scholar
16 Man vgl. Z. 96-121, 147-86, 203-209, 328-32, 355-58, 399-404.Google Scholar
17
Schon das im Ambrosianus die Diskussion einleitende <image> (Z. 67) zeigt ein erstes Mißverständnis. Man vgl. ferner Z. 243 die Verbindung mit Z. 236 durch <image>, wobei, wie Z. 244 <image> zeigt, der Sinn nicht erfaßt wurde. Schließlich vgl. man Z. 546-74.+(Z.+67)+zeigt+ein+erstes+Mißverständnis.+Man+vgl.+ferner+Z.+243+die+Verbindung+mit+Z.+236+durch+
18 Vgl. Z. 405ff.Google Scholar
19 Vgl. Z. 366ff.Google Scholar
20 Vgl. Z. 411-54 mit Auslassungen.Google Scholar
21 Z. 499-517; die überleitende Diskussion Z. 455-98 überspringt der Ambrosianus.Google Scholar
22 Z. 399-404.Google Scholar
23
Z. 67-68 liest A <image> statt <image>; Z. 139 schreibt A <image> statt <image>, Z. 210 statt <image> ein <image> usw.+statt+;+Z.+139+schreibt+A+
24 Man vgl. u.a. Z. 297, 298, 345, 430, 445, 501, 515, 632, 657, 660, 675, 693, 724, 727-28, 733, 738, 771-72, 801, 802, 821, 866-67, 875.Google Scholar
26
Vgl. Z. 251 <image>; Z. 342 <image>; Z. 459 <image> om.; Z. 465 <image>; Z. 472 <image>; Z. 524 <image>; Z. 684 <image> om. usw.;+Z.+342+
26 Z. 1-9.Google Scholar
27 Vgl. Anm. 4 Google Scholar
28 Doctrina Patrum 33, ed. Diekamp, F. (Münster 1907) 251.24–25; vgl. ebd. 249.22. Die Stelle findet sich im Streitgespräch Z. 444-45.Google Scholar
29 Zur Definitionensammlung des Antiocheners vgl. Anm. 3. Die Doctrina dürfte einerseits eine mit den Capita philosophica gemeinsame Quelle benutzt haben, anderseits aus einer oder mehreren Sammlungen geschöpft haben, deren Wirkungsgeschichte in der Definitionensammlung des Codex Patmensis 263 (s. 10) und einiger mit diesem verwandten Handschriften greifbar wird. Diese Definitiones Patmenses, welche die Sammlung des Antiocheners nicht kennen (gegen Weiss, G., a.a.O. 80.121-122 muß darauf hingewiesen werden, daß die mit dem Lemma ‘Anastasius’ überlieferten Definitionen dieser Sammlung dem Sinaiten zuzuschreiben sind), benutzen eine oder mehrere Quellen, die auch in der Sammlung der Doctrina verwandt wurden.Google Scholar