Jeder, der sich mit völkerkundlichen Fragen beschäftigt, muss selbst das meist weit verstreute Material mühsam zusammensuchen, das nicht nur in der nicht allzu umfangreichen ethnologischen Fachliteratur, sondern in Reisebeschreibungen, in den Veröffentlichungen der Missionsgesellschaften und Kolonialverwaltungen, ja mitunter sogar in populären Zeitschriften verstreut ist. Die bibliographische Erfassung der bisher erschienenen wichtigen Literatur kann nur durch Sonderuntersuchungen erfolgen, wie sie in mustergültiger Art etwa von amerikanischen Forschern für einzelne Kulturprovinzen Amerikas geschaffen wurden. Für Afrika fehlen moderne geschlossene Bibliographien fast völlig. Die etwa zu nennenden Untersuchungen sind meist landeskundlicher Natur, die auch die ethnologischen Arbeiten mehr oder minder vollständig mit aufführen. Obwohl auch die natürlich nicht vollständigen Literaturnachweise der Handbücher, Monographien, Sonderuntersuchungen und Zeitschriften gute Dienste leisten können, fehlen doch für Afrika modernen Ansptüchen genügende völkerkundliche und linguistische Bibliographien. Es ist deshalb sehr verdienstlich, dass das Internationale Afitika-Institut zunächst eine Bibliographie der afrikanischen Eingeborenensprachen herausgeben will und mit dieser Arbeit den hervorragenden Kenner afrikanischer Sprachen, Professor Struck, beauftragt hat.