Book contents
- Frontmatter
- Contents
- “Pfeile mit Widerhaken”: On the Aphorisms in Goethe's Wahlverwandtschaften and Wanderjahre
- Epic World Citizenship in Goethe's Hermann und Dorothea
- The Pace of the Attack: Military Experience in Schiller's Wallenstein and Die Jungfrau von Orleans
- Die “reine Seele” und die Politik: Partikularität und Universalität in Goethes Iphigenie
- A Symbolic-Mystic Monstrosity: Ideology and Representation in Goethe's Wilhelm Meisters Lehrjahre
- Goethes Prometheus: Kritik der poetischen Einbildungskraft
- “Ein Geschöpf der Einbildung unseres Herrn Leßing”: Fictions of Acting and Virtue in the Postmortem Reception of Charlotte Ackermann (1757–1775)
- Special Section on Goethe and Twentieth-Century Theory co-edited with Angus Nicholls
- Goethe and Twentieth Century Theory: An Introduction
- No Escape? Goethe's Strategies of Self-Projection and Their Role in German Literary Historiography
- Biographismus und Anti-Biographismus in philosophischen Goethe-Deutungen des 20. Jahrhunderts
- Sorge in Heidegger and in Goethe's Faust
- Orient und Okzident: Der West-östliche Divan als postkoloniales Paradigma
- Book Reviews
Biographismus und Anti-Biographismus in philosophischen Goethe-Deutungen des 20. Jahrhunderts
from Special Section on Goethe and Twentieth-Century Theory co-edited with Angus Nicholls
Published online by Cambridge University Press: 05 February 2013
- Frontmatter
- Contents
- “Pfeile mit Widerhaken”: On the Aphorisms in Goethe's Wahlverwandtschaften and Wanderjahre
- Epic World Citizenship in Goethe's Hermann und Dorothea
- The Pace of the Attack: Military Experience in Schiller's Wallenstein and Die Jungfrau von Orleans
- Die “reine Seele” und die Politik: Partikularität und Universalität in Goethes Iphigenie
- A Symbolic-Mystic Monstrosity: Ideology and Representation in Goethe's Wilhelm Meisters Lehrjahre
- Goethes Prometheus: Kritik der poetischen Einbildungskraft
- “Ein Geschöpf der Einbildung unseres Herrn Leßing”: Fictions of Acting and Virtue in the Postmortem Reception of Charlotte Ackermann (1757–1775)
- Special Section on Goethe and Twentieth-Century Theory co-edited with Angus Nicholls
- Goethe and Twentieth Century Theory: An Introduction
- No Escape? Goethe's Strategies of Self-Projection and Their Role in German Literary Historiography
- Biographismus und Anti-Biographismus in philosophischen Goethe-Deutungen des 20. Jahrhunderts
- Sorge in Heidegger and in Goethe's Faust
- Orient und Okzident: Der West-östliche Divan als postkoloniales Paradigma
- Book Reviews
Summary
Hans-Harald Müller zum 65. Geburtstag
SOWOHL IN DER WISSENSCHAFTSGESCHICHTE der Germanistik allgemein als auch speziell in der Geschichte der Goethe-Forschung markieren die Jahre um 1910 eine Schwellenzeit, die vor allem durch den methodischen Paradigmenwechsel vom “Positivismus” zur “Geistesgeschichte” geprägt war. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser theoretischen Neuorientierung schien die Abkehr von der biographischen Methode zu sein. So sehr das wissenschaftshistorische Stereotyp von der repräsentativen Gegensätzlichkeit jener Methoden inzwischen relativiert wurde, über den geistesgeschichtlichen “Anti-Biographismus” scheint in der Forschung Konsens zu herrschen. Galin Tihanov zufolge markiere Wilhelm Diltheys Das Erlebnis und die Dichtung (1906) den “turning point for German literary studies and the interpretation of Goethe, for it liberates literary criticism from the agenda of scrupulous biographical investigation and shifts the emphasis onto the study of those distinctive and stable features of the writer's perception of the world which underlay his entire oeuvre.” Jörg Judersleben macht geltend, dass die lebensphilosophische “Absicht, Goethe zum Anti-Bürger … zu stilisieren,” sich “durch nüchternen Rekurs auf Lebenstatsachen, Selbstzeugnisse und historische Bezüge” kaum habe verwirklichen lassen: “dem großspurigen Bekenntnis zum enthistorisierenden Wesensbild mag die stille Einsicht vorausgegangen sein, daß der historische Goethe einer solchen Apotheose allzuoft widersprechen würde. Ein biographischer Ansatz im traditionellen Sinn mußte also schon auf Grund des eigenen Anliegens vermieden werden. …”
Die Verschiebung von der “positivistischen” Biographie zum “geistegeschichtlichen” Wesensbild ging einher mit einer Verlagerung des Schwerpunkts der Goethe-Gesamtdarstellungen von der Germanistik zur Philosophie, was bereits aus zeitgenössischer Perspektive von Harry Maync in der zweiten Auflage seiner Geschichte der deutschen Goethe-Biographie konstatiert wurde.
- Type
- Chapter
- Information
- Goethe Yearbook 16 , pp. 193 - 206Publisher: Boydell & BrewerPrint publication year: 2009